FBL Ortsgruppe Kripp stellt Fragen an die SGD Nord in Koblenz

Wasserbüffelprojektwirft weiter Fragen auf

Wasserbüffelprojekt
wirft weiter Fragen auf

FBL und FWG trafen sich, um Informationen zum Projekt auszutauschen.Copyright: Friedsam Werbeagentur

Sinzig. Nach den Plänen der Struktur und Genehmigungsdirektion Nord (SGD) in Koblenz sollen im Ahrmündungsgebiet auf einer Fläche von 50 Hektar frei lebende Wasserbüffel, Konikpferde und Taurusrinder angesiedelt werden. Das Projekt, das ausschließlich von der SGD Nord in Koblenz vorangetrieben wird, liest sich auf den ersten Blick als ein spannendes und in unserer Region einmaliges Naturschutzprojekt. Als Anrainer haben die politisch Verantwortlichen von Kripp zwar keinen direkten Einfluss auf das Projekt, der Ortsteil Kripp wird aber bei weiterem unkritischen Geschehensablauf die zu erwartenden Folgen und Auswirkungen deutlich zu spüren bekommen. Leider sind in diesem Zusammenhang bislang die kritischen und substanziellen Fragen sowohl der Bürgerschaft noch der FBL durch die SGD thematisiert, geschweige denn beantwortet worden. Der alte Ortsbeirat Kripp hatte aus diesem Grunde im Oktober 2018 das Projekt in dieser Form aufgrund vieler Zweifel abgelehnt. Diese damals vorhandenen Zweifel konnten auch nach der jetzigen Informationsveranstaltung im Sinziger Rathaus nicht ausgeräumt werden. Zu weiteren Meinungsbildung und Vertiefung der Hintergründe trafen sich Vertreter der FBL aus Kripp mit der Freien Wählergruppe Sinzig (FWG) zu einem übergreifenden Meinungsaustausch. In einem offenen und konstruktiven Dialog wurden die jeweiligen Kenntnis- und Sachstände ausgetauscht. Es wurde deutlich, dass man auf die in Kripp offenen Fragen auch in Sinzig keine Antworten der SGD Nord kennt.

Fragenkatalog für die SGD Nord

Im Interesse der Bürger von Kripp hat die FBL sich mit einem umfangreichen Fragenkatalog an die SGD Nord gewandt. Dabei beziehen sich Fragen unter anderem auf die rechtlichen Grundlagen dieses Projektes, über Haftungsfragen bei Körper- und Sachschäden bis hin zu der Frage, wo die Besucher des Naturschutzprojektes ihre Kfz, mit denen sie anreisen werden, parken. „Ein Zuparken der engen Kripper Ortsstraßen gilt es auf jeden Fall zu verhindern“ so Tammo Lüers von der FBL Ortsgruppe Kripp. „Die Verkehrsbelastung in Kripp ist heute schon deutlich zu hoch. Weitere Verkehrsströme mit suchendem/parkendem Fahrverhalten könnten zum Kollaps des Verkehrs führen“ so Lüers weiter. Unklar ist in diesem Zusammenhang, ob es auf Sinziger Gebiet ein Verkehrskonzept mit entsprechend ausgewiesenen Parkräumen geben soll.

Nicht bekannt ist bislang auch, ob die Freiwilligen der Kripper Feuerwehr in einen Maßnahmenkatalog der SGD Nord zum Schutz der Tiere bei Hochwasser oder Gefahrenlagen oder im sonstigen Evakuierungsfall eingebunden sind. Die Belastung der Feuerwehr in Kripp ist bei Hochwasser schon heute so hoch und umfangreich, dass nicht noch weitere Aufgaben übernommen werden können. Des Weiteren beziehen sich die Fragen auch darauf, ob das Wasserbüffelprojekt den Schutz der Flora und Fauna sowie dort vorhandener Biotope gewährleisten kann.

Der Freien Bürgerliste geht es nicht darum, dieses Projekt zu boykottieren. „Wir wollen ein aussichtsreiches Naturprojekt nicht verhindern. Ganz im Gegenteil: Ein Naturschutzprojekt sollte man grundsätzlich unterstützen. Aber hierbei gibt es einige Fragestellungen, die es gilt frühzeitig zu erörtern um negative Auswirkungen dieses Projektes für unseren Ort zu vermeiden“, so Axel Blumenstein, Ortsvorsteher von Kripp.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die SGD zu den kritischen Fragen äußert und ob die Antworten die notwendige Klarheit und Rechtssicherheit bringen werden. Im Interesse der Kripper Bürger und freiwillig Engagierten wird die FBL am Ball bleiben und über die Stellungnahme der SGD Nord berichten.

Pressemitteilung

Freien Bürgerliste(FBL)

der Ortsgruppe Kripp