Bündnis 90/DIE GRÜNEN Kreisverband Cochem-Zell

Wenn aus dem Auspuffnur Wasser kommt….

Wenn aus dem Auspuff
nur Wasser kommt….

Albert Jung beim Vortrag.Foto: privat

Kreis Cochem-Zell. Feinstaub-Alarm in den Städten, knapper werdende Ölreserven, Lärm und Gestank: Die Zunahme des motorisierten Personen- und Güterverkehrs macht die Grenzen unserer Wirtschaftsweise deutlich. Alternative Lösungen, etwa aus dem Sektor der erneuerbaren Energien, sind überwiegend von Wetter und Jahreszeit abhängig. Mal gibt es zu wenig, oft aber auch zu viel Sonnen- oder Windstrom. Es geht darum, Möglichkeiten zu finden, den Strom dann, wenn er überreich produziert wird, zu speichern, um ihn später zu verwenden.

Eine der Technologien, die für die Speicherung von regenerativem Strom in Frage kommen, ist Wasserstoff. Er wird mithilfe eines elektrischen Prozesses aus Wasser gewonnen und kann unter Druck in Tanks gelagert und transportiert werden. Bei Bedarf betreibt man damit Brennstoffzellen, die daraus wiederum elektrische Energie erzeugen, etwa in Fahrzeugen.

Um mehr über diese innovative Technik zu erfahren, hatten die Cochem-Zeller GRÜNEN Albert Jung als Referenten eingeladen.

Jung ist Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kaisersesch und gleichzeitig Vorsitzender des Kompetenznetzwerks Wasserstoff (H2BZ). Das Netzwerk richtet jedes Jahr ein Symposium aus, auf dem die Fortschritte in der Wasserstoffnutzung vorgestellt werden.

Albert Jung stellte die Funktionsweise unterschiedlicher Verfahren dar, wie Wasserstoff erzeugt und gespeichert werden kann. Er berichtete von ersten Erfahrungen mit Fahrzeugen, die von Wasserstoff-Brennstoffzellen angetrieben werden. Insbesondere für den Bereich der Lastwagen, Busse sowie Bau- und Landmaschinen sieht er große Chancen, damit eine Alternative zu fossilen Treibstoffen zu entwickeln.

Andere Einsatzbereiche für Wasserstoff liegen in seinen Augen im Betrieb von Blockheizkraftwerken, in industriellen Prozessen und in der Beimengung zum Erdgas im Leitungsnetz. Wasserstoff, so schätzt Jung die Lage ein, kann zu einer sogenannten Sektorenkopplung beitragen, bei der mit einem Energieträger Strom, Wärme und Mobilität bereitgestellt werden.

Das Netzwerk H2BZ ist aktuell an der Vorbereitung eines groß angelegten Erprobungsprojekts mit zahlreichen Partnern befasst. Für die Region Kaisersesch bietet sich die Chance, neben dem Standort Koblenz eine weitere Wasserstoff-Tankstelle im nördlichen Rheinland-Pfalz zu erhalten. Damit wären die Voraussetzungen geschaffen, bei uns etwa Busse oder Traktoren mit dem CO2-neutralen Energieträger zu betreiben. Insgesamt sind etwa 100 Tankstellen in Deutschland vorhanden.

Der Kreisvorstand der GRÜNEN sah sich durch Jungs Ausführungen in seiner Auffassung bestärkt, dass eine Abkehr von der Verbrennung fossiler Brennstoffe heute schon möglich ist. Der Kreisvorsitzende Peter Minnebeck forderte insbesondere die Kommunalpolitiker auf, noch konsequenter in neue klimafreundliche Technologien zu investieren, diese miteinander zu vernetzen und so zu einer nachhaltigen und emissionsfreien Lebensweise zu gelangen.

Pressemitteilung

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