Politik | 13.05.2025

Sinziger Grüne setzen sich für klimaangepassten und biodiversitätsschonenden Waldschutz ein

Wenn der Wald seine Vielfalt verliert

Mitglieder des Ortsverbands der Sinziger Grünen bei einer Begehung im Sinziger Wald.  Foto: Elly Rehmann

Sinzig. Der Ortsverband Sinzig von Bündnis 90/Die Grünen engagiert sich kontinuierlich – auch auf politischer Ebene – für den Schutz der Natur und insbesondere des Waldes. Im Rahmen der Beratungen zum neuen Forsteinrichtungswerk, das die forstwirtschaftliche Planung für die kommenden zehn Jahre vorgibt, hat die Fraktion ein Thema auf die Agenda gesetzt, das bislang oft wenig Beachtung findet, jedoch erhebliche ökologische Folgen haben kann: die Gefahr durch invasive, gebietsfremde Arten.

Nicht heimische Arten können langfristig großen Schaden an der heimischen Biodiversität anrichten. Welche Auswirkungen eine eingeführte Art morgen oder in 50 Jahren auf das lokale Ökosystem haben wird, lässt sich heute nur schwer abschätzen. Weltweit zeigen zahlreiche Beispiele die problematischen Folgen invasiver Arten – unabhängig davon, ob diese absichtlich oder unbeabsichtigt eingebracht wurden.

Auch entlang der Ahr bereiten Pflanzen wie der Japanische Staudenknöterich oder das Drüsige Springkraut zunehmend Sorge. Beide verdrängen einheimische Arten und gefährden damit die natürliche Artenvielfalt. Der Japan-Knöterich wurde ursprünglich sogar gezielt von der Forstwirtschaft eingeführt.

Vor diesem Hintergrund stellte Ralf Urban von den Sinziger Grünen im Haupt- und Umweltausschuss den Antrag, künftig auf die Anpflanzung invasiver bzw. gebietsfremder Baumarten zu verzichten, der mehrheitlich vom Gremium des Haupt- und Umweltausschusses angenommen wurde.

Ein konkretes Beispiel ist die Amerikanische Roteiche: Ihr Laub wirkt toxisch auf viele heimische Bodenorganismen – dabei ist ein gesunder Waldboden die Grundlage für einen stabilen und resilienten Wald. Der Antrag der Grünen stützt sich auf eine Studie aus dem Jahr 2020, die diese Baumart als invasiv und schädlich einstuft. Auch die aus Nordamerika stammende Douglasie gilt in Deutschland als potenziell invasiv. Sie kann heimische Arten verdrängen und das ökologische Gleichgewicht stören. Einst als große Hoffnung der Forstwirtschaft gepriesen, entpuppt sich die Douglasie nun als trojanisches Pferd: Im ältesten Bestand Deutschlands bei Rheinbach breitet sich mit der eingeschleppten Gallmücke ein zerstörerischer Schädling aus – und zerstört längst nicht mehr nur diesen Wald, sondern auch andere Bestände.

Laut Bundesamt für Naturschutz (BfN) gelten aktuell neun Waldbaumarten als invasiv. Die Sinziger Grünen begrüßen daher die differenzierte Prüfung ihres Antrags durch die Stadtverwaltung und die daraus resultierende Empfehlung, künftig auf die Anpflanzung invasiver Arten zu verzichten – immer im Einklang mit dem aktuellen Stand der Wissenschaft und den standortbezogenen Gegebenheiten vor Ort.

Pressemitteilung

Bündnis 90/Die Grünen

Ortsverband Sinzig

Mitglieder des Ortsverbands der Sinziger Grünen bei einer Begehung im Sinziger Wald. Foto: Elly Rehmann

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Boomerang : Und nur weil ein paar zu blöd sind sollen alle anderen darunter leiden. Vor allem - die die es treffen soll werden sich mit Sicherheit nicht an das Verbot halten. Die Ossis wussten schon warum sie , vor...
  • StefanBiernot: TOP
  • H. Schüller: Wenn alle o.g. Bäume durch Mistelbefall abgestorben sind, werden Sie merken, dass man Geld nicht essen kann. Und da Mistelbefall von Baum zu Baum springt, geht dieser flächendeckende Verfall schnell.
  • Bertaa: Macht man sich in diesem Land wirklich Sorgen bzw. Gedanken über so etwas? Ich glaube, uns geht es allen viel zu gut.
Dauerauftrag 2025
Ralf Schweiss
Fahrer für Schülerverkehr
Anzeige "Null Drama Voll Kasko"
Innovatives rund um Andernach
Imageanzeige
Mitarbeiter für Verkauf/Büro (m/w/d)
Empfohlene Artikel
Weitere Artikel

Unbekannte Diebe schlugen auf Friedhof in der VG Wirges zu

Diebstahl auf Friedhof: Grabschmuck von 30 Gräbern entwendet

Helferskirchen. Zwischen Mittwoch, 3. Dezember und Freitag, 5. Dezember, wurden auf dem Friedhof Helferskirchen durch unbekannte Täter insgesamt 30 Gräber angegangen. 24 Bronzelaternen und eine Madonna Figur aus Bronze wurden gewaltsam von den Gräbern entfernt und mitgenommen. Fünf weitere Laternen wurden beim Versuch, diese abzureißen, beschädigt.

Weiterlesen

Beschädigtes Geländer wird instand gesetzt

8.-10.12.: Reparaturarbeiten auf der B 42

Koblenz. Zwischen dem 8. und 10. Dezember 2025 werden auf der B 42 in Höhe Pfaffendorf, in Fahrtrichtung Lahnstein, Reparaturarbeiten an einem beschädigten Geländer durchgeführt.

Weiterlesen

Dauerauftrag
Dauerauftrag 2025
Imageanzeige
Daueranzeige
Monatliche Anzeige
LBS/Sparkassenverband Rheinland-Pfalz, Mainz
Imageanzeige Dauerauftrag 12/2025
Weihnachten _Filiale Dernbach
Weihnachten in der Region
Bestellung Nr. 4300003040 - W100 - 606 - Anzeigen "Commodity", KW 49
Kooperation Klangwelle 2026 - 1. Anzeige für Start Vorverkauf
Stellenanzeige Versand
Altenahrer Sternstunden