Politik | 27.01.2015

Arbeit des Kreisarchivs in 2014

„Akten, Akten, Akten“

1.500 Meter Akten gesichtet und 2.000 Stück archiviert

Rhein-Sieg-Kreis. Es ist das „Gedächtnis“ des Rhein-Sieg-Kreises: das Archiv des Rhein-Sieg-Kreises in der Siegburger Kreisverwaltung. Hier hüten und verwalten Kreisarchivarin Dr. Claudia Maria Arndt und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Akten und Sammlungsbestände verschiedenster Art, welche letztlich das historische Erbe des Landkreises sind. Die für die Nachwelt fachkundig zu erhaltenden Zeugnisse aus Gegenwart und Vergangenheit haben großen Anteil an der Entstehung und Weitergabe von Geschichtsbewusstsein. Sie schaffen eine Grundlage dafür, dass sich die Bürgerinnen und Bürger mit einem Gemeinwesen identifizieren. Dass dies keine unwesentliche Bedeutung hat, zeigt die Tatsache, dass kommunale Archive eine gesetzlich vorgeschriebene Pflichtaufgabe sind, das heißt sie sind auch in Zeiten knapper Kassen zu führen.

Im Jahr 2014 wurden im Kreisarchiv des Rhein-Sieg-Kreises vor allem Teile der bisher praktisch unbearbeiteten Aktenabgaben seit 1969, das waren circa 1.500 Meter Akten, bewertet und erschlossen. Übrig zur dauerhaften Aufbewahrung blieben rund 2.000 Akten. Sie wurden mithilfe des elektronischen Archivverzeichnungsprogramms AUGIAS erfasst und stehen jetzt interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Einsicht bereit. Dabei ist das „laufendes“ Geschäft des Kreis“gedächtnisses“:

sAuch im vergangenen Jahr wurden wieder mehrere hundert Meter Altakten aus den Ämtern und Abteilungen der Kreisverwaltung, die nicht mehr benötigt werden, an das Zwischenarchiv abgegeben. Hier werden sie sofort erfasst, damit sie – falls sie von der abgebenden Stelle doch wieder gebraucht werden sollten – sofort wieder gefunden werden. Bis zum Ablauf einer gesetzlich vorgeschriebenen Aufbewahrungspflicht, die je nach Aktengruppe variiert, bleiben sie im Zwischenarchiv. Erst danach entscheidet der Facharchivar über die dauerhafte Aufbewahrung im so genannten historischen Archiv. In der Regel sind das circa zehn Prozent aller abgegebenen Dokumente.

Wußten Sie es: Auch Karnevalsorden, Gastgeschenke des Landrats, Fotosammlungen, Ansichtskarten – all´ dies wird fachkundig gesichtet und auf „Archivwürdigkeit“ geprüft. Damit die nützlichen, schönen oder weniger schönen, aber umso geschichtsträchtig wertvolleren Dinge nicht ganz im „Bauch“ des Kreisarchivs verschwinden, kam einigen Dingen in 2014 die Ehre einer Ausstellung zuteil: den Gastgeschenken an Landrat a.D. Frithjof Kühn, die dieser in 15 Jahren Tätigkeit als Landrat des Rhein-Sieg-Kreises erhalten hatte. Nach der Schau Ende Mai 2014 wurden sie dann endgültig ins Kreisarchiv übernommen, inventarisiert und mit AUGIAS erfasst.

In 2014 ist auch der sogenannte Notfallverbund Rhein-Sieg und Bonn auf den Weg gebracht worden, die feierliche Unterzeichnung der vertraglichen Basis soll 2015 erfolgen. Im Notfallverbund erklären zahlreiche Archive im Rhein-Sieg-Kreis, das Kreisarchiv, das Archiv der Bundesstadt Bonn und weitere Bonner Archive ihre Bereitschaft zur gegenseitigen Hilfe in Notfällen. Eine akute, umfangreiche Gefahr kann durch Brand, Wasser, Unwetter, technische Defekte oder andere unvorhersehbare Ereignisse ausgehen, und dann ist schnelles Handeln gefordert.

Zum langfristigen, physischen Erhalt des Archivguts ließ das Kreisarchiv im Rahmen der „Landesinitiative Substanzerhalt“ (LISE) auch 2014 umfangreiche Bestände entsäuern und konnte sie somit vor dem Papierzerfall retten. 70 Prozent der entstehenden Kosten werden hierbei vom Land übernommen und 15 Prozent vom Landschaftsverband (LVR), so dass das Archiv mit dem relativ geringen Eigenanteil von ebenfalls 15 Prozent viel Archivgut bearbeiten lassen kann. Insgesamt fast 8.800 Euro investierte das Kreisarchiv 2014 in diese so genannte Massenentsäuerung.

Damit konnten umfangreiche Papierdokumente, alles Unikate, der Bestände „Siegkreis“ und „Landkreis Bonn“ entsäuert werden. Dieser Aufgabe widmet sich beim Kreisarchiv eigens eine vom LVR zur Verfügung gestellte Restauratorin mit mehreren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Vor der eigentlichen Entsäuerung unterziehen diese die Papiere einer aufwändigen Bearbeitung, bevor sie der eigentlichen Behandlung bei der Gesellschaft zur Sicherung von schriftlichem Kulturgut (GSK mbH) in Brauweiler unterzogen werden. Im Technischen Zentrum Brauweiler des LVR wurden zudem etliche von Schimmel befallene Akten fachgerecht behandelt.

Und wer sich über die Historie der „Flugplatzgesellschaft Sankt Augustin – Hangelar“ oder das „Gemeindearchiv Adendort, Arzdorf, Fritzdorf“ informieren möchte, kann das Material, das in 2014 erschlossen wurde und für die nun Findbücher vorliegen, jetzt im Kreisarchiv über AUGIAS einsehen. Informationen zum Kreisarchiv: www.rhein-sieg-kreis.de, Rubriken Bürgerservice, Servicebereiche Bildung, Kultur u. Sport, Archiv, Wissenschaftliche Bibliothek und Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“.

Pressemitteilung

Rhein-Sieg-Kreis

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