Allgemeine Berichte | 11.11.2014

„Fußbett-Sanierung“ bei der Winterlinde an der St. Aegidius-Kirche in Rheinbach

Dem Naturdenkmal wurde „neues Leben eingehaucht“

Hans-Gerd Steinheuer, Fachabteilung Naturschutz im Amt für Natur- und Landschaftsschutz (2.v.l.), Baustellenleiter Berko Fricke (Mitte) und Pater Dieter Lieblein, betreuender Seelsorger von St. Aegidius-Oberdrees (2.v.r.), mit Fachleuten der beauftragten Firma. privat

Rhein-Sieg-Kreis. „Malerisch steht diese Linde in der Mitte des Dorfes“, schrieb Klaus Beyer vor über 20 Jahren in seinem Bildband über die Baum-Naturdenkmale im Rhein-Sieg-Kreis. Seit circa 170 Jahren hat die Winterlinde nun schon ihren Platz an der Kirche St. Aegidius in der Oberdreeser Straße. Inzwischen ließ die Vitalität des sommergrünen Laubbaumes allerdings zu wünschen übrig – das wurde bei einer routinemäßigen Baumkontrolle festgestellt.

Um dem als Naturdenkmal Nummer 47 beim Rhein-Sieg-Kreis katalogisierten Baum „neues Leben einzuhauchen“ und ihn noch viele Jahrzehnte zu erhalten, musste das „Fußbett“ der rund 14 Meter hohen Linde, die stark verdichtete und somit kaum mehr luft- und wasserdurchlässige Baumscheibe, saniert werden. „Durch die Sanierung wollen wir sowohl die Wasserversorgung des Baumes als auch den Austausch zwischen Boden und Atmosphäre im Wurzeltellerbereich grundlegend verbessern“, erklärt Christoph Rüter, Leiter der Fachabteilung Naturschutz im Amt für Natur- und Landschaftsschutz des Rhein-Sieg-Kreises.

Gemeinsam mit Hans-Gerd Steinheuer, der in der Fachabteilung Naturschutz zuständig ist für das „Wohlergehen“ der Oberdreeser Winterlinde, sowie Jörg Cremer, beauftragter Baumsachverständiger für den Rhein-Sieg-Kreis, und dem beauftragten Unternehmer Heinrich Braschos erläuterte er die notwendigen Schritte und gab gleichzeitig den Startschuss für die Arbeiten: In einem ersten Schritt wurde der Ring aus Basalt-Kleinpflaster um die auch unter der lateinischen Bezeichnung „Tilia cordata“ bekannte Winter-Linde mitsamt Unterbau „demontiert“. Anschließend musste das „betonharte“ Gemisch aus Kiessand und Boden Stück für Stück von Hand gelockert und schließlich mit einem speziellen Erdsauger abgesaugt werden. Nur so konnte sichergestellt werden, dass das Wurzelwerk des wertvollen Baumes nicht beschädigt wird. Doch da waren die Arbeiten noch nicht abgeschlossen: Die angrenzenden Platten des Gehwegs mussten noch mit einer schmalen Betonstütze unterfüttert werden. Für das aufgesaugte Erdreich kam im nächsten Schritt ein spezielles Baumsubstrat, ein grobporiges, formstabiles Lavagemisch, zum Einsatz, das vorsichtig „eingerüttelt“ werden musste. Und dann war sie fertig, die „Fußbett-Sanierung“ der Oberdreeser Winterlinde. Die Maßnahme wird, so die Ansicht der Fachabteilung Naturschutz der Kreisverwaltung, wesentlich dazu beitragen, die alte Winterlinde und damit das „malerische“, dörfliche Objektensemble von Kirche und Baum noch lange zu erhalten.

Die Sanierungsmaßnahmen wurden im Rahmen einer sehr konstruktiven Zusammenarbeit mit den Vertretern der Kirchengemeinde St. Martin-Rheinbach als Eigentümerin des Baumes und des Baugrundes abgestimmt. Dabei mussten sowohl Verkehrssicherheit und Oberflächenentwässerung als auch gestalterische Aspekte des kulturhistorisch typischen, denkmalgeschützten Objektensembles von Baum und Kirchengebäude berücksichtigt werden. Die Gesamtkosten liegen bei circa 3.300 Euro und werden aus Naturschutz-Fördermitteln der Bezirksregierung Köln anteilig bezuschusst.

Der Rhein-Sieg-Kreis betreut zurzeit insgesamt 77 Baum-Naturdenkmale, die regelmäßig durch einen beauftragten Baumsachverständigen kontrolliert werden. Dieser prüft, welche Maßnahmen zur Pflege und zum Erhalt, aber auch zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit erforderlich sind, denn die Verkehrssicherungspflicht für die Baum-Naturdenkmale obliegt dem Rhein-Sieg-Kreis.

Pressemitteilung

Pressestelle Rhein-Sieg-Kreis

Hans-Gerd Steinheuer, Fachabteilung Naturschutz im Amt für Natur- und Landschaftsschutz (2.v.l.), Baustellenleiter Berko Fricke (Mitte) und Pater Dieter Lieblein, betreuender Seelsorger von St. Aegidius-Oberdrees (2.v.r.), mit Fachleuten der beauftragten Firma. Foto: privat

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • H. Schüller: "klimafreundliche Elektromobilität" ist eine Falschbehauptung, denn der Bahnstrommix enthält reichlich Kohlestrom aus dem vor wenigen Jahren neugebauten Bahnkraftwerk Datteln. Oberleitungsfreie Bahnen...
  • Martin Schaefer : Meiner Meinung nach ist nur eine Brücke für alle (Autobrücke) sinnvoll. Sei es um bei Hochwasser den Rhein queren zu können ohne nach Neuwied oder Bonn fahren zu müssen. Auch sehe ich darin die größte...
  • Claus Schulte: Aufgrund der Kosten sollte keine Brücke zwischen Erpel und Remagen gebaut werden. Die Planungs-, Genehmigungs- und Baukosten für eine Brücke und die benötigten Anschlußbauwerke zwische Erpel und Remagen belaufen sich auf viele Mio.
  • Karsten Fehr: Aus Gründen des Umwelt- und Naturschutzes ist eine Autobrücke an dieser Stelle als unrealistisch anzusehen; es handelt sich hier um das FFH-Gebiet "Rheinhänge zwischen Unkel und Neuwied" (DE 5510-302)....
  • K. Schmidt: Als Rheinland-Pfälzer ist man zunächst mal erstaunt, dass die Funktion des Ortsvorstehers in NRW überhaupt nur Bestandteil eines Auswahlprozesses in den Parteien ist. Hier werden Ortsvorsteher, augenscheinlich...
  • Joachim Steig : Ein schönes PM-Statement der Mehrheitsfraktionen im Stadtrat. Für eine wirksame und bürgernahe Arbeit von Ortsvorsteher oder Ortsvorsteherin ist aber weniger das Auswahlverfahren als die Qualifikation des Kandidaten oder der Kandidatin entscheidend.
Imageanzeige
Seniorengerechtes  Wohnen wird ausgebaut
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0492#
Anzeige Stadtwerke Andernach lt. Absprache mit Frau Jahnen-Kurtic
Tag der offenen Tür
Ganze Seite Ahrweiler
Titelanzeige
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0492#
Empfohlene Artikel

Region. In dieser Woche stehen Balance und Achtsamkeit im Vordergrund. Die Sterne ermutigen dazu, alte Muster zu überdenken und den Fokus auf das eigene Wohlbefinden zu legen. Wer auf seine innere Stimme hört, kann in Gesundheit, Liebe und beruflichen Angelegenheiten positive Impulse setzen.

Weiterlesen

Buschhoven. 40 Jahre sind in der Erdgeschichte nur ein Wimpernschlag, für uns als HVV doch schon eine richtige Ära“, begrüßte Vorsitzender Dr. Georg Schneider die überaus zahlreich erschienenen Mitglieder im vollbesetzten Pfarrheim.

Weiterlesen

Weitere Artikel

-Anzeige-Mitmach-Aktion „Deutschland sucht den Lieblingsladen“

Kauf Lokal-Award geht zum dritten Mal in Folge nach Neuwied

Neuwied. Die Mitmach-Aktion „Deutschland sucht den Lieblingsladen“ geht mit einer Rekordbeteiligung zu Ende. Bis zum 20. Oktober konnten Shoppingfans aus ganz Deutschland für ihren Lieblingsladen online abstimmen. Jetzt stehen die Siegerinnen und Sieger ihres jeweiligen Bundeslandes fest, die am 15. November mit dem „Kauf Lokal“-Award zum „Lieblingsladen 2025“ gekürt wurden.

Weiterlesen

Dauerauftrag
Kreishandwerkerschaft
Anzeige Haushaltsauflösungen und Ankauf
Kreishandwerkerschaft
Rund um´s Haus
Generalappell
Anlagenmechaniker
PR-Anzeige Hr. Bönder
Generalappell der Stadtsoldaten
Ganze Seite Remagen
Stellenanzeige
Shopping-Genuss-Abend in Bad Neuenahr-Ahrweiler am 20.11.25
Stellenanzeige Sachbearbeiter/in Wohngeld