Landrat Frithjof Kühns Rückblick und Ausblick
Eine Ära geht zu Ende
Rhein-Sieg-Kreis. Eine Fülle von Themen beschäftigt ihn auch an seinen letzten Tagen im Amt noch. Landrat Frithjof Kühn berichtet intensiv aus seiner langjährigen Amtszeit – enthusiastisch, freudig, witzig, aber auch nachdenklich und kritisch.
„Für mich waren die Begegnungen mit den Menschen immer das Wichtigste – sei es beim alljährlichen Prinzenempfang des Rhein-Sieg-Kreises, aus meiner Sicht im Übrigen das wichtigste gesellschaftliche Ereignis in der Region, bei den Einbürgerungen oder den vielen Ehrungen.
Die Menschen müssen das Kernthema eines Landrates sein“, so Landrat Frithjof Kühn. Genau deshalb sei es auch so wichtig, dass der Landrat Chef der Polizeibehörde ist, denn durch die direkten Kontakte mit den Bürgerinnen und Bürgern wisse er darum, welch hohes Gut die Sicherheit ist. Als die wohl denkwürdigste Begegnung bezeichnete er das Zusammentreffen mit den drei Überlebenden des Konzentrationslagers Buchenwald: Naftali Fürst, Nikolaus Gruner und Dr. Max Hamburger.
Spannend sei für ihn immer die Vielfalt der Aufgaben gewesen – sowohl aus Verwaltung als auch aus Politik. Rückblickend betrachtet mache es ihn stolz, bei den Verhandlungen für die Ausgleichsmaßnahmen beteiligt gewesen zu sein, die der Region eine Vielzahl positiver Ergebnisse gebracht hätten, wie zum Beispiel die Hochschulen. Die Errichtung des Kinderherzzentrums in Sankt Augustin, der Bau der ICE-Trasse und des ICE-Bahnhofes in Siegburg sowie die Fusion der Kreissparkasse seien herausragende Meilensteine seiner Amtszeit gewesen. Sehr offen sprach er auch über Dinge, die nicht so gut gelaufen sind.
„Dass wir das Job-Center nicht als Option durchgeführt haben, betrachte ich als Niederlage, denn ich bin immer noch davon überzeugt, dass die kommunale Nähe der Ausführung der Aufgabe dienlicher gewesen wäre.“
Der Blick von Landrat Kühn richtet sich aber auch immer sehr klar in die Zukunft. Integration, die Entwicklung vernünftiger Verkehrskonzepte, die Förderung des ländlichen Raums und Europa sowie internationale Entwicklungszusammenarbeit nannte er als dringende Zukunftsthemen, an denen niemand vorbei schauen dürfe. Insbesondere sprach er sich eindeutig für die Erhaltung des Krankenhauses in Eitorf aus. Für ihn habe das Krankenhaus eine wesentliche Bedeutung für die Infrastruktur: Kein Krankenhaus – keine Ärzte, keine Ärzte – keine Menschen.
Dies könne dieser strukturschwache Raum des Kreises nicht verkraften.
Das Kreishaus werde er in Zukunft wahrscheinlich nur höchst selten betreten, er werde aber weiterhin seine Aufgabe als Verbandsvorsteher des Wahnbachtalsperren-Verbandes ausüben und in einigen Beiräten sowie im RWE–Aufsichtsrat tätig bleiben.
Ein besonderer Höhepunkt im „Verabschiedungsmarathon“ sei das Mitarbeiterfest in der letzten Woche gewesen, bei dem er durch einen Mitarbeiterchor beinahe zu Tränen gerührt worden sei. In gewohnt humoriger Art und mit einem Augenzwinkern berichtete er über die Parodie eines Mitarbeiters aus der Wirtschaftsförderung, Hans-Peter Hohn, auf ihn. „Ich hätte noch etwas mehr vertragen“.
Pressemitteilung
Pressestelle Rhein-Sieg-Kreis
