Allgemeine Berichte | 06.05.2015

Streuobstpädagogik ist ein neues Angebot des LVR-Freilichtmuseums Kommern

Wo Äpfel mit Birnenverglichen werden

Die Grundschüler erkundeten die Streuobstwiese. privat

Mechernich-Kommern. „Ich habe gedacht, dass über einem Museum ein Dach sein muss“, meint Finn verwundert, nachdem klar geworden ist, dass der Weg durch das Museum nicht in einem Gebäude endet. Im LVR-Freilichtmuseum Kommern befindet Finn sich mit seiner Klasse nun an einer ganz besonderen Stelle. Nach einem ordentlichen Fußmarsch haben die beiden ersten Schuljahre der Katholischen Grundschule Arloff mit ihren Lehrerinnen die Streuobstwiese in der Baugruppe „Bergisches Land“ erreicht. Denn heute steht die Erkundung der Streuobstwiese auf dem Stundenplan. Die Schülerinnen und Schüler werden „Äpfel mit Birnen vergleichen“ und die Frage „Was krabbelt auf der Streuobstwiese?“ beantworten.

Die Streuobstwiese als die traditionelle Form des Obstanbaus gehörte früher zur bäuerlichen Selbstversorgung. „Heute ist sie neben der Gewinnung von Obst vor allem als besonders artenreicher und ökologisch wertvoller Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten von großer Bedeutung.

„Dies schon Kindern zu vermitteln, ist uns wichtig“, sagt Katharina Kesternich, Lehrerin am „außerschulischen Lernort“ Freilichtmuseum und ausgebildete Streuobstpädagogin. In allen Baugruppen des Freilichtmuseums gibt es Streuobstwiesen. Auf der größten im „Bergischen Land“ finden die neuen museumspädagogischen Projekte zum Thema Streuobstwiese statt. Die Streuobstpädagogik - ein Bereich der Naturpädagogik - befasst sich speziell mit der Streuobstwiese. Die drei neuen Angebote werden von Streuobstpädagoginnen und erfahrenen Projektleiterinnen durchgeführt.

Obstbäume untersucht

Eine Gruppe untersucht die Bäume auf der Wiese. Die Kinder erkennen die Unterschiede und bringen Vorerfahrungen ein: „Das ist ein Kirschbaum. So einen haben wir auch“, berichtet Mika. Im Zweierteam geht es um das „Begreifen“: Mit verbunden Augen werden die Kinder von ihren Partnern über die Wiese geführt. Sie ertasten einen Baumstamm, prägen sich seine Besonderheiten ein und erkennen den Obstbaum anschließend auf der Wiese wieder. Zur Erinnerung stellen die Kinder eine Rindenfrottage an „ihrem Baum“ her.

Nisthilfen gebastelt

Um auch eine Streuobstwiese im Klassenzimmer aufbauen können, bastelt jedes Kind aus Wollbommeln und selbst geschnittenen Obstzweigen einen kleinen Obstbaum.

Dieser ist erntereif – Kirschen, Birnen und Zwetschgen leuchten je nach Lieblingsobst als bunte Wolltupfer aus dem Grün. Dass eine Streuobstwiese nur mit vielen Tieren funktioniert, erfährt die andere Gruppe. Schafe und Pferde fressen das Gras auf der Weide. Kleingetier wie Mäuse, Würmer und Spinnen finden hier reichlich Lebensraum. Insekten sind notwendig zur Bestäubung der Blüten, damit sich das Obst entwickeln kann. Und diese Insekten sind wieder Nahrung für andere Tiere. So bildet die Streuobstwiese die Lebensgrundlage für viele Arten. Wie es ist, andere Tiere zu jagen oder selbst gejagt zu werden, erfahren die Schülerinnen und Schüler beim „Fuchs-und-Maus-Spiel“. Anschließend ist es für die Kinder nicht schwierig, Krabbeltiere vorsichtig in einer Dose zu sammeln und mit der Lupe zu untersuchen. Mit Bestimmungskarten wird die Tierart bestimmt. „Wir haben Spinnen, Ameisen, Käfer und Schnecken gefunden“, zählt Pia stolz auf. Um Insekten auf der Streuobstwiese oder im heimischen Garten zu unterstützen, bauen die Kinder Nisthilfen aus Stecken und Strauchschnitt, die fest gebündelt oder in eine Dose gesteckt werden.

Mit neuen Erfahrungen, Erkenntnissen und ihren selbstgebauten Obstbäumchen und Insektennisthilfen verlies die Gruppe nach drei Stunden die Wiese. „Das war ja noch viel schöner als ich mir das vorgestellt habe“, fasst Sophie die Eindrücke zusammen.

Mit verbundenen Augen wurden die Obstbäume ertastet.

Mit verbundenen Augen wurden die Obstbäume ertastet.

Die Grundschüler erkundeten die Streuobstwiese. Fotos: privat

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