Landrat Jürgen Pföhler saß in Sinzig als Wiederholungstäter auf der „Anklagebank“

Das Narrengericht tagte

16.02.2015 - 10:47

Sinzig. Das Sinziger Narrengericht kommt recht harmlos daher: „Es gelten alle Regeln des rheinischen Frohsinns“, heißt es da niedlich: Aber dann kommt direkt im Anschluss: „Widerspruch der Angeklagten ist zwecklos“. Und dieses Gericht ist grundsätzlich für alles zuständig. Und dies in dieser Form bereits seit elf Jahren. Närrisches Jubiläum also. Für den „Roten Fuchs“ Richter Gnadenlos Franz-Hermann Deres und „Generalstaatsanwalt“ Herbert Holstein gab es zum Jubiläum von Bubenchef Volker Thormann dann auch den Verdienstorden in Silber vom Regionalverband Rhein-Sieg-Eifel im Bund Deutscher Karneval. „Nicht, dass uns dies irgendwie gnädig stimmen wird“, widmeten sich die närrischen Juristen aber ungerührt ihrem ersten Beruhigungskölsch. Eine flankierende getränketechnische Maßnahme, die übrigens auch jedem Angeklagten zu steht. Und bei den Sinziger Jecken sitzt man schneller auf der Anlagebank, als man Alaaf sagen kann. Nur Prinz Johannes I. (Adams, seine Sentiaca Heike war verhindert) konnte ganz entspannt lachen. Amtierende Tollitäten genießen närrische Immunität. Aber nicht solche aus der Vergangenheit. Und so landeten dann auch Adrenao I. und Fernanda I. (Ehepaar Da Cunha) portugiesische Tollitäten aus der Vorsaison auf der Anklagebank. Wohl auch um internationale Verwicklungen zu vermeiden, gab es einen Freispruch erster Klasse. Da gab es viele Fürsprecher. Ebenso beim Vorsitzenden des Bürgerforums Manfred Ruch, der als Ersttäter vor den Kadi zitiert wurde. Den Status von Wiederholungstätern genießen mittlerweile Wirtschaftsministerin Eveline Lemke und Landrat Jürgen Pföhler. „Das ist Karriere“ hieß etwas später im Protokoll zu Lemke. „Gestern noch auf der Mainzer Fernsehsitzung, heute live in der „Alten Schmiede.“ Denn in der Traditionsgaststätte gingen die Verhandlungsrunden über die Bühne. Dem Landrat wurde übrigens zu Last gelegt, beim Versuch das Bierfass beim Oktoberfest der Sinziger Florianjünger anzuschlagen, eine der größten Schaumübungen in der Geschichte der Wehr ausgelöst zu haben. Geldstrafe und eine Runde Kölsch brachten den Landrat aber wieder auf freien Fuß. Das Geschehen lebt von närrischer Spontaneität, genehmigten und ungenehmigten Zwischenrufen sowie netten Wortgefechten und sorgt für viele spontane Lacher. Im jecken Sinzig genießt das Verfahren längst einen gewissen Kultstatus. Nur vor Zeugenaussagen und Zwischenrufen wie „Ich weiß nix“, „Ich war et nit“ sollte man sich hüten. Ankläger Herbert Holstein hält so was für extrem verdächtig und hat auch spontan schnell eine Anklage zusammengeschraubt. Und über die Geldstrafen kommt ja auch Einiges für die blau-gelbe Vereinskasse zusammen.

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