Die Fußball-Rheinlandliga im Blick

Die drei Aufsteiger stellen sich vor

22.07.2019 - 08:19

Sinzig. Wenn am Wochenende 3./4. August der Saisonstart der Fußball-Rheinlandliga erfolgt, werden die Aufsteiger VfB Wissen (Meister Bezirksliga Ost), TuS Kirchberg (Meister Bezirksliga Mitte) und SG Schneifel Stadtkyll (Meister Bezirksliga West) mit von der Partie sein. Die Vereine, die auf dem Hunsrück, der hohen Eifel und an der Sieg zuhause sind, stellen sich vor:


TuS Kirchberg


Der Verein, der auf dem Hunsrück beheimatet ist, hat sich in der Bezirksliga Mitte einen spannenden Zweikampf mit dem FC Metternich um den Titel geliefert und setzte sich am Ende mit 73 Punkten und 118:33 Toren durch. Nach vier Jahren Bezirksligazugehörigkeit war es der langersehnte Aufstieg. In den Jahren zuvor kletterte die Elf vom Wasserturm von der B- bis in die Kreisliga A hoch. Die Personalpolitik ist solide. Es wird größtenteils auf Spieler der Umgebung gebaut. Talentierte und ehrgeizige Youngster aus der eigenen A-Jugend ergänzen den Kader. Aufstiegs- und Erfolgstrainer Christian Schneider wird nach sechs Jahren aus familiären Gründen nicht mehr dabei sein. Nachfolger ist Patrick Joerg aus Herxheim. Worauf darf sich die Liga freuen? Die Hunsrücker spielen einen erfrischenden Offensivfußball und besitzen in Jonas Heimer (24 Tore) sowie Alexander Sing (17 Tore) zwei gefährliche Torjäger. Zudem verzeichnen die Kirchberger ein treues Stammpublikum, das nicht nur zuhause, sondern auch auswärts die Mannschaft unterstützt. Ausbaufähig ist die Defensive, die immer wieder Schwächen zeigt. Zudem fehlt fast allen Akteuren die notwendige Rheinlandligaerfahrung. TuS-Coach Joerg vertraut in erster Linie dem Aufstiegsteam. Torwart Marco Reifenschneider (TuS Rheinböllen) und Jakob Sievert (FC Karbach) sind die einzigen Neuzugänge, die den Kader ohne Zweifel verstärken. Kein Zuckerschlecken sind zum Auftakt die Begegnungen beim FSV Salmrohr und zuhause gegen den Meisterschaftsanwärter Ahrweiler BC.

Prognose: Vorne besitzen die Hunsrücker überdurchschnittliches Rheinlandliga-Niveau. Die enorme Heimstärke – in der Bezirksligasaison 14 Siege, ein Remis und ungeschlagen - wird zeigen, dass die Trauben auf dem Hunsrück äußerst hoch hängen und auch dafür sorgen, dass der Klassenerhalt früh eingefahren wird.


SG Schneifel-Stadtkyll


Die SG Schneifel-Stadtkyll hat bis zum letzten Spieltag mit dem FC Bitburg um den Bezirksliga-Titel gerungen. Mit einem Punkt Vorsprung entschied die SG schließlich die Meisterschaft knapp für sich. Die Rheinlandliga ist für die Schneifel SG, die seit 2006 aus den Vereinen Spvgg Stadtkyll, DJK Auw, SV Hallschlag und FC Ormont besteht, kein Neuland, war man hier doch bereits für eine Spielzeit (2011/2012) vertreten. Für die kommende Saison arbeitet der SG-Trainer Jörg Stölben weiterhin mit einem Kader, der im Schnitt 23 Jahre alt ist. Hier sind es lediglich Klaus Hamper, Marco Michel und Cem Celik, die schon höherklassig gespielt haben. Die fünf Neuzugänge kommen aus der eigenen Jugend und Spieler aus der näheren Umgebung, deren größtes Manko die mangelnde Erfahrung ist. Ein Umstand, der auch für den größten Teil des Kaders gilt. Für Stölben ist die SG ein reiner Ausbildungsverein. So besaß man in der Bezirksliga die jüngste Mannschaft und wird es auch in der Rheinlandliga sein.

„Wir sind in der vergangenen Saison unerwartet Meister geworden und das war für uns selbst eine Überraschung“, macht Stölben klar. „Unsere Stärken waren Begeisterung und guter Teamgeist. Das sollte auch in der neuen Liga unser Plus bleiben.“ Neben der fehlenden Routine und dem mangelnden Durchsetzungsvermögen ist es vor allem die Defensive (46 Gegentore), an der es zu arbeiten gilt. Die Sicherung des eigenen Tores soll deshalb die dringlichste Aufgabe sein. „Die Youngsters müssen sich umgehend in der neuen Umgebung zurechtfinden. Wir stehen vor einer Mammutaufgabe“, weiß Stölben und unterstreicht: „Unser einziges Ziel kann nur Ligaerhalt heißen.“ Mit dem Ex-Oberligisten SV Mehring stellt sich am ersten Spieltag der Vorjahresvierte vor. Eine Partie, die in Stadtkyll mit Sicherheit zahlreiche Zuschauer anlocken wird.

Prognose: Der Stölben-Truppe gehört zum engsten Kreis der Abstiegskandidaten. Begeisterung, Teamgeist und Siegeswille werden nicht ausreichen, um sich in der spielstarken Liga zu behaupten.


VfB Wissen


Nach einer schwachen Hinrunde (sechster Tabellenplatz) war es eine beeindruckende Rückserie, in der die Westerwälder in vierzehn Begegnungen in Folge (zwölf Siege und zwei Unentschieden) ungeschlagen blieben und sich mit vier Punkten Vorsprung auf die SG Wallmerod Meisterschaft und Aufstieg sicherten.

21 Jahre nach dem Abstieg 1998 kehrt der ehemalige Regionalligist damit in die Rheinlandliga zurück, in der er in früheren Jahren schon 34 Spielzeiten vertreten war.

Meistertrainer Walter Reitz wechselte zur TuS Burgschwalbach. Zitat: „Man soll gehen, wenn es am schönsten ist“ und wird von dem Ellinger Ex-Trainer Thomas Kalter abgelöst. Die Meistermannschaft blieb fast komplett zusammen. Die Routiniers Mirkan Kasikci (SG Betzdorf), Yannick Tsannang (SG Malberg/Rosenheim) und Thomas Selonasi (SV Rossbach/Verscheid) sind Spieler, die den Kader nicht nur punktuell verstärken, sondern auch die nötigte Erfahrung und Führungsqualitäten mitbringen. Torwart Stephan Ortmann (SV Schönenbach) und Steven Windsberg (eigene A-Jugend) ergänzen den 26-Mann-Kader. „Aufgrund ihrer Reife und die in ihrer Laufbahn gesammelte Routine bei höherklassigen Vereinen werden die Neuzugänge dem Team Sicherheit und Selbstvertrauen geben“, ist der erste Vorsitzende des VfB Wissen Thomas Nauroth überzeugt und versichert: „Die Mannschaft weiß, was für eine schwere Aufgabe auf sie zukommt und will wie wir alle den Klassenerhalt schaffen.“ Zum Meisterschaftsauftakt stehen zwei Knaller auf dem Programm. Zuerst der spannende Lokalkampf bei der SG Malberg/Rosenheim und dann die Reise zum Meisterschaftsanwärter Ahrweiler BC. Die Gefahr eines Fehlstarts steht im Raum.

Prognose: Wie schlagen die Neuzugänge ein? Wird die Mannschaft die spielerischen und kämpferischen Qualitäten besitzen, um sich in der neuen Umgebung durchzusetzen? Erreicht das Team die nötige Konstanz und Stabilität, die Höhen und Tiefen entscheidend beeinflussen? Fragen, die an der Sieg nach einem engen Abstiegskampf am Saisonende beantwortet werden. LS

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