Fahrer aus Sinzig und Remagen am Start beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring

Glück und Pech lagen dicht beieinander

Glück und Pech lagen dicht beieinander

Andreas Ziegler und Tobias Wahl vertraten als Fahrer die Farben von Sinzig und Remagen auf dem Nürburgring. Fotos: BURG

Glück und Pech lagen dicht beieinander

Ganz oben auf dem Treppchen stand am Ende die Mannschaft des Meuspather Teams Phoenix Racing mit dem aus Burgbrohl stammenden Pierre Kaffer.

Glück und Pech lagen dicht beieinander

Der Porsche von Black Falcon im nächtlichen Renneinsatz.

Glück und Pech lagen dicht beieinander

Mit dem BMW M6 GT3 konnte sich das Fahrerquartett um Andreas Ziegler zu Beginn des Rennens noch vor den späteren sechs platzierten Schwesterautos positionieren.

Nürburg. Phoenix Racing siegte bei der 47. Auflage des ADAC 24-Stunden-Rennens vor 230.000 Zuschauer auf dem Nürburgring. In einem ereignisreichen Rennen sicherte die Besatzung des Teams aus Meuspath mit Pierre Kaffer (Schweiz), Frank Stippler (Bad Münstereifel), Frederic Vervisch und Dries Vanthoor (beide Belgien) der Ingolstädter-Marke damit nach 156 Runden den fünften Gesamtsieg. Auch die weiteren Podiumspositionen blieben bei den Eifel-Teams. Der Manthey-Porsche mit Kevin Estre (Frankreich), Laurens Vanthoor (Belgien), Earl Bamber (Neuseeland) und Michael Christensen (Dänemark) belegte den zweiten Rang, gefolgt vom Black Falcon Mercedes AMG GT3 mit Maximilian Buhk (Reinbek), Hubert Haupt (München), Thomas Jäger (Hanau) und Luca Stolz (Kirchen). Die Besatzung des zweitplatzierten Manthey-Porsche schien bis drei Stunden vor Rennende die Spitzenposition nur noch bis ins Ziel verwalten zu müssen. In der Nacht war der grün-gelbe Porsche an die Spitze gegangen und konnte sich bis zur Halbzeit einen Vorsprung von beinahe drei Minuten herausfahren, bevor man sich selbst durch eine Unachtsamkeit um den Sieg brachte. Laurens Vanthoor passierte eine Unfallstelle bei doppelten gelben Flaggen mit 172 statt der erlaubten 120 km/h, worauf die Rennleitung eine Zeitstrafe von 5,32 Minuten verhängte.

Dreikampf an der Spitze

Gleich drei Teams kämpften fortan um das Erbe des entthronten Porsche-Quartetts, neben dem späteren Siegerauto auch noch der Land-Audi mit Christoper Mies (Düsseldorf), Rene Rast (Bregenz) und Kelvin van der Linde (Kempten) sowie der Black-Falcon-Mercedes von Patrick Assenheimer, Niko Bastian, Yelmer Buurman und Gabriele Piana. Fortan lieferten sich die Fahrer der drei Boliden zur Freude der Zuschauer einen spannenden Dreikampf um die Führung. Dieser endete nach einer unrühmlichen Aktion von Piana, der Rast bei 250 km/h auf der Döttinger Höhe in den Seitenstreifen dränge. Rast konnte den Wagen noch abfangen, krachte aber in das Heck des Mercedes, der daraufhin mit einem Reifenschaden an die Box musste. Das Ende für den damit letzten siegfähigen Mercedes kam wenig später, als Niko Bastian im Bereich Wippermann auf einer Ölspur verunglückte. Auch der Land-Audi eliminierte sich selbst, als Kelvin van der Linde versuchte, nach einem Reifenschaden mit Speed die Box zu erreichen. Dabei zerfetzten die herumwirbelnden Reifenteile die gesamte rechte Heckpartie. Zwischenzeitlich hatte sich der mit Werksfahrern besetzte Frikadelli-Porsche vor dem späteren Siegerauto platziert, doch auch bei diesem bildete ein Reifenschaden die Ausgangsposition für das folgende Aus. Damit war der Weg frei für den Phönix-Audi, der sich auch gegen die Schlussattacke des Manthey-Porsches zur Wehr setzen konnte. Nach dem Führungstrio folgte auf Platz 4 der von Markus Winkelhock (Berglen-Steinach), Christopher Haase (Kulmbach), Marcel Fässler (Schweiz) und Rene Rast (Bregenz) pilotierte Audi vom Team Car Collection. Auf Position 5 erreichten Otto Klohs (Ludwigshafen), Lars Kern (Weissach), Dennis Olsen (Norwegen) und Matteo Cairoli (Italien) mit einem weiteren Manthey-Porsche das Ziel.

BMW erlebt Debakel

Für BMW, den vierten deutschen Premiumhersteller wurde das 24-Stunden-Rennen 2019 dagegen zum Debakel. Nach bevor zehn Stunden der Renndistanz absolviert waren, hatten sich mit dem Ausfall fast der gesamten BMW-Streitmacht alle Hoffnungen auf ein gutes Rennergebnis zerschlagen. Lediglich der Falken-BMW hielt den Anforderungen des 24-stündigen Marathons stand und konnte mit der sechsten Position etwas Imagepflege betreiben. Die Besatzungen des GetSpeed Mercedes, des zweiten Audi von Phoenix Racing, der Eigenbau der Scuderia Cameron Glickenhaus sowie der Nissan GTR Nismo komplettierten die Top 10.

Mit Andreas Ziegler (Sinzig) und Tobias Wahl (Remagen) stellten sich beim „ADAC Total 24h-Rennen“ auch zwei Piloten aus der Region der Herausforderung der Hatz durch die „Grüne Hölle“.

Während Tobias Wahl sein Debüt bei dem Langstreckenklassiker gab, war es für Andreas Ziegler bereits der neunte Einsatz bei dem legendären Marathon.

Ebenso wie in den vergangen drei Jahren bestritt der Fahrer des MSC Sinzig auch in diesem Jahr das Rennen erneut mit einem GT3-Boliden. Gemeinsam mit Henry Walkenhorst (Melle), Jordan Tresson (Frankreich) und Jörn Schmidt-Staade (Düsseldorf) startete der Nordschleifenspezialist aus der Barbarossastadt am Samstag mit einem BMW M6 GT3 von Walkenhorst Motorsport in das Renngeschehen. Doch Glück und Pech lagen bei diesem Rennen für die Lokalmatadore Ziegler und Wahl eng beisammen. Auch der in den Farben des Hauptsponsors gebrandete BMW blieb vom BMW-Pech nicht verschont. Gegen 1.30 Uhr drehte sich das Fahrzeug im Bereich der Fuchsröhre von der Strecke und schlug mit der Heckpartie in die Planken, was zu einem irreparablen Schaden führte und somit das Aus für die Besatzung des Total-BMW bedeutete.

Ein strahlender Debütant

Im Gegensatz dazu sah man nach dem Fallen der Zielflagge einen strahlenden Tobias Wahl vor der Box des Black Falcon Teams, in dessen Reihen er das Rennen auf einem Porsche Carrera bestritten hatte. Gemeinsam mit Christoph Hoffmann (Bad Honnef), Carsten Palluth (Hohen Neudorf) und Robert Woodside (Großbritannien), belegte er in der Klasse V6 für seriennahe Fahrzeuge den zweiten Rang.

Die nächste Auflage des ADAC Total 24h-Rennens wird vom 21. bis 24. Mai 2020 auf der Nürburgring-Nordschleife ausgetragen. Das Motorsport-Highlight in der „Grünen Hölle“ findet damit am Wochenende von Christi Himmelfahrt statt.