Ehrungen im Rahmen des Stein- und Burgfests im Festzelt auf dem Marktplatz in Mayen
„Sport steht für Disziplin, Ausdauer, Fairness und Teamgeist“
Oberbürgermeister Dirk Meid zeichnete in diesem Jahr mit Heike Hoffmann, Rolf Schumacher und Franz Josef Gerhards gleich drei Persönlichkeiten aus

Mayen. Es war schon ein kleines Jubiläum: Seit der Wiedereinführung im Jahr 2003 stand die Sportlerehrung in Mayen nun zum 20. Mal auf der Tagesordnung. Wie in den vergangenen Jahren zuvor war auf dem Marktplatz von Sascha Barth und seinem Team ein Festzelt aufgebaut worden. Insgesamt 300 Aktive waren im Vorfeld der Veranstaltung von der Stadt Mayen angeschrieben worden. Da fast zwei Drittel das Angebot annahmen, platzte das Zelt fast aus allen Nähten. Erst gegen Ende des Events, als viele Kinder und Jugendliche den Heimweg antreten mussten, ging es etwas geruhsamer zu.
„Es ist schön, dass damals entschieden wurde, diese Tradition wiederzubeleben. Denn alle Athleten verdienen es, in einem würdigen Rahmen gefeiert zu werden. Die hohe Anzahl der Teilnehmer unterstreicht die Vielfalt der Mayener Vereine. Vom Radsport über Karate und Reiten bis zu zahlreichen Mannschaftssportarten ist alles dabei“, erklärte Oberbürgermeister Dirk Meid in seinem Grußwort. „Sport ist weit mehr als Bewegung. Er steht für Disziplin, Ausdauer, Fairness und Teamgeist. Er schafft Freundschaften, verbindet Generationen und stärkt den Zusammenhalt in unserer Stadt. Diejenigen, die heute geehrt werden, verkörpern diese Werte in besonderem Maß. Sie haben mit Leidenschaft und unermüdlichem Einsatz persönliche Ziele verfolgt, Siege errungen, Rückschläge gemeistert und dabei nicht nur Pokale und Medaillen gesammelt, sondern auch unsere Stadt mit Stolz erfüllt.“
Zum Abschluss der Veranstaltung, die von Stefan Pauly moderierte wurde, zeichnete der Oberbürgermeister gleich drei Persönlichkeiten des Sports aus. Heike Hoffmann vom Hockey-Club „Grün-Weiß“ TuS Mayen hat sich die Auszeichnung verdient, weil sie eine außergewöhnliche Persönlichkeit ist. Und das nicht nur in Mayen, sondern im gesamten Hockey-Verband Rheinland-Pfalz/Saar. Nach ihrem Eintritt prägte sie den Verein und den Hockeysport über Jahrzehnte hinweg. Außerhalb des Spielfelds hat sie als engagiertes Vorstandsmitglied den Verein wesentlich mitgestaltet: jeweils über zehn Jahre als Jugendwartin und Geschäftsführerin sowie als lizenzierte Trainerin im Kinder- und Jugendbereich und als Organisatorin von Jugendfreizeiten und Hockey-Camps. Selbstverständlich gehörte die Kottenheimerin dem Orga-Team an, das 2019 das 100-jährige Bestehen des Vereins vorbereitete. 2000 erhielt sie die Silberne Ehrennadel des Vereins, 2019 die Goldene Ehrennadel des Hockey-Verbands Rheinland-Pfalz/Saar für ihre besonderen Verdienste. „Als es von 2012 bis 2018 einen großen Einbruch bei den Mitgliedern gab, hat sie mit ihrem großen Engagement den Verein über Wasser gehalten“, erinnerte sich der Vorsitzende Sascha Flinsch.
Im Radsportclub Mayen ist Rolf Schumacher eine Institution. Als Gründungsmitglied des Vereins im Jahr 1965 hat er über mehr als sechs Jahrzehnte hinweg maßgeblich zur Entwicklung und zum Ansehen des Clubs beigetragen. Bereits früh übernahm er erste Vorstandspositionen und prägte damit das Fundament des Vereins. In den sechziger, siebziger und achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts trat er selbst noch aktiv zu Wettkämpfen an und zeigte so sein sportliches Engagement aus erster Hand. Anfang der neunziger Jahre legte er den Grundstein für eine neue Facette seines Beitrags: Mit dem Erwerb des Trainerscheins leitete er rund zehn Jahre lang das Jugendtraining und formte so eine Generation von Nachwuchsathleten. Die größte Blüte seiner Vereinsarbeit liegt in der Zeit als Vorsitzender von 1994 bis Januar 2006. Unter seiner Führung wurden zahlreiche Großveranstaltungen organisiert, die Gäste und Sportler aus Nah und Fern nach Mayen brachten und den Verein sichtbar stärkten. Nach der Übergabe des Vorsitzes im Januar 2006 wurde Schumacher zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Eine Auszeichnung, die seine langjährigen und herausragenden Verdienste würdigt. Bis heute erfüllt er diese Rolle mit großer Hingabe, nimmt regelmäßig an Vorstandssitzungen und Vereinsveranstaltungen teil und steht dem Verein beratend zur Seite. Darüber hinaus hat er in den vergangenen Jahren die von ihm gegründete offene E-Bike-Gruppe ins Leben gerufen. Die bietet fast jeden Sonntag detailliert geplante Touren an und macht so den Radsport auch für neue Zielgruppen zugänglich.
Beim Badminton-Club Mayen hat sich Franz Josef Gerhards nach 28 Jahren engagierter Tätigkeit aus dem Amt des Zweiten Vorsitzenden zurückgezogen. Seit seinem Beitritt zum Verein im Jahr 1997 war er maßgeblich an der Gestaltung und Stabilisierung der Vereinsarbeit beteiligt. Schon früh übernahm er das Amt des Zweiten Vorsitzenden, obwohl eine aktive Badminton-Laufbahn nie seine primäre Absicht war. Vielmehr wollte er seine Kinder unterstützen. Als der Vorstand einst geschlossen zurücktrat und der Verein vor der Auflösung stand, setzte Gerhards ein klares Zeichen der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Seither war er kein stilles Zweitglied, sondern eine treibende Kraft: Er arbeitete aktiv mit drei unterschiedlichen Vorsitzenden zusammen, stand jederzeit bereit, Aufgaben zu übernehmen und wurde so zu einem Vorbild an Pflichterfüllung.
Neben seiner langjährigen Vorstandstätigkeit engagierte er sich als Mannschaftsführer und Spieler und führte über viele Jahre die zweite oder dritte Mannschaft, zuletzt das Team in der Hobbyliga. Er beteiligte sich an zahlreichen Wettkämpfen und Turnieren, sowohl auf Vereins- als auch auf Verbandsebene. Damit steht Gerhards nicht nur für den BC Mayen, sondern stärkt auch das Ansehen der Stadt Mayen überregional im Badmintonverband Rheinland. Im Jahr 2018 wurde er zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt, die höchste Auszeichnung innerhalb des BC Mayen. 2022 erhielt er die Ehrennadel des Sportbunds Rheinland in Silber. Im Alter von nun 68 Jahren hat er beschlossen, ins zweite Glied zurückzutreten, bleibt dem Vorstand jedoch als Beisitzer erhalten.

Franz Josef Gerhards muss sich den Weg zur Bühne bahnen.

Beim Hockey-Club „Grün-Weiß“ TuS Mayen fühlt sich Heike Hoffmann wohl.

Auch der Nachwuchs des Radsportclubs Mayen wurde ausgezeichnet.

Ehrenbürger Rolf Schumacher darf sich nun auch Persönlichkeit des Sports nennen.