Kooperation über Ländergrenzen: Rheinland Motorsport und BogeyRacing im Doppelstart
Starke Teamleistung trotz Defekt

Rheinbach. Nach mehreren Jahren, in denen sich das Rheinbacher Rennteam Rheinland Motorsport e.V. auf Gleichmäßigkeitsprüfungen am Nürburgring konzentriert hatte, war es an der Zeit, den nächsten Schritt zu wagen. Ermöglicht wird dies durch eine seit zwei Jahren bestehende Kooperation mit dem finnischen Team BogeyRacing. Der Kontakt entstand durch einen Social-Media-Aufruf von Teamchef Mika Särkelä, der Unterstützung am Nürburgring suchte. Zunächst beschränkte sich die Zusammenarbeit auf Kommunikationshilfe mit Rennleitung, Technischen Kommissaren und dem DMSB. Später kam die Bereitstellung einer Boxencrew durch Rheinland Motorsport hinzu.
Der nächste Schritt folgte, als ein weiterer Fahrer für das finnische Fahrzeug gesucht wurde. Da es sich ebenfalls um einen Nissan Primera P10 handelte, konnte Teamchef Patrick Gierlich seine Erfahrung einbringen und sein Debüt in der Rundstrecken-Challenge Nürburgring (RCN) geben.
Am 28. September kam es zu einer weiteren Premiere: Beide Teams starteten erstmals am selben Tag in der GLP und der RCN. Früh am Morgen nahmen Ben Güldner und sein neuer Co-Pilot Ingo Geier in Güldners Nissan Primera P10 den noch feuchten Nürburgring unter die Räder. Nach rund einer Stunde Verzögerung wurde das Starterfeld in die neblige Eifel geschickt. Mit gelben Flaggen in den ersten beiden Runden kämpfte sich Ben durch, bevor sich ab Runde drei der Nebel verzog und die Ideallinie abtrocknete. Für Ingo Geier, der sonst in der RCN startet, war die GLP Neuland. Dennoch beendeten beide den ersten Stint nach sechs Runden mit nur 10,4 Punkten. Der professionell durchgeführte Boxenstopp verlief reibungslos, und der zweite Stint begann. Dort zeigten Ben und Ingo das volle Potenzial des Teams: Mit zwei fehlerfreien Nullrunden und nur 1,0 Punkten gelang eine starke Leistung, die ohne GPS-Unterstützung kaum erreichbar ist. In der Rookie-Wertung belegten sie damit Rang 17.
Nach der GLP folgte der siebte Lauf der RCN, der „Preis der Erftquelle“. Bisher hatten Mika Särkelä oder Erno Vaahtera, die Gründer von BogeyRacing, den ersten Stint übernommen. Diesmal startete Patrick Gierlich im technisch überarbeiteten, fast 200 PS starken Nissan. Um 12:45 Uhr fiel der Start, und Patrick arbeitete sich durch das Feld. Nach der Setzrunde, in der eine Referenzzeit vorgelegt wird, folgte die Sprintrunde, in der es um reinen Speed geht. Mit einer Zeit von 11:25 Minuten absolvierte Patrick die NLS-Variante – eine Kombination aus Nordschleife und GP-Kurs.
Ab der dritten Runde sorgten mehrere Unfälle und Defekte für zahlreiche „Code 60“-Zonen, in denen nur 60 km/h erlaubt waren. Zudem bemerkte Patrick ein nachlassendes Bremspedal, was ihn zwang, früher zu bremsen und vor jeder Kurve Druck aufzubauen. Trotz dieser Probleme hielt er das Fahrzeug sicher auf Kurs und erreichte in Runde sieben auf Platz vier der Gruppe H3 den Boxenstopp. Dort übergab er an Mika.
Mika kam jedoch bereits nach seiner ersten Runde mit beginnenden Fehlzündungen zurück. Nach einem kurzen Check ging es erneut auf die Strecke, doch der Defekt verschlimmerte sich. Das Auto verlor an Leistung, und trotz aller Versuche musste es in Runde zwölf im Bereich Brünnchen abgestellt werden. Eine defekte Triggerscheibe im Zündverteiler stellte sich später als Ursache heraus.
Am 25. Oktober steht mit dem „3h-Rennen Schwedenkreuz“ das Saisonfinale an. Patrick, Mika und Erno werden dort noch einmal gemeinsam an den Start gehen, bevor das Fahrzeug zurück nach Finnland, nördlich von Helsinki, transportiert und für die Saison 2026 vorbereitet wird.BA

Patrick Gierlich, Start-Ziel-Gerade GP-Strecke, RCN. Foto: Annika Engels Foto: JAMI MAKELA