Fußball - SC Liessem 90
Derby geht anders
SC Liessem 90 - SV Wachtberg II 0:2 (0:2)
Liessem. Liessem unterliegt in einem emotionslosen Derby letztlich verdient durch zwei frühe Gegentore in der Anfangsviertelstunde mit 0:2. Klar, die Partie hätte auch anders laufen können, hätte Sascha Quast eine seiner beiden 100-prozentigen Möglichkeiten zum Anschlusstreffer nutzen können, aber so reichte dem SVW eine durchschnittliche und kraftschonende Leistung, um den Platz als Derbysieger zu verlassen. Schon den Beginn der Partie verschliefen die Gallier und brachten sich, ähnlich zur Vorwoche in Hardtberg, dadurch schon früh ins Hintertreffen.
Den Rückraum bei einem Standard völlig außer Acht gelassen, kam Sebastian Kokot bereits in der zweiten Minute vom Strafraum frei zum Abschluss und nutzte die Gelegenheit trotz eines nicht wirklich unhaltbaren Schusses zur frühen Führung. Liessem weiter nervös und mit vielen technischen und taktischen Fehlern im Spielaufbau. Dies auch ursächlich für den zweiten Gegentreffer. Philip Horn verliert im Vorwärtsgang durch eine technische Unzulänglichkeit den Ball, Balleroberer Daniel Wegener darf unbedrängt durch die entblößte Zentrale marschieren, belohnt sich selbst mit einem genauen Pass auf Sascha Wieland, der keine Mühe hat frei stehend vor Schure zum 2:0 einzuschieben (12.). Wer nun ein erbarmungsloses Aufbäumen, wütende Zweikämpfe und absoluten Willen auf Seiten der Gastgeber erwartete, wurde bitter enttäuscht. Während der SVW bereits früh in den Schongang schaltete, zeigten sich die Gallier zwar brav bemüht, mehr aber auch nicht. Vorbei anscheinend die Zeiten, wo in einem Derby ungeachtet des Spielstandes zusätzliche Kräfte freigeschaufelt werden können. Vielleicht fehlt es einfach an den sogenannten Typen, die mit Ihrer Körpersprache, Mitspielermotivation und letztlich natürlich der eigenen Leistung voran gehen und den Rest der Mannschaft mitziehen.
Manch einer hat die viel zitierten „Eier“ wohl eher auf der Zunge als am richtigen Fleck. So blieb es dabei, Derby nach 12 Minuten entschieden. Da ist es am Ende des Tages auch uninteressant, dass Sacha Quast in der 19. Minute oder in der 52. Minute per Foulelfmeter den Anschlusstreffer hätte erzielen können, denn auch Wachtberg hatte weitere Möglichkeiten, die Führung auszubauen. Selbst in diesen Situationen wurde deutlich, wie sehr ein Fabian Wünn im Tor der Gäste den Gegentreffer unbedingt verhindern wollte und wie unkonzentriert und fahrlässig im Gegenzug des SCL diese Möglichkeiten herschenkte. Auch erschreckend, mit wie wenig Aufwand das Wachtberger Mittelfeld die Angriffsbemühungen des SCL in Schach zu halten wusste. Im Grunde musste man nur auf Abspielfehler oder technische Mängel warten und schon war man wieder in Ballbesitz. Sicherlich hatte der SVW einen schwereren Tag erwartet, aber leider konnten die Gallier an diesem Tag aus welchem Grund auch immer diesen Derbyfight nicht liefern. Zu hoffen ist nur, dass das Scherzen und Lachen einiger Akteure kurz nach Beendigung der Partie mit Verlegenheit und nicht mit Desinteresse am Ausgang der Partie zu begründen ist. Andernfalls werden ansonsten intensive Gespräche mit dem einen oder anderen Aktiven zu führen sein. Der SVW ist nach zwei Siegen voll im Soll und sofort oben dabei, während der SCL sich wieder weit unten in der Tabelle wiederfindet und am kommenden Sonntag im Wasserland schon wieder zum Siegen verdammt ist, bevor mit dem FC Rheinbach der nächste Hochkaräter in Pech zu Gast sein wird.
Es spielten:
Schure, Dresen, Kukuc, Ivanovic, Böckmann, Horn (75. Dembowski), Ruhnau, Bardtke, Frisch, Steffens (58. Häusler), Quast.
