Allgemeine Berichte | 20.08.2015

Kulturdorf Fritzdorf bei den Wachtberger Kulturwochen

Dorf der Schreiner und Treppenbauer ist auch Heimat vieler Künstler und Musiker

Unter dem Motto „Holz trifft Kultur“ zeigten sich die Fritzdorfer zwei Tage lang von einer anderen Seite und ließen ihrer Kreativität freien Lauf

Die Fritzdorf Heimatsmusikanten sorgten mit ihrer volkstümlichen Musik für gute Laune nicht nur im Sägewerk von Herbert Schmitz. -Jost-

Fritzdorf. Fritzdorf ist nicht nur das Dorf der Schreiner und Treppenbauer, sondern auch ein Dorf der Künstler und Musiker. Das stellten die Fritzdorfer am Wochenende eindrucksvoll unter Beweis, denn im Rahmen der 9. Wachtberger Kulturwochen wurde Fritzdorf erstmals zwei Tage lang zum Kulturdorf. Unter dem Motto „Holz trifft Kultur“ zeigte sich das Dorf der fleißigen „Oase“ zwei Tage lang von einer anderen Seite und ließ seiner Kreativität freien Lauf.

Einen enormen Zulauf erlebten die historischen Rundgänge durch Fritzdorf, bei denen Wolfgang Kündgen einige Hundert Wissbegierige durch die noch aktiven Schreinereien und holzverarbeitende Betriebe führte und auch eine Reihe von historischen Gebäuden und Plätzen ansteuert. Da er für diese Veranstaltung eine 36-seitige Dokumentation über die Treppenbauer und das Holzhandwerk im Ort verfasst hatte, in der fast 30 Betriebe der vergangenen 150 Jahre erfasst sind, hatte er über jeden Betrieb eine Anekdote in petto und begeisterte so seine „Anhängerschaft“.

Blick hinter die Kulissen des ehrbaren Handwerks

Doch die Schreinereien ließen ihre Gäste nicht nur hinter die Kulissen des ehrbaren Handwerks blicken und sich von der hohen Qualität ihrer Produkte überzeugen. Die hatten sich auch namhafte Verstärkung von ortsansässigen oder befreundeten Künstlern geholt, die für ungewohnten Glanz in den Werkstatträumen sorgten. Das Spektrum der Ausstellungen reichte dabei von Fotografien und Gemälden über Tonkunst und Holzskulpturen bis zu floralen Arbeiten und wiedererwecktem Treibholz.

Besonderes Interesse fand die Ausstellung mit heimischen Landschaftsbildern von Josef Kläser bei Familie Hüllen. Der Maler wurde 1881 in Fritzdorf geboren und besuchte als Schüler das Gymnasium in Ahrweiler, damals etwas vollkommen Außergewöhnliches, zumal er jeden Tag zu Fuß zur Schule und wieder zurück musste. Später arbeitete Kläser am Kölner Landgericht, bis während des Zweiten Weltkrieges sein Haus in Köln Opfer eines Bombenangriffs wurde. Er zog mit seiner Familie zurück nach Fritzdorf in die Schmiedegasse 11, wo er auch seiner Leidenschaft für die Natur und die Malerei endlich ungestört frönen durfte. Er kehrte nicht mehr nach Köln zurück und verstarb 1951 in Fritzdorf, wo er auch seine letzte Ruhe fand. Viele Familien besitzen noch heute Gemälde von ihm, den damals pflegte er zu allen möglichen Anlässen selbst gemalte Bilder zu verschenken.

Musik, Theater und Lesungen im Angebot

Musikalisch zeigten das Tambourcorps „Edelweiß“ Fritzdorf unter der Leitung von Joachim Heinrich und der Chor „Donum Die“ mit Chorleiterin Anja Ziegelmeier ebenso wie die Jazz-Combo „Blue Moods“ mit Dirigent Christoph Müller und das Duo „Wartezimmer“ mit Annette Briechle (Gesang), Rolf von Ameln (Klavier) und Dörte Winkler mit Texten zur Musik, dass die Fritzdorfer jede Menge Rhythmus im Blut haben. Für viel Aufsehen sorgen die fünf „Fritzdorf Heimatsmusikanten“ in ihren original bayerischen Trachten und gut gelaunter volkstümlicher Musik. Seit vier Jahren treten Heinz Nolden, Josef Krumpen, Gerd Beißel (alle drei Akkordeon) Reinhold Bell (Tuba) und Hendrik Teriete (Drehorgel) bei verschiedenen Veranstaltungen im Dorf auf und sorgen stets für strahlende Gesichter.

Darüber hinaus brachte der Laienspielkreis Oberbachem mit einer Reihe von bunt gemischten Sketchen in rheinischer Mundart Stimmung und Spaß in den Garten der Familie Blum. Beim „Tag der Offenen Katholischen Bücherei Fritzdorf“ gab es unter anderem eine Lesung für Kinder mit Kinderbuchautorin Gerrit Brunken (Niederbachem) und eine Lesung für Erwachsene mit Autor Herbert Reichelt (Berkum).

In der Katholischen Bücherei Fritzdorf hatte der Autor Herbert Reichelt bei seiner Lesung für Erwachsene die Lacher auf seiner Seite.

In der Katholischen Bücherei Fritzdorf hatte der Autor Herbert Reichelt bei seiner Lesung für Erwachsene die Lacher auf seiner Seite.

Restaurator Roland Gassert demonstrierte, wie er eine chinesische Drachensäule fachmännisch vergoldete.

Restaurator Roland Gassert demonstrierte, wie er eine chinesische Drachensäule fachmännisch vergoldete.

Die Fritzdorf Heimatsmusikanten sorgten mit ihrer volkstümlichen Musik für gute Laune nicht nur im Sägewerk von Herbert Schmitz. Fotos: -Jost-

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