Die Einweihung des Kunstrasenplatzes ist ein Freudentag für den SV Niederbachem
Eine neue Fußball-Ära
Vor allem die Jugend soll profitieren – Kosten blieben unter den Erwartungen
Niederbachem. „Wir machen das hier nicht für die erste Mannschaft, sondern für unsere Jugend“, stellte Dr. Hartwig Stock, Vorsitzender des SV Niederbachem, bei der offiziellen Eröffnung des neuen Kunstrasenplatzes auf dem Sportgelände in der Austraße augenzwinkernd klar. So war es auch nur allzu verständlich, dass die kleinsten Kicker das offizielle Eröffnungsspiel bestritten. Hier standen sich die jüngere E-Jugend des SVN und die des 1. FC Rheinbach auf dem Kleinfeld gegenüber, die „Hausherren“ gingen verdient mit 2:0 als Sieger vom Platz. Anschließend kamen noch fast alle Jugendmannschaften zum Zuge, bevor am Nachmittag die Senioren den leuchtend grünen Kunstrasen mit Beschlag belegten.
Lob für ehrenamtliches Engagement
Zuvor hatte Bürgermeisterin Renate Offergeld (SPD) die schöne Anlage gebührend bewundert und das ehrenamtliche Engagement der SVN-Mitglieder gelobt. Die hatten nämlich jede Menge freiwillige Arbeitsstunden zum Gelingen des Projektes beigetragen und beispielsweise sämtliche Pflastersteine rund um den Sportplatz verlegt. „Hier können Sie das Ehrenamt mit Füßen treten“, scherzte SVN-Chef Stock. Vor allem freute er sich aber darüber, dass man bei den Kosten deutlich unter dem Plan geblieben sei, denn anstatt geschätzter 470.000 habe man letztlich nur 400.000 Euro gebraucht. Deshalb will er auch noch einmal mit der Gemeindeverwaltung über die 7.200 Euro Pacht im Jahr reden, die der Verein an die Gemeinde als Grundstückseigentümer zahlen muss. Die Gemeinde tritt nämlich bei den Baukosten in Vorleistung und will sich das Geld künftig in Raten zurückzahlen lassen. Der Verein steuert rund 20.000 Euro an Eigenleistung bei - etwa durch Rodungen auf dem angrenzenden Areal - sowie 40.000 Euro in barer Münze. Weiter will der SVN für die laufende Unterhaltung sorgen, was einem Gegenwert von jährlich 14.000 Euro entspreche.
Das Fallen ganz neu lernen
So können die mittlerweile 14 Mannschaften des SVN zum Start der nächsten Saison ihre Gegner zu den Heimspielen auf einem brandneuen Kunstrasenplatz empfangen. Damit sei die Verletzungsgefahr besonders für Kinder und Jugendliche, die es beim alten, harten Tennenplatz stets gegeben habe, nun nicht mehr gegeben. Und auch die schlammverschmierten Trikots nach einem Spiel im Regen gehörten der Vergangenheit an. Allerdings müsse man auf dem neuen Geläuf auch das Fallen wieder ganz neu üben. So sei der SVN jetzt nach einem jahrelangen Marathonlauf endlich am Ziel angekommen, „und bei diesem Marathonlauf gibt es keine Verlierer, sondern nur Gewinner“, stellte Stock fest.
30 neue Mitglieder
SVN-Jugendkoordinator Hermann Esser freute sich, dass der ohnehin schon tolle Verein jetzt auch einen tollen Platz habe und damit die tolle Motivation vor allem im Nachwuchsbereich noch größer werde, gepaart mit einer tollen Kooperation mit dem SC Ließem und dem FC Ringsdorff-Godesberg. Schon jetzt habe man 30 neue Mitglieder gewinnen können, er hoffe auf weiteren Zuwachs insbesondere im Jugendbereich in den kommenden Jahren. Beim Nachwuchs seien mittlerweile zehn Mannschaften aktiv, hinzu kamen nach der kürzlich erfolgten Neugründung einer dritten Mannschaft auch noch drei Senioren-Teams und eine Altherren-Truppe.
Leichtathleten können sich freuen
Für den 90 mal 60 Meter großen Fußballplatz mit zwei Metern Auslaufzone an jeder Seite wurden insgesamt 6042 Quadratmeter Kunststoffrasenfläche aufgebracht. Freuen können sich auch die Leichtathleten, denn für sie gibt es an einer Kopfseite des Platzes eine Weitsprunganlage und an den Seiten Laufbahnen, damit auch die Laufdisziplinen bei den Bundesjugendspielen der Grundschule Niederbachem dort stattfinden können. Und natürlich durfte auch der Segen von höchster Stelle nicht fehlen, dafür waren Pfarrer Wolfgang Osterhage und Kaplan Hector Miranda zuständig.
Der neue Kunstrasenplatz des SV Niederbachem wurde am Wochenende offiziell eingeweiht und von den Geistlichen ein gesegnet.
