Ein „Altentag“ der anderen Art erlebten die Adendorfer
Goldenes Jubiläum wurde im Zeichen des Karnevals gefeiert
Altendorf. Kein besinnlich-stimmungsvoller Nachmittag im Advent erwartete in diesem Jahr die Seniorinnen und Senioren in der festlich geschmückten Adendorfer Schützenhalle, sondern eine karnevalistische Sessionseröffnung mit einem Vorgeschmack auf die zu erwartenden örtlichen närrischen „Highlights“. Denn in diesem Jahr war im Rahmen des Adendorfer Festausschusses die KG Hetzbröde der Veranstalter des Altentags.
Ihr „Sitzungsleiter“ Hans Wolf begrüßte folglich die rund hundert erschienenen älteren Gäste mit den Worten: „Ganz im Zeichen unserer Sessionseröffnung möchten wir mit Euch einen bunten Nachmittag feiern“. Und diese haben dann auch die liebevolle Bewirtung und das tolle Programm mit großer Begeisterung und Dankbarkeit angenommen und mitgeschunkelt und mitgesungen. Dabei war die Eröffnung des Altentags so traditionell wie in jedem Jahr durch den Gesangverein Eintracht Adendorf, der sich unter der Leitung seines Dirigenten Alfons Gehlen in die Herzen der Gäste sang mit „Die kleinen Wunder dieser Welt“, „Kasatschok ras, dwa tri“, „Mir sin wie mir sin, wir Mensche am Ring“ und als Zugabe mit der neuen Adendorfer Nationalhymne aus dem Kannebeckermusical von Rainer Enberding (Libretto) und Alfons Gehlen (Musik): „Menschen, die sich nicht verstehn, die können nicht zusammengehn. Aus Adendorf kommt guter Ton“.
Bei dieser Gelegenheit erinnerte Matthias Cremerius, der fast 50 Jahre der Vorsitzende des MGV Eintracht Adendorf war, daran, dass der Altentag Adendorf in diesem Jahr sein Goldenes Jubiläum feiere; denn 1964 sei seine Geburtsstunde in eben dieser Schützenhalle gewesen, die damals eine einfache Halle, bestuhlt lediglich mit Biertischen und –bänken, gewesen sei. Unter seinem Vorsitz habe der MGV damals beschlossen, einen Liederabend zu machen und alle Dorfbewohner über 70 dazu einzuladen. Fast alle kamen. „Es gab nur Singen und Kaffee und Kuchen und alle wurden satt“. Und er sprach von Herzen die Bitte aus: „Möge dieser Tag ein fester Bestandteil im Dorf bleiben“. Das wünschten sich auch alle Festausschussmitglieder von Herzen und Hans Wolf erinnerte daran, dass die Gewinne aus dem Maifest (Aufstellen des Dorfmaibaums) voll in den Altentag investiert werden.
Diakon Wolfgang Kader, der neue Festausschussvorsitzende, begrüßte die Seniorinnen und Senioren mit „Tausend Jahre sind wie ein Tag – die tausend Jahre bringen Sie zusammen, verehrte Gäste, und heute ist wie ein Tag“ und der 11. im 11. sei schon im Urchristentum begangen worden. Anerkennende Grußworte sprachen Bürgermeisterin Renate Offergeld, Ortsvertretungsvorsitzender Volker Gütten und Pfarrer i. R. Manfred Häuser. Zwischendurch wurde zur Freude und Begeisterung aller Anwesenden ein Programm der karnevalistischen Adendorfer Spitzenklasse geboten. So traten auf die entzückende Kindertanzgruppe, Ria Müller und Gisela Beschmann als Keule schwingende Steinzeitmenschen, die fesche Jugendtanzgruppe mit Solotanzmariechen Isabell Wagner, das Männerballett der gut proportionierten Burgelfen, die umwerfenden Knallbonbons mit Lilimarleen und als Adendorfer Spezialität die romantischen Oldies.
Als besondere Ehrung kommt immer zuletzt die Gratulation für die anwesende älteste Mitbürgerin sowie den ältesten Mitbürger, die Wolfgang Kader und Hans Wolf gemeinsam und sehr herzlich vornahmen. Das besondere Geschenk erhielten in diesem Jahr Therese Gensheimer mit 92 Jahren und Matthias Cremerius mit 89 Jahren. Sehr dankbar, weil reich beschenkt durch einen ganz besonderen Seniorennachmittag und mit einem blühenden roten Alpenveilchen, gingen oder fuhren Adendorfs ältere Menschen nach Hause.
