Wachtberger Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Planung hat Bedenken
Golfplatz-Erweiterung geht nur, wenn Verkehrsproblem gelöst ist
Wachtberg. Der Golfclub Bonn-Godesberg in Wachtberg möchte seinen Golfplatz am Landgrabenweg in Niederbachem um neun Löcher erweitern. Doch der Wachtberger Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Planung hat Bedenken gegen das Vorhaben, denn er befürchtet eine deutlich höhere Verkehrsbelastung auf der schmalen Zufahrtsstraße, die am Anfang durch ein Wohngebiet führt.
In der jüngsten Ausschusssitzung ging es jetzt darum, einen städtebaulichen Vertrag zwischen der Gemeinde und dem Golfclub abzuschließen, der gewährleistet, dass dieser sämtliche Kosten für ein notwendiges Bauleitplanverfahren übernimmt. Dem stimmte der Ausschuss bei einer Gegenstimme von Ulrich Feyerabend (Unser Wachtberg) zu - wobei Ausschussvorsitzender Oliver Henkel (Grüne) unmissverständlich klarmachte: „Ein Ergebnis steht nicht im Vertrag drin, das Bauleitplanverfahren ist völlig offen und kann auch vorzeitig von uns beendet werden, wenn wir es so wollen.“
Niederbachems Ortsvertretungsvorsitzender Andreas Wollmann (SPD) bestätigte das: „Dieser städtebauliche Vertrag bedeutet noch keinerlei Entscheidung in der Sache, es geht hier lediglich um die Kosten der Vorplanung.“ Es komme besonders auf die zufriedenstellende Lösung des Verkehrsproblems an, dies werde im Ausschuss kritisch verfolgt, so seine Fraktionskollegin Roswitha Schönwitz. Wenn es klappen solle mit der Erweiterung, müsse der Golfclub diesem Punkt ganz besondere Aufmerksamkeit widmen und nach Möglichkeit mit den Anwohnern eine einvernehmliche Lösung finden. „Keine Zustimmung ohne Lösung des Zubilligungsproblems“, ergänzte Dr. Wolfgang Neusüss.
Auch Friedrich Oettler (CDU) wusste: „Auf der vorhandenen Straße ist mehr Verkehr schlicht und einfach nicht möglich.“ Erfreulicherweise hätten die Anlieger der Straße in einem Schreiben eine konstruktive Diskussionsbereitschaft erkennen lassen, so CDU-Fraktionschef Franz Jäger. Er riet den Golfclub-Verantwortlichen, im vernünftigen Gespräch mit den Anwohnern „die Steine aus dem Weg zu räumen“.
Feyerabend hingegen hatte die Befürchtung, es sei schwer, Nein zu sagen, wenn die Vorplanung bereits hohe Kosten verursacht habe. Deshalb sei es besser, das ganze Projekt erst gar nicht starten zu lassen und den städtebaulichen Vertrag nicht abzuschließen. Aus diesem Grund lehne er den Vorschlag ab. Auch er habe die Befürchtung, dass die Erweiterung zu einer erheblichen Verkehrssteigerung führen werde, weil der geplante Neun-Loch-Platz „für die schnelle Übungsrunde zwischendurch“ sicherlich stärker genutzt werde.
