Eröffnungskonzert der 9. Wachtberger Kulturwochen
Virtuosin Barockmusik verzauberte die Besucher
Susanne Scheibling (Oboe), Markus Fassbender (Violoncello) und Hans-Peter Glimpf (Cembalo) traten im Atelier Franke in Gimmersdorf auf
Wachtberg. Mit virtuoser Barockmusik begannen die 9. Wachtberger Kulturwochen, die noch bis zum 30. August dauern und erneut jede Menge Veranstaltungen der unterschiedlichsten Richtungen bieten. Das Spektrum der Kultur im Drachenfelser Ländchen ist nämlich groß und reicht von der Bildenden Kunst über Theater, Musik und Lesungen bis hin zum Tanz, wie Bürgermeisterin Renate Offergeld bei ihrer offiziellen Eröffnung feststellte. Mit ihrem Darbietungen wollten die Wachtberger Künstler erneut ihre Besucher begeistern und zugleich zeigen, welch kreatives Potenzial hier zuhause sei. Schon längst seien die Kulturwochen zu einem überregional wahrgenommenen Markenzeichen der Gemeinde Wachtberg geworden und nicht umsonst auch in diesem Jahr wieder Teil des Rheinischen Kultursommers).
Atelier platzte aus allen Nähten
Den Auftakt bildete ein Konzert im luftigen Atelier des Malers Michel Franke in Gimmersdorf, das angesichts des ungeahnten Zustroms aus allen Nähten platzte. Mehr als 200 Freunde der klassischen Musik hatten sich eingefunden, um Susanne Scheibling (Oboe), Markus Fassbender (Violoncello) und Hans-Peter Glimpf (Cembalo) bei ihrer „Virtuosen Barockmusik“ zu lauschen.
Doch zuvor begrüßte Gastgeber Michel Franke das erwartungsvolle Publikum und wies darauf hin, dass es sich bei der Veranstaltung um eine Ergänzung zwischen Musik und bildender Kunst handle. „In der Spannung entstehen die schönsten Begegnungen“, stellte er fest. Schließlich beherrschten seine Gemälde aus der Serie „Àntron - Etruskische Gottheiten zwischen Unterwelt und Ekstase“ zur Bildwerdung Europas, die noch im vergangenen Jahr in Siena ausgestellt waren, die ganze pittoreske Szenerie. Auf seiner Suche nach den kulturellen Ursprüngen Europas richtet Franke darin seinen Blick auf die Welt der Etrusker und auf deren verborgene Heiligtümer, die er durch die Sprache der Malerei erneut in das Bewusstsein führen will. Es entstand eine Bildersequenz, deren Sujets - zwischen Abstraktion und Figuration - dem Betrachter die Essenz der Erde als Gottheit spürbar machen möchte. Der Zyklus aus 77 Gemälden thematisiert unter anderem die Spannung zwischen unterirdischer Dunkelheit der sakralen Orte und dem von ekstatischer Freude durchdrungenen Licht der oberen Welt.
Auftakt mit drei Stücken von Johann Sebastian Bach
Das Instrumental-Trio begann sein Konzert mit drei Stücken von Johann Sebastian Bach (1685 bis 1750). Die Sonate C-Dur BWV 529 war ursprünglich für die Orgel bestimmt, wurde von Bach aber für Oboe, obligates Cembalo und Violoncello umgearbeitet. Als Solist wagte sich anschließend Markus Faßbender an die Suite G-Dur BWV 1007 für Violoncello solo in sieben Sätzen, die bis heute zu den anspruchsvollsten Werken für dieses Instrument zählt. Bei der Sonate g-moll BWV 1020 waren auch die beiden anderen Musiker wieder mit von der Partie.
Nach der Pause ging es weiter mit der Sonate F-Dur von Antonio Lotti (1667 bis 1740) und der Ouvertüre FWV 32:7 von Georg Philipp Telemann (1681 bis 1767) für Cembalo solo. Den Abschluss bildete die Sonate e-moll RV 53 für Oboe und basso continuo von Antonio Vivaldi (1685 bis 1750), die vielleicht virtuoseste Sonate der gesamten barocken Oboen-Literatur. In der Pause stellte der Partnerschaftsverein Wachtberg seine Arbeit vor und sorgte zugleich für das leibliche Wohl der Gäste.
Auch das Abschlusskonzert ist in Gimmersdorf
Auch das Abschlusskonzert der 9. Wachtberger Kulturwochen findet am Sonntag, 30. August, um 17 Uhr im Atelier Franke in Gimmersdorf statt. Dann wird ein romantischer Konzertabend mit Werken von Richard Strauss, Carl Maria von Weber, Richard Wagner, Albert Lortzing und anderen deutschen Komponisten der Romantik zu hören sein. Protagonisten sind die drei Gesangssolisten Nico Heinrich (Tenor), Frederik Schauhoff (Bariton) und Andrea Graff (Sopran), die von Janina Gerl am Klavier begleitet werden. Das komplette Programm der Kulturwochen ist im Internet unter www.wachtberg.de abrufbar.
Das Atelier des Malers Michael Franke in Gimmersdorf platzt aus allen Nähten beim Auftaktkonzert für die 9. Wachtberger Kulturwochen.
Den Auftakt zu den 9. Wachtberger Kulturwochen machte ein Konzert in Gimmersdorf bei Maler Michael Franke (li.). Er begrüßte zusammen mit Bürgermeisterin Renate Offergeld (2.v.li.) die Protagonisten des Abends, Markus Fassbender (Violoncello), Susanne Scheibling (Oboe) und Hans-Peter Glimpf (Cembalo).Fotos: -Jost-
