Kameradschaftsabend der Freiwilligen Feuerwehr Wachtberg
Wehrleiter Markus Zettelmeyer für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt
Ab 1. April soll ein B-Dienst als zweite Führungsebene eingerichtet werden - Einführung des Digitalfunks schreitet voran
ÄBerkum. Markus Zettelmeyer wird auch in den kommenden sechs Jahren die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Wachtberg leiten. Bei der Anhörung vor dem alljährlichen Kameradschaftsabend in der Aula des Schulzentrums Berkum wurde er ohne Gegenkandidat im Amt des Wehrleiters bestätigt. Kreisbrandmeister Dirk Engstenberg freute sich ebenso wie Bürgermeisterin Renate Offergeld über die Kontinuität in Brandwesen des Drachenfelser Ländchens.
In ihrem ersten Grußwort als Bürgermeisterin wies Offergeld darauf hin, dass sie auch zuvor schon in ihrer Zeit als Vizebürgermeisterin gerne die Kameradschaftsabende besucht habe und sich auf die künftige Zusammenarbeit freue. An diesem Abend überbringe sie in erster Linie den Dank der Bürger für die geleistete Arbeit und für die Bereitschaft, sich im Ernstfall für Leib und Leben, Hab und Gut der Wachtberger einzusetzen. Sie lobte insbesondere die gute Jugendarbeit, denn die sei die Basis für eine schlagkräftige aktive Wehr. An der Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes werde weiter gearbeitet, dafür sei auch die Expertise aus den Reihen der Feuerwehr unabdingbar. Doch schon jetzt seien einige der im Entwurf geforderten Maßnahmen umgesetzt worden, so habe die Gemeinde zwei neue Mitarbeiter nur für die Belange der Feuerwehr eingestellt. Danny Zintel und Andre Hahnenberg sollen sich künftig um diese Aufgabe.
Zweiter Kommandowagen zur Verfügung
Zettelmeyer ergänzte, ab dem 1. April diesen Jahres werde in der Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Wachtberg ein „B-Dienst“ als zweite Führungsebene eingeführt. Dabei werde auch ein zweiter Kommandowagen zur Verfügung gestellt. Damit sei die Feuerwehr künftig noch besser aufgestellt, zum B-Dienst gehörten Dirk Schmickler, Rainer Kircher, Frank Liczner, Michael von Wirtz und Andre Hahnenberg. Die Einführung des Digitalfunks schreite immer weiter voran, der Umbau der Funkzentralen werde in den kommenden zwei Wochen fertiggestellt, und die Ausstattung der Fahrzeuge sei auf einem guten Weg. Im laufenden Jahr erwarte zwei neue Feuerwehrfahrzeuge als Ersatz für betagte Gerätschaften, ein Löschgruppenfahrzeug LF10 werde die Löschgruppe Pech verstärken und ein Gerätewagen L2 für Berkum sei mit einer besonderen Unwetter-Ausstattung ausgerüstet.
Naturkatastrophen nähmen ohnehin einen immer größeren Teil der Arbeit der Feuerwehr ein, auch in der Gemeinde Wachtberg sei dies eine der größten Herausforderungen, so Kreisbrandmeister Engstenberg. In Zukunft sei hier eine noch engere Zusammenarbeit zwischen dem Kreis, den Kommunen, der Feuerwehr und Rettungsdiensten erforderlich, um im Ernstfall schlagkräftig zu sein. Er erinnert aber auch daran, dass es im Kreis keine Ausbildungsstätte für die Feuerwehr gebe, die diesen Namen verdiene. Er sehe es als Verpflichtung für den Kreis an, für eine adäquate Ausbildungsstätte zu sorgen, dafür werde man in absehbarer Zeit konkrete Vorschläge unterbreiten. „Allerdings wird das nicht mit einem Fingerschnippen erledigt sein“, bat er um Geduld.
Feuerwehrgerätehäuser an Erfordernisse anpassen
Engstenberg war zudem der Ansicht, einige Feuerwehrhäuser in der Gemeinde müssten an die modernen Anforderungen angepasst werden, dafür müsse die Gemeinde auch bereit sein, Geld zu investieren. Eine der Herausforderungen der kommenden Jahre sei es, die Altersgruppe der 40- bis 50-Jährigen wieder verstärkt an die Feuerwehr zu binden, er denn in dieser Altersstufe verließen viele Aktive die Löschgruppen, weil sie das Ehrenamt nicht mehr mit Beruf und Familie vereinbaren könnten. Das neue Programm „Feuerwehrensache“ habe das Ziel, das Ehrenamt langfristig und nachhaltig zu fördern und neue Mitglieder für die Freiwilligen Feuerwehren zu gewinnen.
Anschließend berichtete Zettelmeyer von einem etwas weniger arbeitsreichen Jahr für die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Wachtberg. Die Zahl der Einsätze sei demnach von 257 auf 185 gesunken bei insgesamt 221 (Vorjahr 301) Alarmierungen. Langfristig sei allerdings der Trend festzustellen, dass die Zahl der Einsätze kontinuierlich ansteige. Insgesamt mussten dabei 32 Verletzte und ein Toter geborgen werden, der Gesamtsachschaden belief sich auf knapp 490.000 Euro (Vorjahr 1,1 Millionen Euro). Besonders in Erinnerung geblieben sei eine Unwetternacht vom 29. auf den 30. Juli mit Vollalarm für die gesamte Feuerwehr der Gemeinde Wachtberg. An insgesamt 64 Einsatzstellen, überwiegend in Villip, seien 85 Einsatzkräfte bis in die Morgenstunden im Einsatz gewesen. Insgesamt habe die Wehr 474 Einsatzstunden allein in einer Nacht geleistet, um die Schäden nach einem Starkregen zu beseitigen.
Genauso viel Einsatzstunden wie im Vorjahr
Insgesamt habe sich die Zahl der Einsatzstunden mit 1848 fast genau auf dem Vorjahresniveau mit 1835 bewegt - doch für Übungen, Aus- und Fortbildungen sowie für die Jugendarbeit sei die Anzahl der geleisteten ehrenamtlichen Stunden noch weitaus höher. Ohnehin werde die Ausbildung bei der Freiwilligen Feuerwehr Wachtberg großgeschrieben, so Zettelmeyer. So gab es 27 Ausbildungsveranstaltungen auf Gemeindeebene, 27 auf Kreisebene sowie neun auf Landesebene, an denen die Aktiven aus den sieben Löschgruppen der Gemeinde teilnahmen.
Leider sei aber die Zahl der Wehrleute im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken von 348 auf 330. Vor allem bei der Jugendfeuerwehr gab es einen deutlichen Rückgang von 97 auf 79, wogegen bei der aktiven Wehr die Zahl mit 170 Feuerwehrleute konstant blieb, ebenso wie die Ehrenabteilung mit ihren derzeit 81 Alterskameraden. Die Zahl der Feuerwehrfahrzeuge sei mit 15 ebenfalls unverändert.
Brandschutzerziehung fängt bereits im Kindesalter an
„Brandschutzerziehung fängt bereits im Kindesalter an“, wusste Zettelmeyer und wies darauf hin, dass in den Kindergärten Adendorf, Fritzdorf, Villip und Werthhoven sowie in den Grundschule Berkum, Niederbachem und Pech insgesamt 213 Kinder an der Brandschutzerziehung teilgenommen hätten.
Die Kameraden Gerd Beißel, Danny Zintel, Dennis Kirchner, Jörg Willms, Eva Metternich, Thomas Kiupel und und Stefan Claassen hätten dafür 184 Stunden ehrenamtlicher Arbeit aufgewendet. Über den Feuerwehrnachwuchs berichtete Gemeindejugendfeuerwehrwart Norbert Hopp. Derzeit seien 67 Jungs und zwölf Mädchen in den Jugendfeuerwehren der Wachtberg Löschgruppen in Ausbildung, insgesamt 18 weniger als im Vorjahr.
Zum Schluss gab es noch eine Reihe von Beförderungen und Ehrungen. Zum Oberfeuerwehrmann wurde Oliver Becker befördert, Unterbrandmeister sind jetzt Eva Metternich und Michael Münzer, zum Brandmeister wurde John McArthur und zum Hauptbrandmeister Johannes Kühlwetter befördert.
Ehrungen für langjährige Feuerwehrleute
Das Ehrenkreuz in Bronze des Deutschen Feuerwehrverbandes erhielten Jörg Nolden und Peter Schumacher. Die Ehrennadel in Silber der Jugendfeuerwehr Nordrhein-Westfalen ging an Sascha Wostmann, und die Fluthelfernadel des Landes Sachsen-Anhalt an Sascha Sill. Für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr geehrt wurde Frank Henk; seit 50 Jahren bei der Feuerwehr sind Rolf Wind und Josef Neukirchen. Für 35 Jahre Pflichterfüllung erhielt Johannes Mombauer das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold. Das Deutsche Feuerwerk-Fitnessabzeichen in Gold nahmen Jürgen Anders und Frank Liczner entgegen, in Silber ging es an Peter Schumacher.
Der Leiter Markus Zettelmeyer (links) beförderte die Feuerwehrleute (von links) Eva Metternich, Michael Münzer, John Mc Arthur und Johannes Kühlwetter beim Kameradschaftsabend der Freiwilligen Feuerwehr Wachtberg.
