Was bedeutet die Verlängerung des Lockdowns für die Wirtschaft?

„Das private Ersparte ist komplett aufgebraucht“

Interview mit Sabrina Friedrich von
„SalonHair by Sabrina Friedrich“

„Das private Ersparte ist
komplett aufgebraucht“

Sabrina Friedrich. Foto: Privat

11.02.2021 - 12:05

BLICK aktuell: Frau Friedrich, der Lockdown geht erneut in die Verlängerung. Wie beurteilen Sie die Maßnahme?

Sabrina Friedrich: Die Gesundheit geht vor, keine Frage, aber die Existenzängste und -nöte werden immer gravierender und ob Friseure, Kosmetiker, Restaurants etc.; es haben sich alle Mühe gegeben, Schutzmaßnahmen getroffen und sich daran gehalten. Es wurden beispielsweise bei Friseuren nicht wirklich viele Fälle gemeldet. Daher bin ich nicht für die Verlängerung des Lockdowns... Denn die Wirtschaft geht darunter kaputt, wenn sie das nicht bereits schon ist.

BLICK aktuell: Wie hoch sind die finanziellen Einbußen in den letzten Monaten?

Friedrich: Die finanziellen Einbußen sind sehr hoch. Das private Ersparte ist komplett aufgebraucht und ist so schnell auch nicht wieder eingenommen.

BLICK aktuell: Wie steht es um die Hilfszahlungen der Politik? Kommen die an und wie hoch sind die bürokratischen Hürden?

Friedrich: Hilfszahlungen habe ich derzeit noch keinerlei bekommen. Es gibt bei uns Friseuren noch gar nicht die Möglichkeit, die Überbrückungshilfe 3 zu beantragen. Wir warten täglich darauf, dass die Anträge endlich zur Verfügung stehen. Die Überbrückungshilfe 2 steht uns Friseuren leider nicht zu, da wir an den letzten zwei Tagen vor dem Lockdown zu viele Kunden glücklich gemacht haben und somit laut Regierung zu viel Umsatz erbracht haben. Dem ist leider nicht so.

Wir werden seit 16.12.2020 bis heute im Regen stehen gelassen, was die Hilfen betrifft und unsere Kosten laufen zu 100% weiter, auch die Miete muss in voller Höhe gezahlt werden.

BLICK aktuell: Können Sie die Umsatzausfälle kompensieren, zum Beispiel durch ein Onlineangebot?

Friedrich: Leider Nein. Ich kann natürlich Produkte verkaufen, aber dennoch kann ich damit die Umsatzausfälle nicht begleichen oder begradigen. Das ist bei uns Friseuren leider ein Nachteil. Da haben die Gaststätten oder der Einzelhandel etwas mehr Möglichkeiten. Und ich gönne es jedem Einzelnen von Herzen. ROB

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03.03.2021 11:25 Uhr
Gabriele Friedrich

@ Wally
spielen Sie da auf mich an? Ich finde generell das die Welt sehr schön ist, von den Ländern her- den Regionen. Aber die Menschen sind es nicht. Ich bin Deutsche und wechsele, wenn ich das schaffe- nur das Bundesland. Ich will nach NRW zurück, weil das hier in RLP für mich zu schwierig ist. Ich bin immer schon eher in Grenzgebieten gewesen. D,B,NL oder CH, F,I
Derzeit mit Corona ist klar, das ich weniger bewegen kann.
Aber Lösungen kann man ja auch anderweitig suchen.
Dieses Lebensgefühl, das wir einmal hatten ( wobei ich da nicht pauschaliere ) das wird es nicht mehr geben. Weder hier noch in anderen Ländern. Dafür haben sich die Menschen zu weit von ihren Werten und auch von ihren Traditionen entfernt. Zudem werden sie immer mehr auch von den westlichen Staaten unter Kontrolle sein. Das Ende ist ja noch offen...



02.03.2021 23:49 Uhr
Wally

Wenn ich heute darüber nachdenke dieses Land zu verlassen, dann verlasse ich ja eigentlich gar nicht mein Land. Mein Land in dem ich mich wohlführte und mit dem ich mich identifizierte gibt es so nicht mehr, leider und so hält sich dann auch mein Abschiedsschmerz in Grenzen. Die letzten Jahre der Hoffnung auf Besserung oder Wiederherstellung des ursprünglichen Lebensgefühls sind in Enttäuschung geendet und durch die Pandemie offen zu Tage getreten.



14.02.2021 07:21 Uhr
Gabriele Friedrich

@J.Müller

Wenn du einen Menschen richtig kennenlernen und etwas über sein innerstes Wesen in Erfahrung bringen willst, so mach dir nicht erst die Mühe zu analysieren, wie er spricht, schweigt, weint oder von hehren Gedanken ergriffen wird. Du brauchst ihn bloß beim Lachen zu beobachten. Hat er ein gutes Lachen, ist er ein guter Mensch.

Fjodor Michailowitsch Dostojewski (1821 - 1881), auch Fëdor Mihajlovic Dostoevskij; gilt als einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller

Ein gutes Gesicht wie das meiner Namensvetterin ist mir lieber als das falsche von Röschen von der Dingens und von IM Erika.
:))))
Wort zum Sonntag quasi
Noch ist der Abwanderungsgedanke in Planung, bei 2 Millionen fehlenden Wohnungen, vor allem kleine, Parterre, bezahlbar.
Aber hier in MY -das ist ja grauenhaft ! Nichts wie Ärger und im Gegenzug Gleichgültigkeit, da freue ich mich über jedes Lächeln.



12.02.2021 23:56 Uhr
juergen mueller

Auch ich bin dafür, dass Menschen in schwierigen Zeiten zusammenhalten sollten, so wie es früher war. Aber das gibt es im Großén und Ganzen nicht mehr. Wer sich politisch korrekt verhält, der ist doch nicht besser als die, die sich vermeintlich korrekt verhalten, indem sie sich immer mit einem falschen Lächeln präsentieren.
Wer an seiner Grundexistenz zu knappern hat, hat auch keinen Grund "alte" Fotos, die die Wirklichkeit verzerren, hervorzukramen.
Schauspieler haben wir doch genug.
Im übrigen fände ich es schade, Frau Friedrich, sie aufgrund Ihres Abwanderungsgedankens, Ihrer (im Gegensatz zur Politik) profunden Wissensbegierigkeit, Ihrer Ehrlichkeit, offen das auszusprechen, was Fakt ist, eines Tages vermissen zu müssen.



12.02.2021 11:26 Uhr
Gabriele Friedrich

@ Herr Müller, die Dame lächelt, weil das eben heute als "Politisch korrekt" gilt. Oder sie hat ein älteres Foto gewählt. Was auch immer, ihre Situation ist schwierig. Ich bin ja dafür, das in einer schweren Zeit die Menschen zusammen halten sollten und sich gegenseitig Möglichkeiten aufzeigen. Die Frage ist auch immer, ob jemand alleine für sich aufkommen muss, oder ob da Eltern sind, Ehemänner, Tanten-etc., die aushelfen. Meine Eltern haben mir in einer schweren Zeit finanziell geholfen und andere auch. Ich habe auch immer geholfen. Heute kann ich nur noch "behilflich"sein für Berufstätige, Pakete annehmen, etc.pp.Ich bin Mutter und meine Aufgabe ist es, für meinen Sohn da zu sein, der sich tapfer schlägt, denn sein Vater liegt im Sterben. Sein Chef unterstützt ihn, sonst könnte er das nicht. Sondergenehmigung, tägl.Coronatest und sonst was. Jeder hat Probleme, also muss auch der Vermieter helfen, wenn es um Fairness und Anstand geht. Der verhungert nicht, wenn er hilft.:-)



12.02.2021 00:40 Uhr
juergen mueller

Bei allem frage ich mich nur, was es bei diesem Interview noch zu lachen gab.
Erspartes aufgebraucht - Hilfszahlungen nicht bekommen - Insolvenz droht - sich beschweren, aber immer noch ein Lächeln bis zum Lachen auf den Lippen - irgendwie unpassend.



11.02.2021 14:05 Uhr
Gabriele Friedrich

Die Miete muss also voll bezahlt werden + Betriebs- und Heizkostenabschläge.Tolle Wurst !
Der Vermieter*in nimmt also in unserem gemeinsamen Sozialstaat, unserer Gesellschaft alle Vorteile in Kauf, wenn es um Steuern etc. geht und Einnahmen. Aber solidarisch zu einer anderen Steuerzahlerin und Mieterin ist er nicht, sondern herzlos, ohne jegliche Anteilnahme ?
Auch er kann auf einen Teil seiner "Einnahmen"(Miete) verzichten...wenn er denn Charakter hätte.
Und nein, ich bin nicht verwandt mit Frau Friedrich, aber meine Großmutter war Friseurmeisterin in einer anderen Zeit und hat mit nur 2 Stühlen halb Mayen oft kostenlos versorgt, Lehrmädchen ausgebildet und alle, die sie kannten, zogen den Hut vor ihr. Friseure stehen sich die Hüfte und Beine kaputt für ihre Kunden und ich bin stinksauer, das es solche Vermieter gibt. Vermieter stehen nicht "über" den Mietern- sie sind Vertragspartner- und wer da nicht auf Augenhöhe steht, Solidarität + Entgegenkommen zeigt, der sollte sich schämen.



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