Wirtschaft | 06.05.2016

-Anzeige Die Energieversorgung Mittelrhein (evm) stellte ihren „Kommunalen Zukunftsplan“ vor

„Energiewende kann nur als Mitmachwende funktionieren“

„Gastgeber“ Jörg Lempertz (links), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Mendig, im Gespräch mit dem evm-Vorstandsvorsitzenden Josef Rönz. Fotos: SK

Mendig/Region. Ob und wie die Energiewende gelingt, hängt vom Zusammenspiel der Kommunen und Regionen sowie von der Akzeptanz der Bevölkerung ab. Die Energieversorgung Mittelrhein (evm) ist überzeugt davon, dass sie nur als Mitmachwende funktionieren kann. Deshalb hat sie den „Kommunalen Zukunftsplan“ entwickelt, der gemeinsam mit den Kommunen der Region in die Tat umgesetzt werden soll. Was sich genau dahinter verbirgt, stellte die evm in einer Pressekonferenz in der Verbandsgemeindeverwaltung in Mendig vor.

Im Fokus der Veranstaltung in Mendig standen Status und Entwicklung der Energiewende. „Wir versorgen 365.000 Menschen in der Region, das soll auch so bleiben. Wir haben einiges auf den Weg gebracht, aber die Strecke ist noch lang. Die Kommunen sind Lebens- und Verantwortungsräume“, verdeutlichte evm-Vorstandsvorsitzender Josef Rönz. „Als kommunales Unternehmen, das hier zu Hause ist, tragen wir diese Verantwortung für die Lebensqualität gemeinsam mit Städten und Gemeinden. Wir werden die Welt nicht komplett verändern, aber wir wollen die Akzeptanz erhöhen. Wir sind schließlich nicht blauäugig.“

Deshalb intensiviere die evm den regelmäßigen Austausch mit den gewählten Bürgervertretern aus ihrem Versorgungsgebiet. In den Regionalausschüssen sprechen kommunale Vertreter und Experten der evm über die Themen, die vor Ort auf den Nägeln brennen. Wie die regionale Energieerzeugung gestaltet werden kann, ist dabei ebenso von Relevanz wie der Ausbau des Glasfasernetzes für schnelles Internet. In den drei regionalisierten Beiräten kommen Landräte, Stadt- und Verbandsgemeindebürgermeister aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz mit Vertretern der evm zusammen, um gemeinsam die Energiezukunft der Region zu planen und Ideen zu diskutieren.

„So sehr die Region unser gemeinsamer Bezugspunkt ist, eines ihrer herausragenden Merkmale ist doch ihre Vielfalt“, erklärte Rönz. „Unser Fokus liegt in Dienstleistungen und konkreten Angeboten, die dazu dienen, die Gestaltungskraft in den Kommunen zu heben und zu stärken.“ Deshalb sei der fachliche Austausch nach Regionen gegliedert: in den Norden, den Westen und die Mitte des Versorgungsgebiets der evm. So gelinge es, individuelle, lokale Besonderheiten zu berücksichtigen und die Gestaltungskraft der Kommunen für das Gelingen der Zukunftsaufgaben zu bündeln.

Besprochen und diskutiert wurde bei der Zusammenkunft des

Regionalausschusses Mitte in Mendig, wie die Energiezukunft in der Region erfolgreich gestaltet werden kann. Dabei spielt es eine Rolle, wie die Akzeptanz der Bevölkerung erhöht werden kann für Veränderungen, die durch regenerative Energieprojekte entstehen. Erdgas sei dabei als emissionsarmer und vielseitiger Energieträger der ideale Partner dieser Projekte: Es lässt sich beispielsweise optimal mit solarer Warmwasseraufbereitung kombinieren oder in Blockheizkraftwerken zu Strom und Wärme umwandeln. Erdgas als Schlüsseltechnologie war daher ebenso Thema wie der Regionale Energiewende-Kompass.

Sein zentraler Bestandteil ist eine groß angelegte Bürgerumfrage, die am Dienstag, 17. Mai, starten wird. Die Umfrage soll den Fortschritt und die Akzeptanz der Energiewende in 50 Verbandsgemeinden und Städten von Rheinland-Pfalz detailliert untersuchen, natürlich auch die Einstellung der Bürger der Verbandsgemeinde Mendig. „Uns interessiert die Wirklichkeit“, so Rönz. „Daraus können wir gemeinsam mit den Kommunen die Weichenstellungen für die Zukunft ableiten und die Meinung der Bürger bei den Entscheidungen und Projekten einbeziehen.“

Schulterschluss mit den Kommunen

„Gastgeber“ Jörg Lempertz, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Mendig, betonte in seiner Begrüßungsansprache: „Wir leben in einer Region, die seit Jahrzehnten, oder sogar seit Jahrhunderten, vom stetigen Wandel lebt.“ Früher sei es die Stein- und Brauindustrie gewesen, mittlerweile habe die Bundeswehr mit 1700 Arbeitsplätzen den Standort Mendig verlassen. „Wir haben in diesen Veränderungsprozessen unsere Chance gesehen“, so Lempertz weiter, „und das wird auch bei der Energiewende der Fall sein.“ Dass seine Verbandsgemeinde aufgeschlossen für die Energiewende sei, habe sie beim Windpark Rieden/Weibern, bei der Sanierung der Pfarrer-Bechtel-Grundschule in Mendig, deren Gebäude aus den fünfziger Jahren stammen, und im Industriegebiet am Mendiger Flugplatz bewiesen, wo nahezu alle Dächer mit Solarzellen bestückt worden seien.

Den Schulterschluss mit den Kommunen sucht die evm aber nicht nur im inhaltlichen Austausch. „Wir sind fest mit der Region verwurzelt. Das leben wir auch mit unserer Beteiligungsstruktur“, sagte Rönz.

Mit der Energiebeteiligungsgesellschaft Mittelrhein mbH (EBM) als evm-Tochter eröffnet das Unternehmen den Kommunen die Möglichkeit, als Anteilseigner Entwicklungs- und Mitspracherechte wahrzunehmen sowie am wirtschaftlichen Erfolg der evm zu partizipieren. „Die Zukunft liegt in der Region: Ein starker Standort mit Anziehungskraft und Lebensqualität entsteht durch tragfähige regionale Netzwerke sowie vertrauensvolle und lohnenswerte Kooperationen.“

Die Städte Mayen, Mülheim-Kärlich und Andernach sowie die Verbandsgemeinde Weißenthurm halten direkt oder über lokale Stadtwerke bereits eigene Anteile an der EBM. Der Kreis Cochem-Zell, die Verbandsgemeinde Ulmen und die Ortsgemeinde Staudt im Westerwald haben den Erwerb kürzlich beschlossen.

Das Aufstellen von Windrädern, wie hier in der Gemarkung Monreal, kommt immer mehr in Mode.

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Die Sanierung der Pfarrer-Bechtel-Grundschule verdeutlicht, dass die Energiewende in Mendig angekommen ist.

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„Gastgeber“ Jörg Lempertz (links), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Mendig, im Gespräch mit dem evm-Vorstandsvorsitzenden Josef Rönz. Fotos: SK

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