- Anzeige -Neuerungen bei I. van Roje & Sohn Sägewerk und Holzhandlung GmbH & Co. KG aus Oberhonnefeld-Gierend

Innovation in der Holzverarbeitung

Innovation in der Holzverarbeitung

Eine Animation der geplanten Produktionshalle. Foto: privat

Oberhennefeld-Gierend. Die I. van Roje & Sohn Sägewerk und Holzhandlung GmbH & Co. KG aus Oberhonnefeld-Gierend (Rheinland-Pfalz) plant die Errichtung einer ressourceneffizienten Anlage zur Herstellung von selbsttragenden Wand- und Deckenelementen aus Brettsperrholz für die Bauindustrie. Das Bundesumweltministerium fördert das Pilotprojekt mit rund 6 Mio. EUR aus dem Umweltinnovationsprogramm, was einer Förderquote von unter 20 Prozent entspricht.

Brettsperrholz oder CLT (Cross Laminated Timber) wird als Bauelement im konstruktiven Holzbau verwendet und besteht in der Regel aus mindestens drei Lagen an Schnitthölzern (Lamellen), die im rechten Winkel zueinander verleimt sind. Das massive Holzprodukt wird beim Bau von Gebäuden für großflächige tragende Wand- und Deckenbauteile eingesetzt.

Das mittelständische Familienunternehmen I. van Roje & Sohn Sägewerk und Holzhandlung GmbH & Co. KG mit Sitz in Oberhonnefeld-Gierend (Rheinland-Pfalz) beabsichtigt die Errichtung einer Produktionsanlage zur besonders ressourceneffizienten Herstellung von Elementen aus Massivholz. Die Investition bedeutet aufgrund ihres Innovationsgrades und der Komplexität eine außergewöhnliche Herausforderung aber sie bietet zugleich eine große Chance, mit einem ressourcenschonenden Herstellungsverfahren einen nachhaltigen und umweltfreundlichen Baustoff für einen wachsenden Zukunftsmarkt zu produzieren.

Das innovative Produktionsverfahren beinhaltet Optimierungen entlang der gesamten Verfahrenskette (Sägewerk, Herstellung der Lamellen, Fertigung der Elemente). Die Grundlage ist dabei der Einsatz von variablen Lamellenbreiten in den Querlagen der CLT-Elemente. Gegenüber festen Lamellenbreiten lässt sich dadurch die Rohstoffausbeute aus dem Rundholz erhöhen. Darüber hinaus kann auch bislang als Ausschuss anfallendes Schnittholz zur Herstellung der CLT-Elemente weiterverwendet werden. Der größte Umweltentlastungseffekt wird durch die Wiederverwertung des bei der Herstellung von Fenster- und Türausschnitten anfallenden Restholzes erzielt.

Bei einer geplanten Jahresproduktion von 75.000 m3 CLT im Zweischichtbetrieb können mit der effizienten Produktionsanlage ca. 10.499 m3an Schnittholz eingespart werden. Damit verbunden sind CO2-Einsparungen, die sonst beispielsweise durch den Transport und die Verarbeitung des Rundholzes anfallen, in Höhe von rund 341 Tonnen jährlich.

Innovative Aspekte des

Vorhabens im Vergleich zum Stand der Technik

Das geplante Vorhaben weist im Vergleich zu bisherigen Produktionsanlagen folgende innovativen Ansätze auf:

- Integrierter Verfahrensprozess von der Produktion der Lamelle im Sägewerk bis zum fertig abgebundenen Bauelement einschließlich der Qualitätssortierungüberwachung

- Vernetzte Produktionsplanung und –steuerung, sowohl im Säge- als auch Brettsperrholzwerk

- Bedarfsorientierte Vorproduktion: die Rohlamellen können gezielt und individuell für den jeweiligen Bedarfsfall produziert und sortiert werden

- Integration und Verwendung von Restholzlamellen in den Querlagen des CLT-elementes

- Einsatz ungezinkter Lamellen in den Querlagen, d.h. ohne besondere Kappung, Verzinkung oder Verleimung

- Einsatz von Lamellen mit variierenden Breiten („fallenden“ Breiten) in den mittleren Querlagen und Realisierung eines optimalen Rohstoffeinsatzes bei variablen Schnittbildern

- Inline-CNC-Abbund

- Wiederverwertung der Plattenausschnitte (z.B. Tür- und Fensterausschnitte in der Platte), die beim CNC-Abbund als Restholz anfallen mit Integration in das Hauptprodukt

Vorteile von CLT-Elementen

CLT (Brettsperrholz) ist ein massives flächiges Holzprodukt aus Fichten- bzw. Tannenholz und wird besonders in der Bauindustrie für großflächige, fertig abgebundene Wand- und Deckenbauteile mit tragendem Zweck eingesetzt.

Es besteht aus mindestens drei i.d.R. rechtwinklig zueinander verleimten Lagen aus Schnitthölzern (Lamellen). Durch den kreuzweisen Aufbau sind CLT-Elemente sehr formstabil und können zudem Lasten, sowohl längs wie auch quer zur Haupttragrichtung, übertragen.

- Im Vergleich zu anderen massiven Bauweisen benötigt die Herstellung und Bearbeitung von CLT-Elementen nur wenig Energie.

- CLT kann stofflich wiederverwertet werden. Bei einer thermischen Verwertung rückgebauter CLT-Elemente wird nur das CO2 in die Atmosphäre abgegeben, das im Laufe des Baumwachstums im Holz gespeichert wurde.

- Die Produktion von Holzwänden ermöglicht einen sehr hohen Vorfertigungsgrad, Roh- bauten können so in kürzester Zeit fertig gestellt werden.

- Die Bauelemente sind trocken und tragen daher keine Feuchte in das Bauwerk ein.

- Da das Quell- und Schwindmaß von Holz in Faserrichtung deutlich geringer ist als radial bzw. tangential zur Faser, führt die kreuzweise Anordnung von benachbarten Brettlagen zu einem Sperreffekt hinsichtlich des feuchteabhängigen Verformungsverhaltens. CLT-Elemente weisen daher nur sehr geringe Quell- und Schwindverformungen auf.

- Durch die Aktivierung der flächigen Lastabtragung der CLT-Elemente können im Vergleich zu stabförmigen Tragsystemen auch Systemaufbauten mit geringerer Bauteil- höhe und niedrigem Eigengewicht realisiert werden.

- Gut gedämmte Bauteilkonstruktionen tragen durch den hohen Massenanteil und die große spezifische Feuchte- und Wärmespeicherfähigkeit der eingesetzten Nadelhölzer zur nachhaltigen Regulation des Wohnraumklimas bei. Positiv wirkt sich dieser Aspekt besonders auf den sommerlichen Wärmeschutz aus, da eine ausgeprägte Phasenverschiebung und Amplitudendämpfung der Oberflächentemperaturen erreicht wird.

- Die flächige Bauweise mit geschlossenen Deckschichten erzielt wesentliche Vorteile in Bezug auf den Wärme-, Feuchte-, Brand- und Schallschutz, da Luftströmungen im Bereich des Bauteils unterbunden werden.

Weitere Informationen sind erhältlich auf der Website www.cross-works.eu