„Woche der Berufsausbildung“ bei der Handwerkskammer in Koblenz

Wissing freut sich über offene Worte

Wissing freut sich über offene Worte

Volker Wissing (vorn, Mitte) im Dialog mit Lehrlingen aus verschiedenen Bauberufen in der Handwerkskammer Koblenz, deren Hauptgeschäftsführer Alexander Baden (Zweiter von links) sowie dessen Nachfolger Ralf Hellrich (Zweiter von rechts). HwK Koblenz

Koblenz. „Als Wirtschaftsminister ist man viel unterwegs und verbringt nur die geringste Zeit am Schreibtisch im Büro“, stellte Wirtschaftsminister Volker Wissing seinen Tagesablauf Lehrlingen und Meisterschülern in der Handwerkskammer (HwK) Koblenz vor. Es war der Auftakt zu einem Austausch, der anschließend von den jungen Handwerkern aus unterschiedlichen Ausbildungsjahren und Bauberufen geprägt war. Wissing stellte sich ihren Fragen, wollte von ihnen wissen, wo der Schuh drückt, was sie umtreibt, welche Motive sie haben, ins Handwerk zu gehen und ob es Karriereziele gibt, die seitens der Politik unterstützt werden können – Stichwort Meisterprüfung und Meisterbonus. „Ich bin sehr gespannt, was Sie einem Minister sagen und ihn fragen. Auf diesen Termin heute bei Ihnen habe ich mich besonders gefreut“, eröffnete der Minister den offenen Dialog im Rahmen der „Woche der Ausbildung“.

Als Wirtschaftsminister habe er immer ein offenes Ort für die Anliegen und Hinweise des Handwerks. Doch in der Woche der „Woche der Berufsausbildung“ stehen insbesondere die Jugendlichen mit ihrem beruflich-persönlichen Hintergrund im Fokus. „Eine qualitativ hochwertige Berufsbildung ist wesentliche Voraussetzung für einen starken Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz.“ Wie das im Detail aussieht, welche Gesichter diese Erfolgsstory prägen, wollte Volker Wissing aus erster Hand und direkt vor Ort erfahren. Die „Woche der Berufsbildung“ führte ihn so landesweit in Unternehmen und Einrichtungen der beruflichen Aus- und Weiterbildung.

Bei der HwK Koblenz wurde der Wirtschaftsminister durch Hauptgeschäftsführer Alexander Baden und dessen Nachfolger (ab 1. Dezember) Ralf Hellrich wie auch weitere HwK-Experten der Berufsbildung begrüßt. Baden unterstrich das grundsätzlich gute Verhältnis zwischen Wirtschaftsministerium und Handwerk im Norden des Landes, bedankte sich bei r Wissing persönlich: Eine Vielzahl von Programmen wie der Aufstiegsbonus für Meister, Coaches für berufliche Bildung oder Digitalisierungsexperten konnten in seiner Zeit als Minister umgesetzt werden. „Das kam und kommt dem Handwerk unmittelbar zugute und macht uns als Wirtschaftsbereich zukunftsfest.“

Mittel für Ausbildung sind

gut angelegtes Kapital

Rund 35 Millionen Euro stehen in diesem und im nächsten Jahr im Landeshaushalt für die berufliche Aus- und Weiterbildung zur Verfügung. „Hier bei uns kann man sehen, dass es gut angelegtes Kapital ist“, gingen Hellrich und Baden auf das breite Leistungsspektrum der Kammer wie auch der Handwerksbetriebe ein. Das unterstrichen auch die Lehrlinge der Gesprächsrunde: Die Entscheidung für einen Handwerksberuf verbinden sie mit persönlicher Verwirklichung, Kreativität und Selbstständigkeit, mit dem guten Gefühl, etwas Bleibendes zu schaffen, das man am Ende eines Arbeitstages anfassen und sehen kann. Die Möglichkeiten, über die Ausbildung hinaus Karriere zu machen, seien durchaus attraktiv und böten ganz unterschiedliche Wege – hin zum Meisterbrief oder einem Studium.

Auf diesem Weg waren die Teilnehmer der zweiten Gesprächsrunde schon ein gutes Stück vorangekommen. Absolventen der HwK-Meistervorbereitung nutzten ebenfalls die Chance eines direkten Austauschs mit dem Wirtschaftsminister. Eindeutig gelobt wurde der Aufstiegsbonus, der in zwei Stufen Meisterprüfung und anschließende Selbstständigkeit fördert. Das sei neben der direkten Unterstützung des Einzelnen auch eine deutliche Aufwertung der handwerklichen Qualifikation. Angesprochen wurden auch Möglichkeiten einer Darlehensabsicherung für die Meisterqualifikation über den Meisterbonus hinaus, was Wissing als wertvollen Hinweis mit nach Mainz nahm, um dies auch mit der Investitions- und Strukturbank zu besprechen.

Möglichkeiten des Handwerks noch stärker herausstellen

„Die mit dem Handwerk verbundenen Werte und Möglichkeiten müssen wir stärker herausstellen“, unterstrich Wissing, denn die „Wirtschaftsmacht von nebenan“ werde nur dann weiter ihre ganze Kraft entfalten können, wenn die Fachkräftesicherung gelinge. „Hier müssen wir gemeinsam noch mehr Überzeugungsarbeit leisten“, fassten Politik und Handwerkskammer zusammen und richteten auch an die jungen Auszubildenden und Meisterschüler einen Appell, ihre positiven Erfahrungen mit dem Handwerk stärker zu kommunizieren – gerade gegenüber den Jugendlichen, die eine Entscheidung treffen müssen, wohin der Weg nach der Schule führt. „Gute Argumente pro Handwerk habe ich heute viele und immer wieder gehört“, zeigte sich Wissing am Ende des Austausches zufrieden. „ Ich konnte auch eine Reihe guter Hinweise mitnehmen und werde diese in unsere weitere Arbeit einfließen lassen.“ Pressemitteilung

der HwK Koblenz