Politik | 30.05.2013

CDU-Kreistagsfraktion informierte sich über Maßnahmen im Rahmen des „Gewässerrandstreifenprojektes Obere Ahr - Hocheifel“

Armuthsbachtal soll naturnah umgebaut werden

Die CDU-Kreistagsfraktion Ahrweiler bei ihrer naturkundlichen Exkursion. privat

Wershofen. Ein beispielhaftes Projekt im Rahmen des Naturschutzprojektes „Obere Ahr-Hocheifel“ besuchte jetzt die CDU-Kreistagsfraktion in der Verbandsgemeinde Adenau: das „Armuthsbachtal“ zwischen Wershofen und Hümmel war Ziel einer mehrstündigen Exkursion der Christdemokarten unter Leitung ihres Fraktionsvorsitzenden Karl-Heinz Sundheimer. Der Projektleiter bei der Kreisverwaltung Ahrweiler Dr. Jochen Mölle, Diplom-Biologe, legte im etwa 400 Meter hoch liegenden nördlichen Ahr-Bergland die wesentlichen vorgesehenen Maßnahmen dar. Beim Naturschutzgroßprojekt im Gebiet der Verbandsgemeinde Adenau unterstützt der Bund mit dem Land Rheinland-Pfalz den Landkreis Ahrweiler als Projektträger.

Ursprünglichkeit des Armuthsbaches

Der Armuthsbach entspringt südwestlich von Tondorf im Kreis Euskirchen, überquert die Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz und tritt damit in das Projektgebiet Obere Ahr-Hocheifel ein. Dort stellt er aufgrund seiner Ursprünglichkeit eines der naturschutzfachlich wertvollsten Gewässer dar, so Jochen Mölle. In Schuld mündet der Armuthsbach in die Ahr. Ursprünglich waren einst vier Mühlenbetriebe an den etwa 18 Kilometer langen Bach angeschlossen. Nach Angaben aus der Bevölkerung hat sich am Erscheinungsbild des Tals seit vielen Jahrzehnten nichts geändert, wenn man davon absieht, dass die meisten der Wiesen- und Weideflächen des Tals mittlerweile brach gefallen sind und landwirtschaftlich nicht mehr genutzt werden. Diese Nutzungsaufgabe führt dazu, dass die blütenreichen Offenlandflächen allmählich zuwachsen. Wenn diese Entwicklung nicht gestoppt wird, wird hier die struktur- und artenreiche Kulturlandschaft verloren gehen.

Ziele des Naturschutzgroßprojektes

Für das Naturschutzgroßprojekt stehen im Armuthsbachtal folgende Ziele im Vordergrund: im Gewässer selbst sollen die künstlichen Verbauungen beseitigt oder naturnah umgestaltet werden. Außerdem soll durch Grunderwerb gewährleistet werden, dass die naturnahe und eigendynamische Strukturentwicklung mit der Bildung von Kiesbänken und Altarmstrukturen nicht beeinträchtigt wird. Um die Ziele zu erreichen, sind zwei Wasserbaumaßnahmen vorgesehen, die im Herbst 2013 erfolgen sollen. So wird eine massive in Beton gefasste Staustufe ersatzlos entfernt werden. Etwa 1500 Meter bachabwärts gelegen wird eine ehemalige Fischzucht- und Angelteichanlage naturnah umgestaltet. Die Staustufe der Teichanlage stellt zurzeit aufgrund ihrer hohen Abstürze ein unüberwindbares Hindernis für bachaufwärts wandernde Gewässerorganismen, wie etwa Wanderfische, dar. Im Bereich der Teichanlage soll ein naturnaher Stillgewässerkomplex mit flachen Uferzonen, starken Wasserstandsschwankungen sowie Röhricht- und Auwaldelementen entstehen. Damit wird ein besonders wertvoller Lebensraum für Amphibien, Wasserinsekten und wassergebundene Vogelarten geschaffen. Er soll auch dem in der Nähe brütenden Schwarzstorch als wichtiges Nahrungshabitat dienen.

Ökologisch wertvolle Naturräume schaffen

Die Mitglieder der CDU-Kreistagsfraktion zeigten sich beeindruckt von den aufgezeigten Möglichkeiten, sinnvoll und zusammenhängend ökologisch wertvolle Naturräume zu schaffen. Die Mittel, die hier fließen, sind nach Ansicht der Christdemokarten gut angelegt. Nach Schätzungen dürften die Kosten der Wasserbaumaßnahmen im Armuthsbachtal ungefähr 150.000 bis 180.000 Euro betragen. Die Kosten für die komplexen Grünlandmaßnahmen können derzeit noch nicht beziffert werden, weil noch ist nicht klar ist, welche dieser Flächen der Kreis kaufen kann und welche Maßnahmen durchführbar sind. Für das gesamte Projektgebiet sind über die gesamte Projektlaufzeit bis 2021 insgesamt etwa 3,3 Millionen Euro für Strukturverbesserungsmaßnahmen vorgesehen, für den Grunderwerb etwa 4,6 Millionen Euro.

Pressemitteilung CDU

Kreisverband Ahrweiler

Die CDU-Kreistagsfraktion Ahrweiler bei ihrer naturkundlichen Exkursion. Foto: privat

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