Hilferuf aus Minsk
Helfen Sie mit, schwerstkranken Kindern das „Fest des Lächelns“ zu ermöglichen
Karla Aurich von der „Sonne für Kinder von Tschernobyl“ hofft auf Ihre Unterstützung!
Minsk. In der vergangenen Woche erreichte die Redaktion von „BLICK aktuell“ ein sehr trauriger Brief von Karla Aurich, die sich schon seit vielen, vielen Jahren mit ihrem Verein „Sonne für die Kinder von Tschernobyl“ einsetzt. Sie schilderte in diesem Schreiben, dass man vor Ort in diesem Jahr so dringend auf Gelder angewiesen sei, um den schwerstkranken, kleinen Patienten das Fest auch im kommenden Januar zu ermöglichen. Denn, so traurig es auch ist, von der eigenen Regierung haben betroffene Kinder und deren Eltern kaum etwas zu erwarten, weder in medizinischer Sicht noch wirtschaftlich oder sozial.
Früher gab es noch eine Art „Rente“ für die Kinder
Früher gab es für die an Krebs erkrankten Kinder eine Art „Rente“. Die Höhe richtete sich nach dem Grad der Verstrahlung. Mittlerweile wurde das Gebiet aber als „sauber“ erklärt und die Rente wurde vom Staat gestrichen. Doch die Kinder erkranken weiter, die Situation ist in keinster Weise besser geworden.
Die „Sonne für die Kinder von Tschernobyl“ arbeitet vor Ort in Minsk seit vielen Jahren mit dem Verein „Kinder in Not“, der 1990 gegründet wurde und dessen erstem 1.Vorsitzenden, Jewgeni Ukrainzew, zusammen. Dieser Verein ist ein Zusammenschluss von Eltern mit krebskranken Kindern. Bei seiner Gründung waren es damals acht Eltern, die sich zum Ziel gesetzt hatten, sich gegenseitig zu helfen. Ein Novum zu jener Zeit in Belarus. Heute hat der Verein ca. 5000 Eltern mit kranken Kindern. In Minsk ist das zentrale Büro, aber es gibt mehrere Abteilungen verteilt in der ganzen Republik. Der Verein bemüht sich ständig um Kontakte zu ausländischen Gruppen und Vereinen, bittet immer wieder um dringend benötigte Medikamente, um medizinische Geräte für das Onkologische Kinderzentrum und um Hilfe, um bedürftige Familien zu unterstützen. Im Lande selbst findet man kaum jemanden der dem Verein hilft. Die Situation der Familien mit kranken Kindern ist oft mehr als traurig. Viele Mütter stehen alleine da, der Mann konnte die Situation nicht ertragen. Diese Frauen müssen aber mit ihrem kranken Kind in der Klinik bleiben. Viele Problem haben sie zu bewältigen. Z.B. Wo bringe ich die Geschwister unter, nicht immer gibt es eine Oma. Dazu kommen noch die finanziellen Probleme. Denn es gibt für die Zeit, keinen oder nur wenig Lohn. Oft bitten Familien den Verein sogar um Hilfe, um die Beerdigung des Kindes zu bezahlen. Nur reiche Menschen vor Ort können es sich leisten, ihre kranken Kinder ins Ausland zur Behandlung zu bringen. Alle anderen müssen damit klarkommen, wie die Situation ist.
Jewgeni Ukrainzew befürchtet nun, dass nun auch noch die Gestaltung des „Festes des Lächelns“ an der fehlenden Finanzierung scheitern wird. „Doch dieses Fest ist so enorm wichtig für die betroffenen Kinder“, schildert Jegweni Ukrainzew. „Es ist der einzige Tag im Jahr, an dem sie einmal sorgenfrei ein paar Stunden fröhlich gemeinsam verbringen können.“ Mit dem „Fest des Lächelns“ soll den Kindern ein „Lächeln auf ihr Gesicht gezaubert werden“.
„Das „Fest des Lächelns“ ist ein wunderbares Fest“, erzählt auch Karla Aurich im Gespräch mit BLICK aktuell. „Schulklassen bestreiten das Programm mit Theaterstücken, Volkstanz, Gedichten und vielen Liedern. Zum 20. Bestehen des Vereins und der „Sonne“ war ich dabei. Es war ein tolles Fest und die Höhepunkte waren die wunderschönen Akrobatikvorführungen der Schüler der Zirkusschule, einem aus Funk und Fernsehen in Weißrussland bekanntem Sänger und natürlich die Clowns, die die Kinder ganz besonders erfreuten. Es ist auch ein Wiedersehen mit Freundinnen und Freunden, die die Kinder während des Klinikaufenthaltes kennen gelernt hatten. Auch für mich war es ein Wiedersehen mit Kindern, die sich bei uns erholt haben. Meist habe ich sie nicht wiedererkannt, da sie inzwischen Teenager geworden sind. Das tat der lieben Umarmung aber keinen Abbruch!! Die Eltern waren voller Dankbarkeit für die wunderbare Erholung die ihre Kinder bei uns erfahren durften,
Doch schon die gesamte Organisation, ganz zu schweigen von der Finanzierung, macht sehr viel Arbeit, da in Belarus alles sehr problematisch ist. Man muss um alles kämpfen. Wir können uns das hier nicht vorstellen“, berichtet sie betroffen weiter. „Mich erfüllen diese Umstände manchmal mit großem Zorn, dass selbst eine solche Feier von ausländischen Spendern finanziert werden muss. Kann das nicht deren eigene Regierung, deren Gesundheitsministerium bzw. deren Stadtverwaltung übernehmen? Es sind doch ihre Kinder?“ Doch die Antwort von Karla Aurich auf ihre eigene Frage kommt prompt hinterher: „Sie machen es einfach nicht und daher müssen wir helfen, denn die Leidtragenden sind letztendlich die kranken Kinder, die nichts für ihre Situation können!“ Und so kämpft Karla Aurich mit ihrem Verein „Sonne für die Kinder von Tschernobyl“ und dem vor Ort agierenden Verein „Kinder in Not“ unermüdlich weiter.
Diesmal geht es zwar nicht um lebensnotwendige Medikamente oder medizinische Geräte, aber darum, den Kindern, die viel Leid und Schmerz aufgrund ihrer Krankheit zu ertragen haben, ein klein wenig Freude zu bereiten. Beschenkt werden übrigens nicht nur die kranken Kinder, die in der Lage sind, am „Fest des Lächelns“ am 12. Januar teilzunehmen, sondern auch die kleinen Patienten, die zu diesem Zeitpunkt in den Krankenhäusern behandelt werden, oder über das Land hinweg vom Verein „Kinder in Not“ betreut werden.
Und so können Sie helfen
Helfen Sie mit, dass wir gemeinsam das „Fest des Lächelns“ für die Kinder von Tschernobyl retten können.
Spendenkonto:
Caritas Mayen
Kto. 17400
BlZ 576 500 10
Stichwort „SONNE FÜR KINDER VON TSCHERNOBYL“
Spendenbescheinigungen werden ab einem Betrag von 50 Euro ausgestellt. Bei einem geringeren Spendenbetrag kann der Überweisungsträger bei der Steuer eingereicht werden.
Weitere Informationen über den Verein „Sonne für Kinder von Tschernobyl“ erfahren Sie im
http://www.sonne-fuer-kinder-von-tschernobyl.de/
Kontaktadresse: Karla Aurich, Tel.:02655/3296, E-Mail:aurich.kh@t-online.de.
BLICK aktuell wird Sie, liebe Leserinnen und Leser, in den kommenden Wochen über dieses Spendenprojekt auf dem Laufenden halten.
Beim Fest des Lächelns setzen alle Akteure alles daran, den Kindern ein paar fröhliche Stunden zu bereiten.
