Knappe Entscheidungen bei den Jugend-Meisterschaften des Tennisverbandes Rheinland
„Etwas Glück gehört auch dazu“
Andernach. Je jünger, desto kämpferischer: Erst im Champions-Tiebreak fiel die Entscheidung in den Endspielen der Jungen und Mädchen U14 bei den Jugend-Meisterschaften des Tennisverbandes Rheinland. Im Finale der Jungen U16 ging es ebenfalls in den verkürzten dritten Satz. „Etwas Glück gehört auch dazu“, kommentierte Felix Einig vom gastgebenden Andernacher TC seinen späten Erfolg gegen Hallen-Champion Marlon Vankan in der Klasse der jüngsten Spieler.
Insgesamt 69 Jungen und Mädchen waren in Andernach angetreten. „Die Spiele waren zwar auf einem sehr guten Niveau, aber ich hatte mit deutlich mehr Teilnehmern gerechnet“, zog TVR-Jugendwart Michael Montada ein Fazit, nachdem die Jugend-Endspiele beendet waren. Auf drei Plätzen gleichzeitig war es um die Titel gegangen, die Zuschauer hatten die Qual der Wahl. Und wer die Mädchen spielen sehen wollte, musste einen Tag früher kommen. „Wegen der Verbandsspiele haben wir deren Begegnungen vorgezogen“, erklärte Montada, zeigte sich mit dieser Lösung aber nicht ganz glücklich: „Da sollte man sich etwas besser abstimmen.“ Am ersten Finaltag musste Jelena Vucic vom TC Mülheim-Kärlich, Vorjahresmeisterin U14, bei ihrem ersten Auftritt in der höheren Klasse die Grenze erkennen, die Ihr das Alter noch setzt. Mit imponierenden 24:0 Spielen ins Finale eingezogen unterlag sie Lena Lauderbach vom TC Laudert glatt mit 1:6, 2:6. „Lena war deutlich überlegen, aber angesichts des Altersunterschiedes musste man damit rechnen“, verwies Jugendwart Montada auf die Vorteile der zwei Jahre älteren neuen Rheinlandmeisterin. Im Spiel der beiden Gruppenzweiten um Rang drei setzte sich Lara Kohler (Mülheim-Kärlich) mit 6:0, 6:1 gegen die Diezerin Jacqueline Djonova durch.
Spannendes Finale bei den Mädchen U14
Eine „enge Sache“ war die Entscheidung bei den jüngeren Mädchen: Muriel Hertert aus Andernach, voriges Jahr im Finale noch glatt an Vucic gescheitert, kämpfte Anna Palamarenko (TC SW Ürzig) im Endspiel U14 mit 7:5, 5:7, 10:7 nieder. Beim Spiel um Platz drei spielte Liliana Danajlovski (Andernacher TC) 6:1, 6:2 gegen Nele Weber vom SV Altenahr, die im Viertelfinale die an Position drei gesetzte Andernacherin Louisa Rabus mit 10:7 im Tiebreak ausgeschaltet hatte. Während bei den Mädchen nur 20 Spielerinnen gemeldet hatten, „obwohl diesmal auf die Qualifikation verzichtet wurde“, wie der TVR-Jugendwart anmerkte, war die Beteiligung bei den männlichen Jugendklassen „erfreulich hoch“. Ganze vier Spieler hatten 2013 um die U18-Meisterschaft gekämpft. Den Titel hatte sich Niclas Weiler (TC Mülheim-Kärlich) geholt, und den verteidigte er in Andernach erfolgreich. „Es sieht deutlicher aus, als es auf dem Platz war“, meinte der alte und neue Meister nach dem 6:3, 6:2 im Finale gegen seinen „Freund und Rivalen“ Jan Paul Simon vom TC Oberwerth. Mit einem Stoppball beendete Weiler das Match, bei dem es nach 2:2 im zweiten Satz „nur noch abwärts ging“, wie Simon frustriert feststellte. Im Spiel um Platz drei fand der Traben-Trarbacher Raimo Wöhler, der sich gegen Lukas Königs (TC Hambachtal) mit 7:5, 7:5 durchsetzte, noch Zeit für einen anerkennenden Klapps auf den Hinterkopf seines Vereinskameraden Yannick Floer.
Gute Leistung von Yannick Floer
Der hatte soeben auf dem Nachbarplatz seinen australischen Gegner Pierce Gilheany (TC BW Bad Ems) mit 5:7, 6:3, 10:4 niedergerungen. Nach verlorenem ersten Satz war es Floer gelungen, gegen seinen körperlich deutlich überlegenen Gegner bei 3:2-Führung im zweiten Durchgang das Spiel zu drehen. „Ich habe acht Punkte in Folge gemacht und dann meine Chance gesehen“, meinte der U14-Meister des Vorjahres und fand die Zustimmung von TVR-Trainer Sebastian Mastalerz: „Das war der Schlüssel zu seinem Erfolg; er ist drangeblieben und hat weiter an sich geglaubt.“ Kontrahent Gilheany, seit April zum Sandplatz-Training in der Tennis Base Höhr-Grenzhausen, hatte es zeitweise mit der falschen Taktik versucht. Für Finalgewinner Floer, der mit dem Wechsel in die nächsthöhere Altersklasse keinerlei Probleme zu haben schien, fand Rapson viel Lob: „Er spielt richtig schönes Tennis und ich wünsche ihm, dass er noch etwas wächst.“
Millimeterentscheidung bei Sieg von Felix Einig
Spitz auf Knopf stand es bis zum Schluss der letzten Begegnung an diesem Finaltag der Jungen in Andernach. Felix Einig hatte einen 4:5-Rückstand zum 7:5 gedreht in einem „sehr guten Spiel mit hart umkämpften Punkten“, wie Coach Mastalerz anerkannte, den zweiten Satz mit 4:6 an Vankan abgegeben und nach 6:2-Führung im Champions-Tiebreak seinen Gegner auf 7:8 herankommen lassen. Dann entschieden Millimeter, als der Ball die linke Seitenlinie des Halbfeldes soeben noch geküsst hatte. Die Frage Matchball oder Ausgleich wurde nach kurzer Diskussion ebenso schnell und fair entschieden wie alle verzwickten Situationen an diesem Tag. Felix Einig freute sich über sein Glück und über seine gute Tiebreak-Bilanz, „die mir viel Selbstvertrauen gegeben hat“; Kontrahent Vankan, mittlerweile beim TV Wincheringen, sah sich mit Recht als unglücklicher Verlierer, der „ganz gut gespielt und wenig Fehler“ gemacht habe, in der Tiebreak-Lotterie aber eine Niete zog.
Viel Lob gab es für Yannick Floer, der keine Probleme mit dem Wechsel in die höhere Altersklasse hatte.
