Mit Herz und Ausdauer unterstützt die VOR-TOUR der Hoffnung schwerkranke Kinder: im Interview erläutert der 1. Vorsitzende Bernhard Sommer die große Motivation der Teilnehmer
Jubiläum: Seit fast 30 Jahren sammelt die VOR-TOUR der Hoffnung Spenden für kranke Kinder
Region. Mit großem Engagement, Ausdauer und Herzblut setzt sich die VOR-TOUR der Hoffnung seit Jahrzehnten für schwerkranke Kinder ein. Jahr für Jahr treten engagierte Radlerinnen und Radler in die Pedale, um Spenden für krebskranke und hilfsbedürftige Kinder zu sammeln – ausschließlich mit Muskelkraft und aus tiefer Überzeugung. 2025 konnte dabei ein beeindruckendes Spendenergebnis von 777.000 Euro erzielt werden. Ein Mann, der diese Initiative maßgeblich mitprägt, ist Bernhard Sommer. Der erste Vorsitzende des Vor-Tour der Hoffnung e.V.. Im BLICK aktuell-Interview spricht er über bewegende Momente der Tour, die Motivation der Teilnehmenden, emotionale Begegnungen wie den Besuch im Kinderhospiz Sterntaler und den Blick auf das bevorstehende 30-jährige Jubiläum der VOR-TOUR der Hoffnung.
BLICK aktuell: Herr Sommer, 777.000 Euro – das ist eine stolze Summe: Was war für Sie persönlich der bewegendste Moment auf dem Weg zu diesem beeindruckenden Spendenergebnis?
Bernhard Sommer: Da gab es einige bewegende Momente, allerdings zwei, die besonders erwähnenswert sind. Das war der Besuch des Kinderhospiz Sterntaler in Dudenhofen, bei der rollenden VOR-TOUR der Hoffnung 2025. Es war unser erster Stopp bei dieser Pfalz-Rundfahrt, bei dem alle Hoffnungsradler nochmal so richtig sensibilisiert dafür wurden, warum wir so leidenschaftlich tun, was wir tun. Nämlich Spenden zu sammeln, für genau diese Einrichtungen, die sich um Kinder kümmern, die nicht mehr auf der Sonnenseite des Lebens stehen und schwer erkrankt sind. Und ganz besonders berührt hat uns der Brief, den uns die Verantwortlichen der Sterntaler mitgebracht und bei der Spendenübergabe vorgelesen haben. Da meldet sich ein kleiner Junge mit ganz berührenden Zeilen bei uns und drückt seinen Dank aus.
BLICK aktuell: Was motiviert die Teilnehmer Jahr für Jahr mitzumachen?
Sommer: Sie sind überzeugt von dem, was wir alle gemeinsam für die gute Sache tun. Wer diese VOR-TOUR der Hoffnung einmal erlebt hat, erkennt dass es einen ganz tiefen Sinn ergibt, das zu tun, was wir tun. Wir alle wissen, was wir mit den Spenden bezwecken, wo sie ankommen und wie sie eingesetzt werden. Dies ist wesentlicher Bestandteil unseres Handelns. Bei der jährlichen Spendenübergabe im rheinland-pfälzischen Landtag berichten die begünstigten Institutionen, wie wertvoll diese Zuwendungen sind und was sie damit bewirken. Wir machen uns darüber hinaus auch regelmäßig ein Bild vor Ort davon, wenn wir die verschiedenen Einrichtungen besuchen. Der Besuch im Kinderhospiz Sterntaler hat viele Mitradler tief berührt.
BLICK aktuell: Wie prägend sind solche Erfahrungen innerhalb der VOR-TOUR?
Sommer: Sie bewegen, binden, emotionalisieren. Dabei wird vielen Hoffnungsradlern auch bewusst, dass das höchste Gut in unserem Leben die Gesundheit ist. Unser Gründer und Initiator der VOR-TOUR, Jürgen Grünwald, sagt immer „Gesunde Kinder haben tausend Wünsche, ein an Krebs erkranktes Kind nur einen einzigen, nämlich wieder gesund zu werden“. Und die Motive, sich bei der VOR-TOUR einzubringen, sind ganz unterschiedlicher Natur. Wir haben Eltern dabei, die im engsten Familienkreis betroffen von dieser heimtückischen Krankheit waren und ein geliebtes Kind verloren haben. Viele Mitradler sind aus Überzeugung dabei, der Gesellschaft und konkret den Betroffenen, etwas Gutes zu tun. Aus Dankbarkeit dafür, selbst gesunde Kinder zu haben. Alles in allem ist diese ehrenamtliche Tätigkeit auch mit sehr viel Nächstenliebe verbunden. Das ist in unseren Reihen keine Floskel, denn alle wissen worum es geht, unsere Hoffnungsradler leben das. Und es ist schon sehr lobens- und bemerkenswert, wie viele Aktivitäten unterjährig in den verschiedenen Kümmerer-Regionen in Rheinland-Pfalz durchgeführt werden, um Spenden zu generieren. Die Veranstaltungen haben ganz unterschiedliche Charaktere und den Ideen dazu sind keine Grenzen gesetzt.
BLICK aktuell: 2026 feiert die VOR-TOUR ihr 30-jähriges Jubiläum. Wenn Sie zurückblicken: Welche Entwicklung der Tour macht Sie am stolzesten – und was ist die größte Herausforderung für die kommenden Jahre?
Sommer: Eine meiner am wenigsten ausgeprägten Eigenschaften ist tatsächlich Stolz, es sind eher
Demut und Dankbarkeit. Dankbar bin ich für diesen großen Teamgeist, den wir alle gemeinsam leben. Für all die schönen und emotionalen Momente, die wir erfahren dürfen, die uns auch immer wieder anspornen und motivieren. Auch die wertvolle, zwischenmenschliche Verbindung und Freundschaft zu unseren Hoffnungsradlern. Bei den Herausforderungen haben wir vier große Bereiche definiert in einem Ziele-Workshop. Wir wollen bei den Spenden weiterwachsen, um noch mehr sinnvolle Hilfe leisten zu können, da wo sie so dringend benötigt wird. Konkret da, wo die Kassen von Bund, Ländern und den Kommunen, ebenso von unserem Gesundheitssystem, den Bedarf nicht decken können. Wo unsere Initiative also gefragt ist. Darüber hinaus gilt es Nachwuchs zu generieren. Wir brauchen junge Mitradler und Radlerinnen, die Lust daran haben, etwas Gutes zu tun. Sich bei uns aktiv einzubringen und unsere Kümmerer-Regionen aktiv zu unterstützen. Also, jeder der ein Rennrad oder ein Gravel-Bike hat, ist herzlich willkommen. Wichtig, wir fahren ausschließlich mit Muskelkraft. Weiterhin ist es wichtig den ein oder anderen „weißen Fleck“ in Rheinland-Pfalz noch zu schließen. Wir haben noch ein paar Regionen, in denen wir aktive „Kümmerer und Mitradler:innen“ gebrauchen können. Dies ist uns in den letzten drei Jahren in der Pfalz sehr gut gelungen. Hier haben wir richtig engagierte Menschen gewinnen können, sich uns mit einer hohen Überzeugung anzuschließen. Unter anderem auch den dreimaligen Weltschiedsrichter, Dr. Markus Merk. Er ist mittlerweile einer unserer aktiven und überzeugten Botschafter und ebenso Mitradler. Und zu guter Letzt wollen wir unsere Organisation weiter verstärken. Was wir ehrenamtlich tun, verlangt uns sehr viel ab. Das kann man tatsächlich schon mit einem Unternehmen vergleichen.
BLICK aktuell: Ein Drittel der Spenden geht traditionell an die TOUR der Hoffnung zur Unterstützung der Krebsforschung. Warum wurde gerade dieses Projekt ausgesucht?
Sommer: Ohne die Krebsforschung zu unterstützen und weiter voranzutreiben, kommen wir unserem übergeordneten Ziel nicht näher, nämlich dass jedes an Krebs erkrankte Kind geheilt werden soll. Als der Ur-Vater der TOUR der Hoffnung, Herr Professor Dr. Fritz Lampert, sich 1983 zu dieser Mission auf den Weg machte, um Spenden zu generieren, konkret für die Krebsforschung, starben noch 50 Prozent der an Leukämie erkrankten Kinder. Er war leitender Arzt der Kinderkrebsstation der Universitätsklinik in Gießen und erlebte jeden Tag das Elend um die betroffenen und erkrankten Kinder und ebenso um deren Familien. Heute – also über vierzig Jahre später – liegen die Heilungschancen bei über 90 Prozent. Bei der Vergabe der Mittel berät ein ärztliches Kuratorium konkret darüber, wo der Einsatz der Spendengelder den höchsten Sinn ergibt und welche Forschungsprojekte besonders förderwürdig sind, immer mit der Zielsetzung, die Heilungschancen weiter voranzutreiben. Das treibt uns alle an. Und mit der TOUR der Hoffnung und deren Verantwortlichen sind wir in einem regen und regelmäßigen Austausch. Und wer uns noch mit einer kleinen Spende unterstützen möchte, ist herzlich willkommen und tut Gutes! Jeder Euro kommt 1:1 dort an, wo er so dringend benötigt wird.
Weitere Informationen
Spendenkonten: - VR Bank RheinAhrEifel eG – IBAN: DE59 5776 1591 0099 9555 00, Sparkasse Neuwied – IBAN: DE67 5745 0120 0102 2195 32, Kreissparkasse Ahrweiler – IBAN DE55 5775 1310 0003 0080 00.
ROB
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