Die Mitarbeiter profitieren vom Erfolg
Agentur für Arbeit zeichnet wolfcraft in Kempenich als „Unternehmen mit Zukunft“ aus
Kempenich. Der demografische Wandel ist in vollem Gang und prägt nicht zuletzt den Arbeitsmarkt. Wer seinen Betrieb in eine sichere Zukunft führen will, muss sich bereits heute auf die veränderten Bedingungen einstellen. Ein hoher Bedarf an Fachkräften, weniger Nachwuchs und eine alternde Belegschaft stellen die Firmen vor große Herausforderungen, lassen aber auch Raum für kreative und individuelle Lösungen, die von familienfreundlichen Angeboten über altersgerechte Arbeitsplätze bis zur Ausbildung von jungen Leuten mit „Handicap“ reichen. Die Agentur für Arbeit zeichnet in ihrem Bezirk erstmals solche „Unternehmen mit Zukunft“ aus und lädt damit zur Nachahmung ein. Im Landkreis Ahrweiler freut sich das Familienunternehmen wolfcraft in Kempenich über das neue Zertifikat.
Wolfcraft, dieser Name lässt das Herz ambitionierter Heimwerker höher schlagen. Doch es sind nicht nur die Liebhaber des Qualitätswerkzeugs aus der Eifel, die weltweit voller Begeisterung von dem Betrieb mit Stammsitz in Kempenich sprechen. Das Familienunternehmen genießt auch als Arbeitgeber einen hervorragenden Ruf. Denn längst hat sich herumgesprochen, dass sich bei Mitarbeitern von wolfcraft nicht nur Familie und Beruf hervorragend vereinbaren lassen, sondern dass es keinesfalls übertrieben ist, wenn die Beschäftigten voller Stolz von „ihrem“ Betrieb sprechen: Seit mehr als 30 Jahren gehört es zum Konzept, die Arbeitnehmer an den Gewinnen des Unternehmens zu beteiligen. „Wir wollen aus Mitarbeitern Mitunternehmer machen. Denn ich glaube fest daran, dass die allermeisten Menschen das wollen und durch großes Engagement honorieren“, erklärt Thomas Wolff, der das Unternehmen gemeinsam mit seinem Bruder Reinhard leitet. Beide setzen damit bewusst die Firmenphilosophie fort, auf die bereits ihr Vater Robert den Erfolg seines 1949 in Remscheid gegründeten Betriebs aufbaute.
„Mitunternehmer“ im Wolffschen Sinne zu sein, bedeutet allerdings mehr, als hin und wieder eine Extrazahlung in Empfang nehmen zu können.
Denn wer Verantwortung übernehmen soll, der braucht Freiräume, in denen er Entscheidungen treffen kann, meint Thomas Wolff. Ein gut strukturiertes Kommunikationssystem verbunden mit hoher Transparenz gegenüber der Belegschaft seien deshalb bei wolfcraft selbstverständlich. Und doch sei Vieles, was sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt habe, gar nicht wirklich geplant oder als Unternehmensstrategie vorangetrieben worden. Ob Teilzeit oder Telearbeit: Meist waren es die Mitarbeiter selbst, die aus einer persönlichen Notwendigkeit heraus einen Vorstoß wagten - und bei der Firmenleitung offene Türen einrannten. „Bei uns ist es kein Problem, nach der Familienphase wieder in den Beruf zurückzukehren, denn wir finden immer eine Lösung, die die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt.“ Das gilt allemal, seit Mitte der 1990er-Jahre auf dem Betriebsgelände eine Kindertagesstätte gebaut wurde, in der neben dem Mitarbeiternachwuchs auch Kinder aus den umliegenden Ortschaften betreut werden.
Doch nicht nur junge Väter und Mütter können sich über so viel Kompromissbereitschaft freuen. Auch Älteren räume man auf Wunsch die Möglichkeit ein, die Arbeitszeit zu reduzieren. „Heimarbeit“ war bei wolfcraft schon in den Anfangsjahren ein, wenn auch bescheidenes Thema, gut 60 Jahre später ist die Telearbeit dank moderner Technik zum festen Bestandteil der Personalpolitik geworden. Ein aktuelles Feld, auf dem Firmenleitung und Belegschaft ins Gespräch kommen wollen, ist die Gesundheit. Ein erster Thementag fand regen Zuspruch, ein auf Dauer angelegtes Fitnessangebot ist in Arbeit. „Damit es bei allen gut ankommt, müssen wir wohl noch ein wenig Überzeugungsarbeit leisten“, räumt Thomas Wolff ein.
Heute beschäftigt wolfcraft rund 450 Mitarbeiter, knapp die Hälfte davon in Kempenich, den Rest in acht weiteren Ländern in Europa. Und für ihre Mitarbeiter brechen die Wolff-Brüder jederzeit eine Lanze.
„Unserer Beschäftigten identifizieren sich sehr stark mit dem Betrieb. Sie wissen, dass wir, wo immer möglich, ihre Wünsche und Bedürfnisse berücksichtigen. Das gibt ihrer Arbeit Sinn, sie sind motiviert, flexibel und übernehmen Verantwortung.“ So sei es bei Engpässen nie ein Problem, genügend Freiwillige zu finden, die einspringen, beschreibt Thomas Wolf das unkomplizierte Miteinander. „Meist müssen wir uns nicht einmal darum kümmern, wer freie Tage tauschen oder verschieben könnte, weil die Kollegen das untereinander klären.“
Ganz ohne Zugeständnisse der Firmenleitung geht es dann aber doch nicht. „Damit alles reibungslos laufen kann, bedarf es natürlich einer guten Kommunikation und - gerade in der Anfangszeit - auch einem Mehr an Organisation. Aber das zahlt sich sehr schnell aus.“ Etwa durch eine sehr niedrige Personalfluktuation. „Die Menschen arbeiten gerne bei uns, und so können wir unsere Fachkräfte halten.“ Um neuen Nachwuchs zu gewinnen, gibt es seit einigen Jahren ein Patenschaftsprojekt mit dem Peter-Jörres-Gymnasium in Ahrweiler. „Dabei geht es uns auch darum, jungen Menschen ein realistisches Unternehmerbild zu vermitteln und sie für die Wirtschaft in ihrer Region zu sensibilisieren.“ Ein Anspruch, der bei den Schülern ankommt, aber auch Ulrike Mohrs, die Leiterin der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen, überzeugt. Deshalb zeichnete sie die Kempenicher nun als „Unternehmen mit Zukunft“ aus. „Wolfcraft ist ein Familienunternehmen, das seine Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern und der Region in vielfältiger Weise wahrnimmt und damit beeindruckend viel Erfolg hat. Das hat uns als Agentur für Arbeit davon überzeugt, dass dieses Unternehmen auch die Herausforderungen der Zukunft problemlos meistern kann.“
Pressemitteilung der
Agentur für Arbeit
Koblenz-Mayen