Politik | 08.12.2013

Die Philippinen nach dem Taifun Haiyan: Helfen, dass das Leben weitergehen kann

Jedes Hilfspaket trägt dazu bei, die Not der Menschen ein wenig zu lindern

Ein Wettlauf mit der Zeit hat begonnen. Jedes Hilfspaket lindert die Not ein wenig. Ein Moment der Freude und des Aufatmens wird auf den Gesichtern der Menschen sichtbar. Caritas International

Cebu. Elizelda Roylon schaut sorgenvoll in den Himmel. Sie hofft, dass die dunklen Wolken vorbeiziehen, denn allzu viel Regen hält ihre notdürftig zusammengezimmerte Unterkunft nicht aus. Sie schläft dort mit ihren fünf Kindern auf engstem Raum.

„Haiyan“ hat 500.000 Häuser vollständig zerstört; die gleiche Anzahl ist stark beschädigt. Deshalb werden jetzt von Caritas mit Hochdruck Notbehausungen ins Katastrophengebiet geschafft. Manches konnte bereits aus Lagerbeständen geholt werden, manches wird jetzt aus anderen asiatischen Ländern eingeflogen. Die Zahlen sind beeindruckend: 46.000 Notbehausungen aus Zeltplanen und Schnüren sind auf dem Weg oder bereits verteilt worden.

Vier Millionen Menschen haben ihr Zuhause verloren

Und doch: Angesichts von vier Millionen Menschen, die ihr Zuhause verloren haben, ist klar, dass es noch mehr werden muss.

Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, konnte immerhin inzwischen dank vieler privater Spenden eine Million Euro für die Katastrophenhilfe zur Verfügung stellen.

Die Caritas Philippinen hat einen Solidaritäts- und Spendenaufruf zugunsten der Opfer des Taifuns Haiyan an alle 86 Diözesen des Landes geschickt. „In den vergangenen drei Wochen hatten wir ein schweres Erdbeben und drei Taifune, die jede Insel des Archipels in Mitleidenschaft gezogen haben. Und trotzdem hat eine Welle der Hilfsbereitschaft eingesetzt, die noch immer anhält“, stellt Jo Ignacio, die Katastrophenhilfe-Koordinatorin der Caritas erfreut fest. „Selbst die Diözese Talibon in Bohol, wo die Folgen des Erdbebens am schlimmsten sind, hat bei uns angefragt, wohin sie ihre Spenden für Leyte schicken soll!“

Elizelda Roylon improvisiert derweil mit dem, was ihr blieb, so gut sie kann. Die Überreste ihres Holzhauses hat sie aufgestapelt, nur das Zementfundament ist noch da. Als der Lastwagen der Caritas vor ihrem Haus auf den daneben gelegenen Kirchplatz abbiegt, lächelt sie. Auch sie erhält ein Essenspaket: Zwei Kilo Reis, Sardinen, Nudeln und Wasser. Es stammt aus dem Büro der Caritas Cebu. Die Büros der Caritas gleichen Verpackungszentren. Allein in Manila packen 250 Freiwillige mit Hochdruck in mehreren Schichten Hilfspakete für die Menschen in den am schlimmsten betroffenen Katastrophengebieten des Landes.

Die philippinischen Partner und Helfer sind von besonderer Bedeutung, um schnell und effizient helfen zu können. Sie waren sofort vor Ort, kennen die geografischen Gegebenheiten und haben den kurzen Draht zu den Behörden. Wie Puzzleteile fügen sich nun die einzelnen Anstrengungen zu einem Gesamtbild: Die Diözese Maasin im Süden von Leyte stellt Reis für 2.000 Familien in Tacloban zur Verfügung. Die Caritas Cebu ist durch die Barmherzigen Schwestern in Kontakt mit den Gemeinden in Bogo. Die Caritas Philippinen unterstützt die Gemeinde von Coron beim Einrichten von Verteilzentren und organisiert von Manila aus Soforthilfen für die von der Außenwelt abgeschnittenen Gemeinden auf der Insel.

Eine der größten Hilfsaktionen der Caritas-Geschichte

Um punktuell die philippinischen Mitarbeiter logistisch zu unterstützen, sind wenige Tage nach dem Taifun mehrere deutsche Mitarbeiter ins Katastrophengebiet geflogen worden. Auch US-amerikanische, australische, neuseeländische, englische, holländische, tschechische und österreichische Caritas-Mitarbeiter packen mit an. In diesen Tagen beginnt eine der größten Hilfsaktionen der Caritas-Geschichte. Der vielerorts fehlende Zugang zu sicheren Trinkwasserquellen, das schwül-tropische Klima und die großen Probleme beim Bergen der Leichen erhöhen den Handlungsdruck für die Helfer enorm. Fehlende sanitäre Anlagen und ein absoluter Mangel an sauberem Trinkwasser sind derzeit ein großes Problem - und eine große Gefahr: der Ausbruch von seuchenartigen Infektionskrankheiten droht dann auch die zu treffen, die jetzt mit dem Leben davon gekommen sind.

Ein Wettlauf mit der Zeit hat begonnen.

Jedes Hilfspaket lindert die Not ein wenig. Ein Moment der Freude und des Aufatmens wird auf den Gesichtern der Menschen sichtbar. Aber es geht nicht nur um das Essen, das Wasser und das Dach über dem Kopf. Es geht um mehr, sagt eine Mutter von zwei Kindern, als sie ihr Hilfspaket in den Händen hält: „Es ist ein wundervolles Gefühl, zu sehen, dass die Welt uns bemerkt und hilft.“

Schenken Sie den Menschen mit Ihrer Spende einen Funken Hoffnung. Ihre Hilfe zählt!

Stichwort „Nothilfe Taifun

im Blick“ Caritas international

Kto-Nr. 202

Bank für

Sozialwirtschaft Karlsruhe

BLZ 660 205 00

IBAN Nr. :

DE04660205000000000202

BIC-Nr. :

             BFSWDE33KRL

Christina Grawe

und Achim Reinke

Brennholz schichten, Hütten bauen. Hoffen. Irgendwie weiterleben. Ob alt oder jung, die Menschen auf den Philippinen leben nach dem Taifun „Haiyan“ zwischen dem Schrecken von Gestern und dem Gedanken, dass das Leben weitergehen muss.
Die Philippinen nach dem Taifun Haiyan: Helfen, dass das Leben weitergehen kann

Ein Wettlauf mit der Zeit hat begonnen. Jedes Hilfspaket lindert die Not ein wenig. Ein Moment der Freude und des Aufatmens wird auf den Gesichtern der Menschen sichtbar. Foto: Caritas International

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