Närrischer Ausnahmezustand bei der Prunksitzung der Hönninger KG
Super Stimmung in der Sprudelhalle

Bad Hönningen. Getreu nach ihrem Sessionsmotto „Mittendrin statt nur dabei“ brachten die Jecken die Bad Hönninger Sprudelhalle zum Beben. Dort zündete die Hönninger Karnevalsgesellschaft (KG) 1891 ein närrisches Feuerwerk. Der Aufmarsch heimischer Karnevalsgrößen und tolle Büttenreden versetzten das begeisterte Publikum in den närrischen Ausnahmezustand. „Im kommenden Jahr wird die Hönninger Karnevalsgesellschaft 125 Jahre alt. Gründungsmitglieder haben wir nicht mehr zu bieten, dafür aber unseren engagierten Nachwuchs“, bat Präsident und Moderator Peter Heumann um Einmarsch des Elferrates mit der Jugendgarde. Unter großem Applaus empfing das Publikum auch Kinderprinz Maik I. Arnautovic und dessen Adjutanten Phil Arnautovic und Maurice Maßalsky. A la Harry Potter überreichten sie mit einem magischen Spruch den Zauberstab der Narretei. Von der Magie angesteckt, heizte die Jugendgarde mit Tänzen ein. „Wenn man so einen tollen Nachwuchs hat, muss man sich um die Zukunft keine Sorgen machen“, sprach Heumann auch den Magic Lights ein großes Lob aus. Riesigen Applaus gab es auch für „zwei Hünnijer Pänz, die nun zum ersten Mal hier auf der Bühne stehen“. Hanna und Katharina Hoitz hatten sich in der Rednerschule Gert Urbans auf den großen Auftritt vorbereitet. Sie erzählten locker von ihren Streichen, nicht ohne den Schalk im Nacken. So zogen sie der Lehrerin den Stuhl weg und lauschten einem Gespräch von Michael Mahlert und Guido Job.
Prinz Karsten I. zog mit seinem Gefolge ein
Auf die Lachsalven folgte der Tanz der „Hünnijer Mädche“, bevor die Narren Prinz Karsten I. mit Gefolge, Garden und Fanfaren empfingen. Sie bahnten sich einen Weg durch den vollen Saal und wurden mit einem Beifallssturm begrüßt. „Es freut mich ganz besonders, als erster Prinz in die Sprudelhalle einziehen zu dürfen, aber Sprudel werde ich bis Aschermittwoch nicht trinken“, lachte Karsten Blechschmidt, der in der fünften Jahreszeit von Geldmariechen Bianca Theisen, Goldmariechen Jennifer Carmona Rodriguez, Narrenscout Thomas Gollos und Narrencoach Florian Schmitz begleitet wird. „Ich bin mittendrin statt nur dabei. Eines kann ich versprechen: Mit der Prunksitzung beginnt die heiße Phase des Hünnijer Karnevals!“
Vielfalt im Hönninger Karneval
Heumann, der nach seiner Wahl als Präsident die Prunksitzung erstmalig moderierte, stellte nicht nur das Prinzenteam, sondern auch die Führungskräfte der Hönninger Karnevalsgesellschaft und den Elferrat vor. Der Elferrat bot sich als Querschnitt durch alle Garden und Gruppen der Hönninger Karnevalsgesellschaft. Als wären die Uniformfarben des Elferrates als Beweis für die Vielfalt im Hönninger Karneval nicht genug, bekräftigte Ex-Prinz und Ex-Präsident Konrad Hecken in seinem Lied „Dat is Hünnijer Karneval, dat is Hünnijer Art“, wie sehr der rheinische Brauchtum in Bad Hönningen großgeschrieben wird. Die Tollitäten hatten an exklusiver Stelle Platz genommen, um den weiteren Verlauf der Prunksitzung zu genießen. Lena Alda und Gianluca Reifert von den blau-roten Funken bewiesen ihr tänzerisches Können mit einem Solotanz. In Bestform hatten sich auch das Tanzmariechen der rot-weißen Prinzengarde, Corina Theisen, sowie die Funkengarde, die Tanzgarde und andere Garden des Stadtsoldatencorps präsentiert.
Angriff auf die Lachmuskeln
Sehr zum Vergnügen des Publikums startete Christoph Wagner einen Angriff auf die Lachmuskeln, in dem er als „Der Lang mit dem Hötche“ Neuigkeiten, Verzellche und Analysen preisgab. Von NSA und Ökoschmirgelklopapier habe er die Nase voll, ja und von der Lokalpolitik? „Tolle“ Ideen seien da aus Richtung Opposition gekommen, zum Beispiel die der Sommerrodelbahn. „Ja eine Sommerrodelbahn an der Römerwelt? Ja sollen wir denn mit Vollgas in das Kettenhemd fahren?“ Für den tollen Vortrag stieg eine närrische Rakete, die übrigens nicht die Einzige an dem stimmungsgeladenen Abend war.
Gert Urban stieg in die Bütt
Neben dem Büttenredner Wagner überzeugte auch Gert Urban mit seiner Wortgewandtheit. Über die Evolution des Mannes und seine Wandlung vom starken Krieger zum zeitgenössischen Ehemann sinierte Wagner auf närrische Weise: „Den Mann von damals gibt es nicht mehr. Statt den Speer zu halten, schiebt er heute den Einkaufswagen“. Speziell das Rentenalter sei für das männliche Geschlecht eine besondere Herausforderung. Hatte er in Zeiten der Berufstätigkeit noch etwas zu sagen, „erlebe ich seit meinem Schaffensende die Wende, ohne Skrupel und Gewissen hat meine Frau die Macht an sich gerissen.“ Teppich schäumen, Straße kehren und Badezimmer restaurieren wären nun seine einzigen „Freuden“.
Tolle Vorträge lieferten auch Jürgen Bönder und Leon Langenfeld, die auf ihre jecken Karrieren blickten sowie Guido Job, der als „Einer mit der Tröt“ auftrat und wie seine Vorredner Begeisterungsstürme entfachte. Die Gesangsgruppe Artusquell, grün-weisse Funken vom Zippchen, Hünnijer Junge und die Gulaschkapell sorgten ebenfalls für furiose Auftritte und eine super Stimmung in der Sprudelhalle.

