Allgemeine Berichte | 16.10.2018

Welthungertag 2018

Zahl der Hungernden erneut gestiegen

Am 16. Oktober soll auf die Ernährungssituation auf der Welt aufmerksam gemacht werden

Symbolbild. Foto: pixabay/billycm

Berlin. Politik und Agrarindustrie versprechen, dass neue Technologien wie die Digitalisierung den Hunger besiegen können. Das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt und die Menschenrechtsorganisation FIAN legen in ihrem aktuellen „Jahrbuch zum Recht auf Nahrung“ dar, wie die Digitalisierung die Auseinandersetzung um Ressourcen sogar verschärfen und eine dezentrale Nahrungsmittel-Versorgung gefährden kann.

Die aktuelle Ausgabe des Jahrbuchs untersucht, welche Folgen es haben wird, wenn Finanzmärkte und Agrarkonzerne mit Hilfe der Digitalisierung die Kontrolle über Ressourcen wie Boden, Wasser und Saatgut übernehmen und die Produktion von Nahrungsmitteln vom Menschenrecht auf Nahrung abgekoppelt wird.

„Das nachhaltige Entwicklungsziel, den Hunger bis 2030 zu überwinden, gerät immer weiter aus dem Blick, wenn Hungerursachen wie Diskriminierung, Umweltzerstörung und Krieg nicht endlich wirksam angegangen werden“, sagt Bernhard Walter, Ernährungs- und Landwirtschaftsexperte von Brot für die Welt. „Es besteht die Gefahr, dass die Digitalisierung die Umwandlung öffentlicher Güter wie etwa die Wasserversorgung in international handelbare Waren vorantreibt. Davon haben die Ärmsten der Armen gar nichts, im Gegenteil, ihre Lage würde sich verschlimmern.“ Hinzu kommt, dass Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die einen Großteil der Lebensmittel erzeugen, seit Jahrzehnten systematisch in unfruchtbare und abgelegene Gebiete abgedrängt werden und einem unfairen globalen Wettbewerb ausgesetzt sind.

„Für die Mehrzahl der bäuerlichen Betriebe bietet die Digitalisierung keine Lösungen an, sondern verschärft noch die Probleme“, so Philipp Mimkes, Geschäftsführer von FIAN Deutschland. Die Digitalisierung kann die Spaltung zwischen armen Bauerngruppen und kapitalkräftigen Agrarunternehmen weiter vertiefen und die Konkurrenz um Land, Wasser und Saatgut weltweit noch verschärfen. „Wichtige Gründe für die hohen Hungerzahlen – die Diskriminierung von Frauen und ländlicher Bevölkerung, Landgrabbing und die erzwungene Öffnung der Agrarmärkte in Entwicklungsländern – lassen sich nicht technisch lösen“, so Mimkes. Dies zeigt sich beispielsweise in Südamerika, wo die Hungerzahlen seit 2012 wieder steigen. In den letzten fünf Jahren waren dort 2,2 Millionen Menschen zusätzlich von schwerem Hunger betroffen. Gleichzeitig produziert die dortige hochtechnisierte Agrarindustrie statt den Hunger vor Ort zu bekämpfen immer gewaltigere Mengen, die jedoch überwiegend exportiert werden – 2016 alleine 70 Millionen Tonnen Getreide und 120 Millionen Tonnen Soja.

Brot für die Welt und FIAN geben seit zehn Jahren das „Jahrbuch zum Recht auf Nahrung“ heraus. Das Recht auf Nahrung ist im UN-Sozialpakt als Menschenrecht verankert. In den Nachhaltigen Entwicklungszielen haben die Vereinten Nationen vereinbart, bis 2030 das Recht auf Nahrung für alle Menschen zu verwirklichen. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Hungernden zum zweiten Mal in Folge wieder gestiegen, auf nun 821 Millionen Menschen.

Quelle: Brot für die Welt - Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.

Symbolbild. Foto: pixabay/billycm

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare

Remagen fordert konkrete Lösungen vom Land

  • K. Schmidt: Den "sozialen" Medien nach gibt es in Remagen zur Bürgermeisterwahl wohl einen AfD-Kandidaten, bisher bekannt ist nur Herr Ingendahl als weiterer Kandidat. Ich glaube, das ist das erste Mal in der Region hier.
  • Heidi Wittenschläger-Prange : Private Investoreren oder Gesellschaften bedeutet auch immer Gewinnmaximierung. Da fallen halt nicht so lukrative Abteilungen raus. Für eine HNO OP bei Kindern muss man dann sehr lange warten. Aber ein Kind was nicht hört, kann auch nicht sprechen.
  • Mitarbeiter Krankenhaus Remagen : Die Diskussionen über „Zentralisierung“ und „Strukturreformen“ mag auf dem Papier sinnvoll wirken, in der Realität bedeuten sie das, was wir in Remagen erleben: Den abrupten Verlust eines Krankenhauses!...
  • K. Schmidt: 1. Kann ich nachvollziehen, da gebe ich Ihnen/den Linken recht. 3. wäre auch wünschenswert, alleine der Bereich Geburt ist in den letzten Jahren doch massiv kaputtreformiert worden. Punkt 2 kann ich aber...

Krankenhausschließung nicht mehr abzuwenden

  • Uwe Holthaus: Diese Schliessung ist ein ganz herber Verlust , nicht nur für Remagen, sondern für die ganze Region. Nicht nur das tolle Krankenhaus , sondern auch die eingegliederten Praxen werden geschlossen, 118...
Dauerauftrag
PR-Anzeige Hr. Bönder
Nikolausmarkt in Oberbreisig
Nikolausmarkt in Oberbreisig
Heimersheimer Weihnachtsmärktchen, 29. – 30.11.25
Black im Blick
Kaufmännischer Leiter / Assistenz Geschäftsführung
Black im Blick
WIR SUCHEN IN VOLLZEIT Facharbeiter:in für Qualitätssicherung
Empfohlene Artikel
Weitere Artikel

Weihnachtszauber im Dorfhaus Dünstekoven

Theater, Musik und Show

Dünstekoven. Der Verein „Lück für os Heematsproch“ hat auch in diesem Jahr für die Weihnachtsveranstaltung, zu der alle Bürger bei freiem Eintritt eingeladen sind, eine besondere Idee umgesetzt.

Weiterlesen

Wahl des KEA-Vorstandes in Cochem-Zell: Einladung zur Vollversammlung

Elternmitwirkung im Fokus

Cochem. Am Donnerstag, dem 11. Dezember 2025, findet um 17:30 Uhr die Vollversammlung sowie die Wahl des Vorstandes des Kreiselternausschusses für den Bereich des Kreisjugendamtes Cochem-Zell statt.

Weiterlesen

Recht und Steuern
Dauerauftrag 2025
Wir helfen im Trauerfall
Wir helfen im Trauerfall
Imageanzeige
Image
Heimersheimer Weihnachtsmärktchen, 29. – 30.11.25
Nikolausmarkt Oberbreisig
Weihnachtsmarkt Nickenich
Katharinenmarkt Polch
quartalsweise Abrechnung
Vorabrechnung, Nr. AF2025.000354.0, November 2025
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0503#
Anzeige verkaufsoffener Sonntag
Black im Blick
Vereinbarter Test-Sonderpreis
Pellets_ SO 10 -  Adventszauber in Bad Hönningen
Nikolausmarkt in Ehrenbreitstein
Nikolausmarkt in Ehrenbreitstein