
Am 01.07.2025
Allgemeine BerichteFloriansjünger wurden von Petrus verwöhnt
100 Jahre Feuerwehr Rolandswerth gefeiert
Rolandswerth. In diesem Jahr feiert die Freiwillige Feuerwehr in Rolandswerth ihr 100-jähriges Bestehen. „Wir machen nicht eine große Feier, sondern über das Jahr verteilt mehrere Aktionen,“ berichtet Michael Zimmermann, stellvertretender Einheitsführer der Freiwilligen Feuerwehr.
Am letzten Wochenende im Juni war die Rolandswerther Truppe Gastgeber bei der diesjährigen Abnahme des Feuerwehr Leistungsabzeichens im Kreis Ahrweiler. Auf der Rheinwiese beim Campingplatz hatten die beteiligten Feuerwehren und befreundete Organisationen eine Blaulichtmeile aufgebaut, für die Kleinen gab es zudem eine Hüpfburg und für alle gab es zu Essen und zu trinken. Außerdem meinte es Petrus mit den Floriansjüngern sehr gut: Die Sonnte strahlte den ganzen Tag.
Insgesamt sechs Gruppen und Staffeln aus den Bereichen Remagen, Bad Neuenahr-Ahrweiler und Grafschaft stellten ihr Können unter Beweis. Es galt, die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten für das Leistungsabzeichen in Bronze nachzuweisen. Jede Gruppe absolvierte unter den Augen der Schiedsrichter die gleichen Aufgaben. Zunächst musste ein Löschangriff, wie er beispielsweise für einen Böschungsbrand notwendig wäre, dargestellt werden. Dazu musste ein Schlauchleitung zum Hydranten gelegt werden, bevor dann der Brand bekämpft werden konnte. Die zweite Aufgabe bestand im Kuppeln einer Saugleitung, bei beiden Aufgaben gab es ein Zeitlimit. Danach mussten noch Fragen u.a. aus den Bereichen Straßenverkehr und erster Hilfe beantwortet werden. Insgesamt durfte bei diesen Aufgaben die Summe der Fehlerpunkte nicht höher als 20 sein. Beobachtet von Zuschauern und Kameraden, absolvierten die Gruppen die gestellten Aufgaben in der dafür benötigten Ausrüstung – bei den Temperaturen eine zusätzliche Herausforderung. Der Einsatz war für alle von Erfolg gekrönt: am frühen Nachmittag konnten alle das Leistungsabzeichen in Bronze in Empfang nehmen.
Für die Vorbereitung auf den Wettkampf haben die aktiven Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Rolandswerth zusätzliche Übungsstunden absolviert, berichtete Michael Zimmermann. Über 23 aktive Feuerwehrleute, davon sind fünf weiblich, verfüge die Truppe, sowie über zwei Fahrzeuge. Zur Ausstattung gehöre auch ein sogenanntes Spreizgerät, dass zum Einsatz kommt, wenn Personen nach einem Autounfall eingeklemmt sind und befreit werden müssen. Zwei dieser Geräte sind im Stadtgebiet von Remagen stationiert, eines im Süden in Remagen selbst und das zweite im Norden, in Rolandswerth. Insgesamt fühle sich die Feuerwehr gut ausgestattet, seit der Eingemeindung sei es steil aufwärts gegangen, so sein Resümee in Anspielung auf eine Aktion aus dem Jahr 1957. Damals wünschten sich die Kameraden ein eigenes Fahrzeug, doch die Gemeinde bewilligte den Kauf nicht. Deshalb nutzen die findigen Floriansjünger eine Übung auf Nonnenwerth und schossen ein paar – wie sie hofften – mitleiderregende Fotos und lancierten diese zusammen mit einem Text über die „ärmste Feuerwehr Deutschlands“ bei der „Bild“. Aber erst 1971, nach der kommunalen Gebietsreform, erhielt die freiwillige Feuerwehr in Rolandswerth ihr erstes nagelneues Tragkraftspritzenfahrzeug.
Jugendfeuerwehr seit 1993
Seit 1993 gibt es die Jugendfeuerwehr, die besonders wichtig für die Nachwuchsgewinnung sei. Die Feuerwehr sei ein bisschen wie der Kitt für das Dorf, dort treffen Jung und Alt zusammen, aber auch Alteingesessene und neu Hinzugezogene, lautet Zimmermanns Einschätzung. Die aktiven Feuerwehrleute seien zwischen 20 und 60 Jahre alt und absolvieren etwa 40 Einsätze pro Jahr. Für ihn ist der Teamgedanke und dass man zusammen etwas schafft, Motivation für sein Engagement in der Ortsfeuerwehr. KS

Für die Prüfung zum Leistungsabzeichen in Bronze musste u.a. ein Löschangriff gezeigt werden.