Die Katzenschutzfreunde blicken auf zwölf arbeitsintensive Monate zurück
365 Tage im Jahr alles für die Katz´ gegeben
Kreis Ahrweiler. 365 Tage im Jahr setzen sich die ehrenamtlichen Mitglieder der Katzenschutzfreunde Rhein-Ahr-Eifel e.V. für den Schutz von Katzen ein. Es ist ein tägliches Engagement, das sich über Tage, Wochen, Monate und Jahre erstreckt und niemals endet.
Ehrenamtliche Mitglieder sind unermüdlichen Kämpfer, sie sind die Stimme der Stummen, die Beschützer der Wehrlosen und die Fürsprecher für jene, die keine eigene Stimme besitzen. Ihr Einsatz reicht von der Rettung und liebevollen Betreuung misshandelter und vernachlässigter Katzen bis hin zur Aufklärung der Öffentlichkeit über die Bedeutung des respektvollen Umgangs mit den tierischen Freunden. Die Arbeit für den Tierschutz kennt keine Feiertage oder Pausen. Jeder Tag ist eine neue Herausforderung, das Leben eines Tieres zu retten oder zu verbessern. Und es sind dann die kleinen Siege, die das Herz erwärmen – wenn eine verängstigte Katze oder ein Kitten zum ersten Mal zaghaft auf jemanden zukommt und wieder Vertrauen fasst, oder wenn ein gerettetes Tier nach einer langen Genesungszeit auf einer der Pflegestellen endlich ein liebevolles Zuhause findet. Diese Momente geben die Kraft, um Tag für Tag weiterzumachen.
Die Katzenschutzfreunde feierten im Februar ihr 15-jähriges Bestehen und müssen leider sagen: Noch nie wurden so viele Katzen und Kitten wie in 2023 aufgenommen und versorgt. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Katzenschutzfreunde haben sich um 372 Katzen, zahme, scheue, junge, alte, kranke und tragende Seelchen gekümmert. 242 Katzen wurden als Abgabetiere aus verschiedensten Gründen der Vorbesitzer übernommen, 130 Katzen waren Fundtiere. Vermittelt wurden bis jetzt 352 Katzen und Kitten. Die noch nicht vermittelten Katzen warten auf den Pflegestellen oder im Katzenhaus in Schalkenbach sehnsüchtig darauf, ebenfalls in ein liebevolles, neues Zuhause ziehen zu können.
Zahlreiche Fangaktionen
In 2023 Jahr wurden 35 Fangaktionen unter teilweise äußerst schwierigen Verhältnissen, auch nachts, durchgeführt, um Katzen, Katzenmütter mit ihren Kitten oder ausgesetzte, hochtragende Katzen oder verwaiste Kitten zu sichern. Noch immer gibt es Katzenbesitzer, die ihre Freigängerkatzen trotz Katzenschutzverordnung im Brohltal nicht kastrieren lassen. So entsteht unendliches Tierleid. Es wurden auf den Pflegestellen 22 Flaschenbabys aufgepäppelt. Das bedeutet, dass die Pflegemama alle zwei bis drei Stunden füttern muss. Es wurden Kitten gezähmt, und es wurde sich um kranke, abgemagerte Kitten und Katzen liebevoll und mit großer Zuneigung gekümmert. 18 Katzenmütter mit ihren insgesamt 78 Katzenbabys, die teilweise in einem erbärmlichen Gesundheitszustand waren, wurden versorgt. 26 Kitten wurden allein und ohne menschliche Zuwendung im Nirgendwo aufgefunden und aufgenommen. Aber wo Freude ist, da ist auch Leid. Kätzchen, die viel zu spät gebracht wurden, die vollkommen unterkühlt waren oder viel zu lange sich selbst überlassen waren und es trotz aller Bemühungen nicht mehr geschafft haben, mußten die Katzenschutzfreunde über die Regenbogenbrücke gehen lassen.
Viele Mitglieder
Die Mitgliederzahl beträgt aktuell 1.052 – davon arbeiten 80 Mitglieder ehrenamtlich und mit ganz viel Herzblut in den verschiedensten Bereichen: Pflegestellen, Betreuung und Versorgung der Katzen im Katzenhaus in Schalkenbach, Telefonhotline, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Durchführung der Fangaktionen, Veranstaltungen von Events, Helfertage am Katzenhaus, Vor- und Nachkontrollen bei Vermittlungen, Fahrten zu den Tierärzten etc. Ohne die unermüdliche Mitarbeit der Ehrenamtler wäre dies alles nicht zu bewältigen. Für nicht mehr vermittelbare Katzen, die für immer ein Zuhause im Katzenschutzhaus gefunden haben, haben sich 49 tierliebe Menschen gefunden, die eine Patenschaft für diese Katzen übernommen haben.
Auch im Jahr 2023 sind die Belastungen für die Tierschutzarbeit erneut gestiegen: die Gesamtausgaben, einschließlich der Energiekosten, belaufen sich auf 166.100 Euro. Allein für Tierärzte mussten 70.000 Euro aufgebracht werden. Auf Grund der Neufassung der Gebührenordnung für Tierärzte seit 2023 haben sich auch diese Kosten im Durchschnitt um 20 % - 30 % erhöht. Für Futter und Katzenstreu wurden 20.100 Euro benötigt und für Medikamente entstanden Kosten von 2.400 Euro. Leider erhielt der Verein für die Tierschutzarbeit im vergangenen Jahr lediglich 1.750 Euro durch die Kommunen. Die Fundtierzulagen, die an die Tierheime gezahlt werden, erhält der Verein nicht, obwohl er die gleiche Arbeit leistet.
Mit dem Tierschutzpreis 2022, würdigte das Land Rheinland-Pfalz den besonderen, ehrenamtlichen Einsatz im Tierschutz. Im Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität in Mainz fand im Januar 2023 in feierlichem Rahmen die Preisverleihung statt. Und im März wurde den Katzenschutzfreunden durch den Dachverband des Deutschen Tierschutzbundes ein Ford Transit Courier gespendet. Die Katzenschutzfreunde bedanken sich nochmals herzlich im Namen aller Fellnasen.
Ehrenamtler leisten viel
Das Katzenhaus, sowie Joanas Cat Home ist Dreh- und Angelpunkt für Mensch und Tier und pflegeintensiv. Auch diese aufwendigen Arbeiten an den Innen- und Außenanlagen werden durch die Ehrenamtler geleistet. In 2023 wurde von Frühjahr bis Herbst an insgesamt 6 Samstagen durch 8 bis 10 fleißige Helfer, gemäht, geschliffen, neu gestrichen, gebaut, auf- und umgeräumt, neu sortiert usw., um auch hier reibungslose Abläufe zum Wohl unserer Schützlinge zu gewährleisten. Die Hingabe und der Einsatz der Helfer, die Zeit und Mühe investieren, um das Katzenhaus und Joanas Cat Home zu pflegen und zu verbessern, sind wirklich bewundernswert.
Um die Katzenschutzarbeit einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen und auf diesem Wege auch Spenden und Verkaufserlöse zu generieren, wurden im vergangenen Jahr 9 Events in verschiedenen Städten und Ortschaften durchgeführt. Die tatkräftigen Eventhelfer haben die Verkaufsstände betreut und selbstgefertigte und außergewöhnliche Dinge angeboten. Interessenten wurde die Arbeit des Vereins erklärt und präsentiert. Und selbstgebackene Waffeln lockten so manche menschliche Naschkatze an. Auch eine große Tombola wurde jedes Mal veranstaltet.
Am 24. Oktober endete die Abstimmung um den Publikumspreis des Deutschen Engagementpreises 2023. Die Katzenschutzfreunde haben es mit Platz 29 unter die TOP 50 des Publikumspreises geschafft und damit die Einladung zu einem Weiterbildungsseminar gewonnen.
Die örtlichen Zeitungen, aber auch die Rheinzeitung und der Generalanzeiger beschrieben die Tierschutzarbeit des Vereins in ihren redaktionellen Texten sehr gut und realistisch. Der WDR filmte für „Tiere suchen ein Zuhause“ im Katzenhaus in Schalkenbach, und die erste Vorsitzende, Andrea Brezina, berichtete von der Übernahme von 47 Katzen durch die Katzenschutzfreunde aus einem Animal Hording Fall Ende 2022.
Es gäbe noch so viel zu berichten... Schönes und auch Trauriges... Interessierte können weitere Informationen auf der Homepage unter Neues & Rückblick 2023 lesen. Oder den Katzenschutzfreunden auf Facebook und Instagram folgen.
Wünsche für das Jahr 2024
Der größte Wunsch des Vereins für das Jahr 2024 ist die Umsetzung der Katzenschutzverordnung für die Städte und Gemeinden des Kreises Ahrweiler! Die Zahlen der herrenlosen Streunerkatzen sind alarmierend. In 2023 gab es eine wahre Kitten- und Katzenflut. Die meisten sind krank und viele leiden unter Parasiten, Katzenschnupfen oder Katzen-Aids. Diese Katzen sind für die Öffentlichkeit unsichtbar. Eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Katzen im Freigang ist zwingend erforderlich, um eines der größten, unentdeckten Tierschutzprobleme in den Griff zu bekommen und die heimischen Hauskatzen zu schützen.
Der Verein braucht weiterhin Spenden, um die Tierarzt- und Klinikosten zu bezahlen. Auch gerne Patenschaften.
Wer ein Teil des Vereins werden möchte, kann sich gerne bei den Katzenschutzfreunden melden. Egal wie die Hilfe angedacht ist, ob Mitgliedschaft, Angebot als Pflegestelle, Hilfe bei der Telefonhotline, Katzenstreichler, helfende Hände am Katzenhaus etc.
