Bei der Traditionssitzung in Sinzig gab es einige Neuerungen

Allerbeste Stimmung bei gelungener närrischer Mischung

05.02.2020 - 08:38

Sinzig. Die große Traditionssitzung der Närrischen Buben in Sinzig findet natürlich in einem Veranstaltungssaal mit langer Tradition statt. Die Narrhalla Helenensaal feiert in diesem Jahr ja 110-jähriges Bestehen. Und vor fast ausverkauften Rängen schlugen bei allerbester Stimmung am Samstag die närrischen Wogen sehr hoch. Den Buben war eine sehr gut angesetzte Sitzungschemie gelungen. Mit einigen Neuerungen versteht sich. Dazu gehörte, dass Hans-Peter Floter, jahrzehntelang Sitzungschef im närrischen Ring in Sinzig, sozusagen in Rente gegangen ist. Wie aus Kreisen der Närrischen Buben zu erfahren war, soll er in Zukunft nur noch bei der Seniorensitzung der Stadt als Sitzungspräsident fungieren und ist weiterhin zuständig mit Michael Kappl für die Prinzensuche, die Ordensentwürfe, Wurfmaterial und Karnevalssitzung.

Bei dieser Traditionssitzung der Jecken schickte man mit Robert Lohmer auf jeden Fall ein deutlich jüngeres Modell als Dompteur für den Elferrat und das Sitzungsgeschehen. Die Abteilung „Dicke-Backen-Musik“ wurde im Helenensaal zum einen vom unverwüstlichen Panikorchester aus Remagen und zum anderen vom großen Korps der Ehrengarde der Stadt Bonn übernommen. So richtig eingeheizt wurde dem Ganzen dann auch noch von der Stimmungskapelle „Schlappkappe“. Getanzt wurde auf der eher kleinen Bühne des Helenensaal natürlich auch. Durch alle Jugendkorps der Närrischen Buben und die Damengarde und das Tanzpaar Bastian Loch und Laura Leiendecker. Viel tänzerisches Können boten auch die Showtanzgruppe Blue Velvet aus Bad Bodendorf und natürlich die Showtanzgruppe der Närrischen Buben mit ihren jeweils sehr überzeugenden aktuellen Produktionen.

Wie immer bestens gelaunt zog Sinzig Sentiaca Dagmar I. mit ihrem Hofstaat in die Narrhalla ein. Etwas später folgte dann Westums Prinz Rudi I. mit großem Gefolge aus dem Murreland. Kleine Überraschung beim Einmarsch der Westumer regnete kein Wurzelgemüse, sondern edle Rosen, vor allen Dingen für die Damenwelt. Sitzungspräsident Robert Lohmer entfleuchte da, die vielleicht sogar etwas ernster gemeinte Bemerkung, vom sehr schmucken gesamtstädtischen Prinzenpaar.

Mit etwas Mut und Weitblick waren die Buben aber an die Abteilung Bütt herangegangen. Eisbrecher war Christian Pape. Der Karnevalsprofi ging großer Spielfreude und lausbübischem Charme dem Begriff „Heimat“ auf die Spur und erzählte von den scheinbaren Banalitäten des Alltags. Mit viel Herz, Witz und einer außerordentlichen Pointendichte trieb er nicht nur Lachtränen in die Augen des Publikums, sondern weckte auch dessen ganz persönliche Heimatgefühle. In den vergangenen Jahren hatten die Närrischen Buben keine Redner gefunden der bereit war, das Thema Kommunalpolitik in der Bütt zu bringen. Als Premiere gab es die diesmal vom Gerontologen Manfred Ruch. Der Ur-Sinziger, der im vergangenen Jahr bei „hart aber fair“ erstmals die Sinziger Karnevalsbühne geentert hatte kam mit Reimen und auf Platt. Die Steilvorlagen der Kommunalpolitik wie Kostensteigerungen, Wasserbüffel und barrierefreies Klo nahm Ruch natürlich mit Vehemenz auf. Aber immer mit einem gewissen Charme, einem Augenzwinkern und auch ein wenig auf die nette Art. Ruch jonglierte zwar mit Wortwitz fuhr aber keine platten Attacken gegen Personen oder Parteien.. So ganz nach dem Motto „Da, wo in der Stadt ist, nur hauen, kann man keine Zukunft bauen“. Die politische Büttenrede fand zu recht später Stunde im Sitzungsverlauf auf jeden Fall jene Fans, die aus so was ja seit Jahren gewartet hatten und es gab auch Standing Ovations.

Außerhalb jedweder Kategorie rangiert natürlich die Travestieshow von Ham & Egg. Jörg Dilthey und Andreas Schmitz sind Deutschlands schrillste Beamte, denn nach Dienstschluss verwandeln sich die zwei Männer in ein vollkommen verrücktes Travestieduo, das sein neues Programm „Aus Spaß verkleidet“ auf die Bühne brachte. Die Mädels hatten reichlich Garderobe dabei und sausten zum Umziehen meist auf hohen Haken durch den ganzen Saal bis ins Foyer. Merke. Mit richtig zeitgemäßen Garderoben ist die altehrwürdige Narrhalla Helenensaal nun nicht unbedingt gesegnet. Fans des Travestieduos können sich aber schon auf ein Wiedersehen freuen. Denn am 7. März um 20 Uhr gastieren die beiden im Rahmen ihrer Deutschlandtournee erneut im Helenensaal. Dann allerdings mit abendfühlenden Programm. Nach einer furiosen Sitzung wurde zur Musik der Sitzungskapelle Rhein-Ahr-Spatzen im Helenensaal und in der benachbarten Kneipe dann auch noch etwas feste weiter gefeiert. BL

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