
Am 18.09.2018
Allgemeine BerichteInformationsabend zum Thema „Demenz und Pflege“ des Demenz-Netzwerkes
Alter ist nicht gleichzusetzen mit Krankheit
„Der wesentliche Risikofaktor für die Entwicklung einer Demenz ist das Lebensalter“
Wirges. „Der wesentliche Risikofaktor für die Entwicklung einer Demenz ist das Lebensalter“, das ist ein Zitat von Dr. Ralph Schulz, Chefarzt der Klinik für Akutgeriatrie im Katholischen Klinikum Koblenz-Montabaur. Das Demenz-Netzwerk-Montabaur-Wirges-Wallmerod veranstaltete einen Informationsabend zum Thema „Demenz und Pflege“ im Sitzungssaal der Verbandsgemeinde Wirges. Das Interesse der Bevölkerung war sehr groß, der Saal war bis zum letzten Platz gefüllt. Dr. Schulz begann seinen Vortrag mit der Einführung in die demographische Entwicklung. Wir werden älter, aber wie werden wir älter? Jeder Mensch über 80 Jahre ist ein geriatrischer Patient, leidet an Multimorbidität (Mehrfacherkrankung) und Vulnerabilität (Verletzbarkeit). Somit behandelt die Geriatrie alle Facetten des alten Menschen. Allerdings, so betont Dr. Schulz, ist Alter nicht gleichzusetzen mit Krankheit.
Je älter ein Mensch wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Demenzerkrankung. Häufigste Demenz-Form ist die Alzheimer-Demenz. Oft wird die Diagnose vorschnell gestellt, eine genaue Untersuchung ist dabei unerlässlich. Die Akut-Geriatrie im Krankenhaus Montabaur stellt eine umfassende interdisziplinäre Diagnose, um ein individuelles und ganzheitliches Behandlungskonzept zu ermöglichen. Dabei hat die Diagnose „Demenz“ weitreichende Folgen für Betroffene und Familien.
Als Kooperationspartner begrüßt das Demenz-Netzwerk die enge Zusammenarbeit mit Dr. Schulz. „Gemeinsam gegen das Vergessen“, das Motto des Netzwerks, hat somit eine wichtige Anlaufstelle zur Diagnosestellung mit dem interdisziplinären Team des Krankenhaus Montabaur. Dem Demenz Netzwerk gehören kompetente Partner aus den Bereichen stationäre und ambulante Pflege, Therapeuten, soziale Einrichtungen sowie kommunale Vertreter der Verbandsgemeinden Montabaur, Wirges und Wallmerod an. Ziel des Netzwerkes ist die Aufklärung zum Krankheitsbild Demenz, die Information über den Umgang mit der Krankheit sowie Möglichkeiten der Entlastung für Angehörige aufzuzeigen. Zudem möchten die Demenz-Experten helfen, Betroffene und Angehörige aus einer möglichen Isolation zu führen. Menschen mit Demenz in die Normalität des Alltags zu integrieren.
Offene Sprechstunde: An jedem zweiten Donnerstag im Monat findet seit August eine Angehörigensprechstunde auf der geriatrischen Station, zwischen 16 und 18 Uhr statt. Hier können sich Angehörige und Betroffene informieren.