Kripper Kegler spenden 1000 Euro an die Lebenshilfe
An die Schwächsten denken
Remagen. Wie für alle anderen Vereine, so waren es auch für den Kegelklub Rhein-Ahr aus Kripp zwei ungewöhnliche Jahre mit ungewöhnlichen Problemen. Durch Corona waren viele Kegelabende ausgefallen und ebenso die alljährliche Tour im Sommer 2020. So freute man sich im Frühling auf einen normalen Sommer mit einem geplanten Ausflug im August an die Ahr und die Rur. Der fiel dann durch die große Flutkatastrophe im Juli im wahrsten Sinn des Wortes ins Wasser. Die Enttäuschung war natürlich groß.
Noch größer war aber die Betroffenheit für die vielen Opfer und man war sich schnell einig, dass man aus der gefüllten Kegelkasse dieses Mal eine Spende in Höhe von 1000 Euro für einen guten Zweck tätigen wollte. Den allgemeinnützigen Verein „Lebenshilfe“ im Kreis Ahrweiler hatte es besonders hart getroffen. Er hatte zwölf Todesopfer zu beklagen und auch den Totalverlust mehrerer Immobilien. Hier war das Geld mit Sicherheit gut angelegt.
Diese Einschätzung wurde dann auch in ersten Gesprächen bestätigt. Es war die Rede von traumatischen Erlebnissen, von Trauer und von ungewisser Zukunft, aber auch von großer Hilfe und von Zuversicht. Will man den Schwächsten in der Gesellschaft auch weiterhin helfen, so gab und gibt es keine Alternative zu einem Wiederaufbau. Als Außenstehender kann man sich aber kaum vorstellen, wie groß die Hürden dafür sind. Statt der versprochenen schnellen und unbürokratischen Hilfe hat man es mit immer neuen Auflagen und Schwierigkeiten zu tun.
Dabei muss man bedenken, dass sehr viel Verantwortung in der der Hand von Ehrenamtlichen liegt, die sich in viele Themen erst einarbeiten müssen. Aber inzwischen sind die Weichen gestellt und es gibt ein festes Konzept, um eine optimale Betreuung der vielen Menschen mit Beeinträchtigung in unserem Kreis auch weiterhin sicher zu stellen. Dabei sei jede Hilfe wichtig und jede Spende würde nicht nur gebraucht, sondern sie würde auch jeden Mitarbeiter motivieren, so die Aussage von Ute Voß, die zweite Vorsitzende der Lebenshilfe Ahrweiler.
Bis allerdings die Normalität, wie sie vor der Flut einmal war, wieder hergestellt ist, werden noch einige Jahre durchs Land gehen und es werden noch viele Millionen Euro gebraucht. Sowie der längste Weg mit vielen kleinen Schritten gegangen werden muss, so setzen sich auch die größten Beträge aus vielen kleinen zusammen und jeder einzelne Euro trägt dazu bei, dass man schneller vorankommt. Bei den Kegelbrüdern bleibt die Gewissheit zurück, das Richtige getan zu haben. Ihr Geld war ohne Verwaltungsverluste angekommen und die große Dankbarkeit der Lebenshilfe war (fast) so schön wie eine Kegeltour.
