Allgemeine Berichte | 31.08.2022

Obwohl viele Ausbildungsverhältnisse im September starten: Arbeitsagentur vermittelt weiter

Arbeitslosigkeit steigt während der Ferien leicht an

Koblenz/Kreis MYK. Während der Sommerferien ist die Zahl der Arbeitslosen in und um Koblenz noch einmal angestiegen: Ende August weist die Statistik der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen für die Stadt 3.846 arbeitslose Menschen aus – 93 mehr als im Juli und 125 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,2 Punkte auf 6,2 Prozent. Im August 2021 lag sie bei 6,4 Prozent.

Ähnlich ist die Situation im Landkreis Mayen-Koblenz, wo zum Monatsende 3.993 Arbeitslose gezählt wurden. Das sind 209 mehr als im Juli und 116 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,4 Prozent und damit um 0,2 Punkte über dem Vormonats- und um 0,1 Punkte über dem Vorjahreswert.

Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit in den Sommerferien ist ein bekanntes Phänomen, das überwiegend auf jene jungen Leute zurückzuführen ist, die ihre Ausbildung beendet, aber noch keine Anschlussbeschäftigung gefunden haben oder auf den Beginn ihres Studiums warten.

In diesem Jahr schlägt sich aber auch der Zuzug von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine in den Zahlen nieder. Nach dem Wechsel der Zuständigkeit für diese Menschen Anfang Juni, standen die Jobcenter in den letzten Wochen unter enormem Druck, um die Betroffenen zeitnah zu erfassen. Nach den deutlichen Steigerungen in den letzten beiden Monaten - insgesamt waren es im Juni und Juli fast mehr als 450 Menschen - sind im August mit 104 Ukrainerinnen und Ukrainern nur noch relativ wenige Flüchtlinge zusätzlich in die Statistik von Stadt und Landkreis eingeflossen. Während Thomas Becker, der stellvertretende Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen, die Integrationschancen ukrainischer Flüchtlinge für relativ gut hält – sobald sie bürokratische Hürden überwunden und sich Sprachkenntnisse angeeignet haben -, sind andere Risikofaktoren, denen der Arbeitsmarkt auch in der Region derzeit ausgesetzt ist, für ihn kaum wägbar. „Es gibt derzeit so viele Unbekannte, dass eine seriöse Prognose für die nächsten Monate kaum möglich ist.“ Die Belastung der Weltwirtschaft durch den Ukrainekrieg, steigende Energiekosten, Lieferengpässe bei Rohstoffen, aber auch der bevorstehende Corona-Winter setzten den Unternehmen zu. „Wir können nur hoffen, dass der Arbeitsmarkt sich weiter robust zeigt – und dass die schlimmsten Szenarien nicht eintreten werden.“

Noch verzeichnet die Arbeitsagentur jedenfalls ein Plus bei den gemeldeten offenen Stellen: 1.773 gibt es davon zum Monatsende in Koblenz und 2.009 im MYK-Kreis. Das sind insgesamt 460 Stellenangebote mehr als vor einem Jahr.

Kurz vor dem offiziellen Beginn der meisten Ausbildungsverhältnisse Anfang September gelten von ursprünglich 1.653 Bewerberinnen und Bewerbern aus der Stadt und dem Landkreis noch 284 als unversorgt. Demgegenüber stehen 635 unbesetzte Ausbildungsplätze. Gemeldet wurden seit Beginn des Ausbildungsjahres im Oktober des letzten Jahres 2.199 Stellen für Nachwuchskräfte.

„Obwohl Jugendliche, die eine Ausbildung beginnen wollen, in einer recht komfortablen Situation sind, weil es seit Jahren mehr Stellen als Bewerberinnen und Bewerber gibt, fällt es einigen von ihnen nicht leicht, ihren Traumjob zu finden“, erklärt Becker und ergänzt: „Das große Problem ist die Orientierung. Die Arbeitswelt ist ja nicht nur so vielfältig wie noch nie, sie unterliegt außerdem einem rasanten Wandel.“ Wer eine tragfähige Entscheidung für seine berufliche Zukunft treffen wolle, komme ohne qualifizierte Beratung kaum klar.

Die gebe es – kostenlos und neutral – bei der Berufsberatung der Arbeitsagenturen. „Auch wer schon Ideen für die Zeit nach der Schule hat, kann von einem Gespräch profitieren, in dem er oder sie die eigenen Vorstellungen mit dem abgleichen kann, was die Experten über Berufe und ihre Zukunftsaussichten wissen. Für alle, die gar keinen Plan haben, wie es nach dem Schulabschluss weitergehen soll, ist eine Berufsberatung unerlässlich.“

Das gelte auch für diejenigen, die am liebsten noch in diesem Jahr mit der Ausbildung starten würden. „Solange es noch offene Stellen gibt und der Stoff der Berufsschule nachholbar ist, vermitteln wir weiter. Lieber ein bisschen später einsteigen und in der Schule Gas geben als ein ganzes Jahr zu verlieren.“

Termine bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur können auch kurzfristig unter der Hotline (02 61) 405 444 oder (0 26 51) 950 333 vereinbart werden.

Pressemitteilung der

Bundesagentur für Arbeit

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