Allgemeine Berichte | 04.01.2018

Überreste von Feuerwerkskörpern verschmutzen die Umwelt

Aus Böllerei wird Sauerei

„Wilder Müll“ ist illegal und umweltschädlich – Ehrenamtliche befreien Wald und Flur von Unrat

Eine Menge Unrat ist von der Silvesternacht 2017/2018 übrig geblieben –und wurde von den Pfadfindern Gladbach eingesammelt. Foto: Privat

Region. Das bunte Spektakel am Himmel, das alljährlich zu Sylvester erstrahlt, erfreut offensichtlich viele Menschen. Wahre Feuerwerksenthusiasten lassen es sich nicht nehmen, ihren Beitrag zu diesem Farbenspiel zu leisten und feuern selbst kräftig mit. So weit, so gut. Doch wer am nächsten Morgen beim Neujahrsspaziergang das winterliche Panorama genießen möchte, sieht häufig unschöne Bilder. Da stehen ausgebrannte Feuerwerks-Batterien auf dem Wirtschaftsweg, am Waldrand sprießt ein Haufen Verpackungsmüll und in den Feldern wurden Raketen gesät. Vielerorts ziehen darum jedes Jahr in der ersten Januarwoche Freiwillige los, um die Hinterlassenschaften der rücksichtslosen Böllerfreudigen zu entfernen.

Bei diesen Reinigungsaktionen – die auch im April unter dem Titel „Aktion saubere Landschaft“ großflächig stattfinden – stoßen die Ehrenamtler teilweise auf überraschende Funde. Die Liste der Kuriositäten reicht von ungeliebten Kunstwerken bis zu Kühlschränken oder ganzen Lokaleinrichtungen.

Während auf Waldlichtungen und im Gebüsch Abfall-Überraschungen auf ihre Entdeckung und Entsorgung warten, bietet sich auf Parkplätzen an Landstraßen ebenso wie Autobahnen ein fast schon gewohntes Bild: Säckeweise Haushaltsabfälle, die dort illegal abgeladen werden.

Wer erwischt wird, den erwarten Geldstrafen. Doch viel zu oft werden nicht die Täter, sondern bloß ihr umweltschädliches Werk entdeckt.

Die zuständigen Stellen führen regelmäßig Kontrollen durch: „Uns sind einige Stellen im Landkreis bekannt, die recht beliebt sind, um Müll wild zu entsorgen. Diese haben wir natürlich besonders im Fokus“, erklärt der Referatsleiter der Kreislaufwirtschaft MYK, Carsten König. Dennoch sind die Ämter bei der Ermittlung der Täter auf die Bevölkerung angewiesen: „Zeugenaussagen sind für die rechtssichere Ahndung dieser Verstöße von großer Bedeutung“, so der Leiter des Umwelt- und Naturschutzamtes des Rhein-Sieg-Kreises, Rainer Kötterheinrich. Warum die Bürger ihren Müll wild entsorgen, erklärt er sich so: „Meist ist es Bequemlichkeit, Verantwortungslosigkeit und Ignoranz gegenüber der Natur.“ Dabei können Bauschutt, Sperrmüll und Elektroschrott teilweise kostenlos, teilweise gegen eine kleine Gebühr entsorgt und weiterverwertet werden. Wer allerdings seinen Müll wild entsorgt, begeht eine Ordnungswidrigkeit und in schweren Fällen sogar eine Straftat.

Allein die Tatsache, dass die Umwelt verschmutzt und teilweise Grundwasser und Gewässer durch wilden Müll mit Schadstoffen belastet werden, sollte doch schon Grund genug sein, die illegale Müllentsorgung zu unterlassen, oder? Was meinen Sie: Wie können wir gemeinsam die Natur und das Landschaftsbild besser schützen? Gerne dürfen Sie uns auch Bilder Ihrer traurig-kuriosen Funde in Wald und Flur zuschicken, um eine Mahnung an die Umweltsünder zu senden.

Schreiben Sie uns Ihre Meinung rund um das Thema „wilder Müll“. Schicken Sie uns Ihren Kommentar ganz einfach per E-Mail an: blickwinkel@kruppverlag.de. Ausgewählte Lesermeinungen können ganz oder in Auszügen ohne gesondertes Einverständnis in einer der kommenden Ausgaben veröffentlicht werden.

-MX-

Küchenmöbel und ein Kühlschrank wurden 2016 auf einemParkplatz in Ettringen illegal entsorgt. Foto: Archiv/Polizei Mayen

Küchenmöbel und ein Kühlschrank wurden 2016 auf einem Parkplatz in Ettringen illegal entsorgt. Foto: Archiv/Polizei Mayen

Aus Böllerei wird Sauerei
Diese zwei 20-Liter-Kanister mit Altöl wurden 2017 illegal auf dem Wanderparkplatz Naßheck entsorgt. Foto: Archiv Polizei Koblenz

Diese zwei 20-Liter-Kanister mit Altöl wurden 2017 illegal auf dem Wanderparkplatz Naßheck entsorgt. Foto: Archiv Polizei Koblenz

Eine Menge Unrat ist von der Silvesternacht 2017/2018 übrig geblieben – und wurde von den Pfadfindern Gladbach eingesammelt. Foto: Privat

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