Autorenlesung im Stadtmuseum beleuchtet historischen Mordfall vom Burgerhaus

Andernach. Noch nicht ein Jahr nach dem Ende des Krieges, am Abend des 1. April 1946, war im Burgerhaus ein unglaubliches Verbrechen geschehen: Neun Menschen waren hier bei einem ruchlosen Raubmord erschossen worden. Die Aufklärung des Verbrechens, an dem vier Täter direkt beteiligt waren und drei weitere Schmiere standen, wurde im Chaos der frühen Nachkriegszeit zu einer Farce.
Fundierte historische Recherchen hierzu wurden vor einigen Jahren durch Frank Neupert, den Geschäftsführer des Plaidter Geschichtsvereins e.V., publiziert.
Die Geschichte des Mordfalls bot Stoff für den packenden Kriminalroman „Schuld ohne Sühne“ aus der Feder von Angelica Netz. Lange als Korrespondentin und Redakteurin beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk im In- und Ausland tätig, versteht sie es hervorragend, mit ihrer präzisen Sprache den Leser von Anfang an zu fesseln.
Auf dem Hof des Andernacher Stadtmuseums las Angelica Netz nun aus ihrem Kriminalroman (erschienen im KBV-Verlag). Zahlreiche Besucherinnen und Besucher waren gekommen, um Passagen aus dem erschütterndem Kriminalfall rund um den historischen Neunfach-Mord vom Burgerhaus zu lauschen. Unterstützt wurde die Autorin dabei von Hermann Krause, ehemaliger ARD-Korrespondent in Moskau und Kollege von Angelica Netz.
Mit dem Abriss des Burgerhauses, einst beliebte Ausflugsgaststätte auf der Höhe zwischen Andernach, Miesenheim, Plaidt, Eich, Kretz und Nickenich, hat die Pellenz vor einigen Jahren eine weithin sichtbare Landmarke und zugleich auch ein historisches Mahnmal unwiederbringlich verloren. Der Roman setzt diesem wichtigen Stück Heimatgeschichte und auch den Opfern ein neues Erinnerungszeichen.
Pressemitteilung des Stadtmuseum Andernach

Die Autorin wurde bei der Lesung durch den ehem. ARD-Korrespondenten Hermann Krause unterstützt.
