„Es ist wichtig, dass über das Ahrtal weiter berichtet wird“

BLICK aktuell-Journalistsprach in Kanada über die Ahrflut

BLICK aktuell-Journalist
sprach in Kanada über die Ahrflut

Daniel Robbel erzählte in Toronto von den Geschehnissen nach und während der Flutkatastrophe 2021. Foto: privat

Ahrtal. Der BLICK aktuell-Journalist Daniel Robbel hat Ende September am Live Journalism Festival der Toronto Metropolitan University als Gastredner teilgenommen. Das Goethe Institut Toronto hatte Robbel nach Kanada eingeladen, um über seine Erfahrungen während des ersten Tages der Flutkatastrophe zu berichten. Der stellvertretende Chefredakteur der Wochenzeitung referierte vor Journalistikstudenten über die Herausforderung, über die Zerstörung der eigenen Heimat zu berichten. Im Kern des Beitrags stand der Zwiespalt zwischen eigener Betroffenheit und dem Pflichtgefühl, anderen Menschen durch eine sinnvolle Berichterstattung zu helfen. In den Tagen und Wochen nach der Flut versorgte die Zeitung mit Sitz in Sinzig die Bevölkerung der Ahrregion mit notwendigen Informationen, zum Beispiel über Versorgungsmöglichkeiten, den Stand der Aufräumarbeiten und Informationen zu Brücken und Infrastruktur. Nach den ersten Tagen und Wochen rückte eine gezielt positive Berichterstattung in den Fokus des Wochenblattes, die bis heute anhält. „Wir wollen mit optimistischen Berichten den Wiederaufbau im Tal unterstützen“, sagt der Journalist aus dem Ahrtal. Der Wunsch zu helfen, stand dabei stets im Mittelpunkt der Arbeit der Redaktion und der Verlagsleitung.

Berichterstattung, die helfen soll

Die Einzelheiten dieser untypischen, aber hilfreichen Berichterstattung interessierte auch die Studierenden in Kanadas größter Metropolregion. Organisiert wurde der Vortag von der Firma Headliner mit Sitz in Berlin. Christine Liehr, Jochen Markett und Christoph Herms veranstalten national und international „Reporter-Slams“. Das Konzept des Live-Journalismus verbindet Informationsfluss mit dramaturgischen Elementen wie Musik und Fotografie. Robbels Beitrag war ein gemeinschaftliches Projekt mit Kollegen aus den Niederlanden. Der zweite Teil des Doppelvortags unter dem Titel „A river runs through it“ beschäftigte sich mit Überflutungen in der niederländischen Stadt Limburg, ebenfalls am 15. Juli 2021. Danielle Arets und Thijs van den Houdt schilderten die Auswirkungen der Überschwemmungen in einer örtlichen Brauerei.

Etwa 100 Besucherinnen und Besucher verfolgten den Vortag von Robbel. „Es war mir eine sehr große Ehre vor einem internationalen Publikum von der Ahr zu erzählen. Es ist wichtig, dass über das Ahrtal weiter berichtet wird“, so Robbel abschließend.