Berufliche Aktionstage im Kreis Mayen-Koblez
Caritas Werkstätten ziehen positive Bilanz
Kruft/Kreis MYK. Rund 50 junge Leute lernten in den vergangenen zwei Wochen Betriebe in der Region und deren Arbeit kennen. Die Werkstatt Xtern der Caritas Werkstätten hat sich auf die Fahnen geschrieben, Menschen mit Behinderungen dem Arbeitsmarkt zuzuführen. Eine der Säulen dabei sind die Beruflichen Aktionstage im Kreis Mayen-Koblenz. „Ziel unserer Aktionstage ist es, den Beschäftigten in unseren Caritas Werkstätten eine Alternative zum klassischen Werkstattarbeitsplatz zu bieten und mehr Menschen mit Behinderung in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu vermitteln“, betonte Doris Hein, Leiterin von Xtern.
Zum Abschluss der Aktionstage trafen sich die Teilnehmer mit Vertretern der beteiligten Unternehmen, der Kreisverwaltung und den Caritas Werkstätten zu einem kleinen Fest bei der Firma Interbims GmbH in Kruft. Gemeinsam zogen sie eine positive Bilanz der Aktionstage und tauschten sich zum Thema Inklusion und zur weiteren Entwicklung der beruflichen Teilhabe aus. „Man muss den Menschen eine Chance geben, dann bekommt mal viel zurück“, verweist Geschäftsführer der Firma Interbims auf seine guten Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den Caritas Werkstätten. „Wir stehen bereits seit 2015 in Kontakt mit den Werkstätten in Polch. Seinerzeit hatten wir einen Mitarbeiter gesucht, der unsere Außenanlagen in Ordnung hält“, erzählt Fink. „Mittlerweile hat sich Patrick gut in unser Team integriert“, nannte Fink ein Beispiel. Denn bei dem 2014 gegründeten Unternehmen entstand ein ausgelagerter Arbeitsvertrag für Patrick Wahlscheidt, der von der Werkstatt begleitet wird. Der 30-Jährige fährt seit 2017 zwei Mal in der Woche selbstständig mit dem Zug von Kaisersech nach Kruft. „Die Arbeit dort macht mir großen Spaß“, erzählt Wahlscheidt. Auch mit dem Chef und den Mitarbeitern komme er super zurecht. „Die Firma Interbims steht stellvertretend für alle Beschäftigungsgeber. Inklusion funktioniert nur, wenn Unternehmen den Menschen eine Chance geben“, betont Frank Mehnert, Einrichtungsleiter der Caritas Werkstätten in Polch. „Es braucht auch immer etwas Mut, sich auf Neues einzulassen.“ „Um Sonderwelten abzuschaffen und eine gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen, bedarf es auch Menschen, die sich darauf einlassen“, verweist Kreisbeigeordneter Rudi Zenz, in seiner Ansprache auf das Bundesteilhabegesetzt (BTHG), dessen Umsetzung in der Fachwelt in aller Munde sei. Leider gebe es immer noch Barrieren bei vielen Menschen mit Nichtbehinderungen. Inklusion könne aber nur vor Ort gelingen. „Wir haben den Wunsch, dass das gute Beispiel Wurzeln schlägt“, lobt Zenz die Arbeitgeber, die sich an den Aktionstagen beteiligen. Als Dank und Anerkennung für ihr Engagement, überreichten Rudi Zenz und Doris Hein Urkunden an die Vertreter der beteiligten Unternehmen. Die Werkstattbeschäftigten und die Förderschüler erhielten Zertifikate für ihre erfolgreich absolvierten Praktika. Zu den Praktikanten gehörten Beschäftige der Caritas Werkstätten im Landkreis Mayen-Koblenz und Schüler der Genoveva-Schule, Förderschule mit den Schwerpunkten ganzheitliche und motorische Entwicklung in Mayen.
Für Patrick Wahlscheidt (links) führte ein Praktikum zu einem Dauerarbeitsplatz bei „Interbims“. Begleitet wird er dabei von Michael Molitor (rechts) Fachkraft für Berufliche Bildung und Integration der Caritas Werkstätten.
Zur Abschlussveranstaltung der Beruflichen Aktionstage trafen sich alle Beteiligten um Bilanz zu ziehen.
