Allgemeine Berichte | 27.07.2023

Miseret Kebede ist nach qualifizierender Vorbereitung „Fit für die Pflege“

Caritas und Jobcenter ebnen Weg ins Berufsleben

(v.l.) Miseret Kebede gaben Caritas-Mitarbeiterin Steffi Nöthen, Dienststellenleiterin Margret Marxen-Ney und Stefan Kohlhage vom FAiR+ Projekt die besten Wünsche mit auf den Weg.  Foto: Eberhard Thomas Müller

Andernach. Wenn Miseret Kebede den Raum betritt, steckt sie jeden mit ihrem gewinnenden, positiven Lächeln an. Heute hat die junge Eritreerin allen Grund, sich mit ihren Kolleginnen über den gelungenen Abschluss der einjährigen qualifizierenden Vorbereitung zur Alten- & Krankenpflegehilfeausbildung „Fit für die Pflege“ zu freuen, fand sie doch über den Kurs, so wie alle Teilnehmerinnen, eine feste Arbeitsstelle. Das Angebot des Caritasverbands Rhein-Mosel-Ahr e.V. in Andernach in der Friedlandstraße hilft Ausbildungssuchenden, von Arbeitslosigkeit Bedrohten, Arbeitsuchenden und Arbeitslosen, die Interesse an einer Tätigkeit im Alten- / Krankenpflegebereich haben. Der Kurs vermittelt auch Perspektiven, wie Arbeit und Familie miteinander zu vereinbaren sind und gibt gegebenenfalls Unterstützung bei der beruflichen Eingliederung oder Stabilisierung der persönlichen Situation.

Bevor Miseret Kebede aber zur Caritas-Maßnahme fand, galt es, einige Hürde zu überwinden, zumal sie noch keine ausreichenden Sprachkenntnisse und keinen Schulabschluss besaß.

Mit Stefan Kohlhage vom FAiR+ Projekt, Jobcenter Landkreis Mayen-Koblenz, machte sie sich in Gesprächen auf die Suche, welcher Beruf zu ihr passen könnte. Ein Lebenslauf wurde erstellt. Stefan Kohlhage: „Die Orientierungsgespräche sind locker und niederschwellig. Es geht um Fragen nach einem Sprachkurs, Führerschein, um Anträge und Kontakte mit der Krankenkasse, damit auch die medizinische Versorgung gesichert ist.“ Einige Jobs probierte Miseret Kebede aus, im Verkauf eines Supermarktes, in einer Bäckerei oder in der Küche des Altenzentrums. Dabei fiel Stefan Kohlhage auf, dass „Frau Kebede immer sehr offen und engagiert war und Empathie zeigte“. Gerne hätte sie in der Küche weitergearbeitet, doch das klappte wegen Arbeitszeiten und ihrer Tochter nicht, so Miseret Kebede: „Ich hatte Interesse, doch wir mussten warten, bis ich meine Tochter in der Schule anmelden konnte.“ Dabei kristallisierte sich immer mehr ihr Interesse an sozialer Arbeit heraus, an der Freude, anderen Menschen zu helfen.

Hier konnte „Fit für die Pflege“, weiterhelfen, weshalb Stefan Kohlhage Kontakt mit der Caritas aufnahm. „Bei jedem müssen wir individuell schauen, was kann da gehen“, erinnert sich Sozialpädagogin Stefanie Nöthen von der Caritas an das Erstgespräch. Miseret Kebede: „Ich bin sehr nett aufgenommen worden. Das hat mir geholfen, damals hatte ich Schlafstörungen und Kleinkinderstress.“ Als die junge Frau die anderen Teilnehmerinnen von „Fit für die Pflege“ kennenlernte, dachte sie, „das schaffe ich nicht.“ Doch Schritt für Schritt machte Miseret Kebede positive Erfahrungen und gewann Selbstvertrauen. Neben dem schulischen Teil waren die Praktika in der Qualifizierung hilfreich. Steffi Nöthen: „Das Praktikum bei der Lebenshilfe, wo Frau Kebede übrigens am 1. August anfängt zu arbeiten, war der Wendepunkt. Dort bekam sie so viele positive Rückmeldungen, dass sie sich so gut in die Menschen einfühlen kann. Da wusste sie, dass das ihr Weg ist.“

Auch Stefan Kohlhage ist froh, dank der Caritas für seine Klientin eine solide berufliche Perspektive gefunden zu haben: „Das Projekt ‚Fit für die Pflege‘ ist eine der wenigen Qualifizierungsmaßnahmen, die so eng mit den Leuten zusammenarbeiten. Bei der Sprachentwicklung, bei Anträgen aber auch bei kleinen Sachen wird geholfen. Ich habe viel mit Beschäftigungseinrichtungen zu tun, wo das nicht so nachhaltig ist.“

Das FAiR+ Projekt wird im Rahmen der ESF-Integrationsrichtlinie Bund im Handlungsschwerpunkt „Integration von Asylbewerberinnen, Asylbewerbern und Flüchtlingen (IvAF)“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert.

Wer Interesse an „Fit für die Pflege“ hat, kann sich gerne mit dem Caritasverband, dem Jobcenter oder der Arbeitsagentur in Verbindung setzten. Der Kurs läuft für 6 Monate in Teilzeit und bietet beste Möglichkeiten, in eine Ausbildung oder Arbeit im Bereich Pflege vermittelt zu werden.

Kontakt:

Integration durch Arbeit,

„Fit für die Pflege“

Caritas-Zentrum St. Stephan

Friedlandstr. 31

56626 Andernach

(0 26 32) 94 79 70

Fachdienstleiterin:

Margret Marxen-Ney

(0 26 32) 25 02 35

marxen-ney-m@caritas-rma.de

Pressemitteilung

Caritasverband

Rhein-Mosel-Ahr e.V.

(v.l.) Miseret Kebede gaben Caritas-Mitarbeiterin Steffi Nöthen, Dienststellenleiterin Margret Marxen-Ney und Stefan Kohlhage vom FAiR+ Projekt die besten Wünsche mit auf den Weg. Foto: Eberhard Thomas Müller

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