Das Friedensmuseum meldet sich zurück
Remagen. „Wir sind wieder auf einem sehr guten Weg und blicken optimistisch in die Zukunft.“ So fasste der Vorstand des Friedensmuseums Brücke von Remagen bei einer außerordentlich gut besuchten Mitgliederversammlung die aktuelle Situation zusammen. Belegt wurde die Zuversicht mit einem umfangreichen Tätigkeits- und einem positiven Finanzbericht zum Geschäftsjahr 2022.
Geprägt war die Zeit des Neuanfangs nach der Zwangsschließung wegen nicht erfüllter Brandschutzauflagen durch den alten Vorstand und der Coronakrise durch umfangreiche Baumaßnahmen. Eine moderne Brandschutzanlage wurde in Betrieb genommen. Die Toilettenanlagen wurden modernisiert und der Eingangsbereich besucherfreundlich umgestaltet. Die Kasse wurde auf ein modernes digitales System umgestellt, das nun auch Kartenzahlungen ermöglicht und dem Kassenteam und der Finanzbuchhaltung die Arbeit spürbar erleichtert. Außerdem wurden alle Räume mit WLAN ausgestattet, was im nächsten Schritt digitale Präsentationen ermöglichen soll. Finanzielle Unterstützung für diese Maßnahmen kam aus dem Förderprogramm „Neustart Kultur“ des Deutschen Verbandes für Archäologie.
In Eigenleistung, unterstützt durch das Helferteam und Materialspenden, wurde ein bisher nicht genutzter Raum renoviert, um dort nun Sonderausstellungen zu präsentieren. Ein Leitsystem durch die Türme soll den Besuchern die Orientierung erleichtern. Informationstafeln tragen zur Aufwertung des Außenbereiches bei, ein Fahrradparkplatz ist in Vorbereitung.
„Wir arbeiten daran, dass wir den Ansprüchen eines zeitgemäßen Museumbetriebs gerecht werden“, so die 1. Vorsitzende Karin Keelan. Dazu gehört auch die Vernetzung im Rahmen des Museumsverbandes Rheinland-Pfalz, der Erfahrungsaustausch mit anderen Museen der Region, wie der Gedenkstätte Regierungsbunker und die Teilnahme an Fortbildungsmaßnahmen, z.B. an der Ehrenamtsschule der Kreisvolkshochschule.
Museum im Fokus der Aufmerksamkeit
Aber auch über die Region hinaus gerät das Friedensmuseum und damit Remagen wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit. Eine internationale Journalistengruppe besuchte das Museum im Rahmen einer Pressereise organisiert durch die Liberation Route Europe. Das Deutsche historische Museum in Berlin widmet in seiner Sonderausstellung „Roads not Taken“ ein Kapitel der Frage: „Was wäre passiert, wenn die Amerikaner die Brücke von Remagen nicht erobert hätten?“ Eine besondere Einladung kam aus Frankfurt zur Teilnahme an der Gedenkfeier 75 Jahre Luftbrücke.
Auch die Besucherzahlen zeigen einen spürbaren Aufwärtstrend, sowohl was die Einzelbesucher*innen wie auch die Gruppenführungen angeht. Dabei ist der Anteil der ausländischen Gäste erstaunlich hoch. „Schauen Sie mal in unser Gästebuch; es ist schon beeindruckend, woher die Leute kommen, um diesen historischen Ort zu besuchen.“ So Barbara Heimbach, die folgerichtig auch einen positiven Finanzbericht präsentieren konnte. Die Kassenprüfer bescheinigten ihr eine einwandfreie Arbeit und die Mitgliederversammlung entlastete den Vorstand einstimmig. Genauso eindeutig war auch bei den folgenden Wahlen die Bestätigung der beiden Vorsitzenden Karin Keelan und Volker Thehos.
Dank galt allen Unterstützer*innen des Museums, die dem Vorstand tatkräftig helfen, dass der Museumsbetrieb professionell durchgeführt werden kann. „Woher nehmen Sie die ganze Kraft für diese Arbeit“ fragte ein sichtlich beeindrucktes Vereinsmitglied zum Ende der Veranstaltung. Da war sich der Vorstand einig: „Es sind die Erfolge, die wir sehen; wir können was bewegen. Und es sind die immer wieder interessanten Begegnungen und Gespräche und die eindrücklichen Momente, die wir erleben dürfen. Das alles motiviert uns und lässt uns optimistisch in die Zukunft blicken.“
