Nach rund vierjähriger Pause: Junggesellenverein 1872 Urmitz e.V. knüpfte mit „Örms rockt!“ nahtlos an die Erfolge früherer Jahre an
Das „Party-machen“ nicht verlernt

Urmitz. Die Mitglieder des Junggesellenvereins waren sich zwar sicher: Das „Partyvolk“ hat einen gewissen Nachholbedarf. Denn die letzte Veranstaltung „Örms rockt“ fand immerhin vor vier Jahren im Jahr 2019 statt (im Jahr 2020 gab es ein digitales Format durch den Vereinsvorsitzenden Tim Pieper).
Insofern erwartete der Verein in diesem Jahr einen guten Zuspruch. Aber dass sich das Foyer der Peter-Häring-Halle so früh mit feierwütigen Gästen füllte, darüber war man ebenso erstaunt wie erfreut: „Örms rockt!“ lockt immer noch viele partyhungrige Gäste an. Schnell wurde somit deutlich, dass man in der Rheingemeinde das „Party-machen“ nicht verlernt hat.
Schon früh vor Ort war das neue Vereins-Komitee für das Jahr 2023/2024. Kapitän und Junggesellen-Vater Luca Both, Fähnrich Kevin Hoben, Zugführer Aaron Müller und die restlichen Mitgliedern hatten sichtbar viel Spaß. Die Gruppe wurde zuvor nach der traditionellen Oster-Sonntags-Versammlung von Peter Schmalinsky ins rechte Bild gesetzt. Gemeinsam mit dem Schieß- und Schorschjahrgang mischten sie sich unter die Gäste. Natürlich standen keine langen Ansprachen oder Vorstellungs-Runden im Mittelpunkt der Veranstaltung: Die Gäste wollten einfach nur ausgelassen eine tolle Party feiern. Das DJ-Team sorgte mit Musik der 80´er, der 90´er sowie mit aktuellen Hits für beste Rahmenbedingungen. Und so waren am Abend sicherlich 300 bis 350 Gäste im „Party-Tempel“, der auch durch entsprechende Disco-Beleuchtung eine tolle Atmosphäre bot.
Stolz konnte Vereinsvorsitzender Tim Pieper auf sein Vorstands- und Helferteam sein: Alle fleißigen Hände meisterten ihre Aufgaben mit Bravour. Mit rund 150 Mitgliedern ist der Junggesellenverein nicht nur einer der mitgliederstärksten seiner Art in der Region: Er gehört auch zu den ältesten Organisationen. Im vergangenen Jahr konnte der Verein sein 150-jähriges Bestehen feiern. Die Hauptaufgabe liegt in der Ausrichtung der Urmitzer Kirmes, die am Wochenende nach dem Georgstag gefeiert wird. In diesem Jahr ist dies das letzte Aprilwochenende ab dem 29. April.
Aber auch bei anderen Aktivitäten und repräsentativen Aufgaben zeigt der Verein, dass er eine der tragenden Säulen des gesellschaftlichen Lebens in Urmitz ist. So war es auch nicht verwunderlich, dass im Laufe des Abends von „Örms rockt!“ auch die Repräsentanten vieler weiterer örtlichen Vereine zugegen waren, wie z.B. die Damen des Urmitzer Möhnen-Vereins. Die Vorfreude auf die erste „normale“ Kirmes, d.h. ohne jegliche Corona-Einschränkungen, ist in der Rheingemeinde riesengroß. Wie Vorstandsmitglied Elias Häring betonte, ist es dem Verein gelungen, zwei namenhafte Bands zu engagieren: Die Gruppe Wiesnkracher, die bereits im Jubiläumsjahr begeisterte und die Gruppe Rhoihessisch Herzblut, die beim Frühschoppen spielt. Das besondere beim Junggesellenverein: Es wird kein Eintritt verlangt – dank der Unterstützung von vielen Sponsoren.
Beim Kirchweihfest wird auch wieder die Struktur des Vereins deutlich: Zum Verein gehören die Mitglieder des Komitees (aktive Mitglieder) und des Alt-Komitees (inaktive Mitglieder). In das Komitee kann in der Regel nur eintreten, wer den Schießjahrgang zur Kirmes absolviert hat, Vereinsmitglied ist und natürlich auch männlich ist. Die Komiteemitglieder sind für die Durchführung der Kirmes durch Einhaltung der Vereinsordnung verantwortlich. Das Alt-Komitee besteht ausschließlich aus ehemals aktiven Komiteemitgliedern. Nur wer zuvor im Komitee war, ist somit im Alt-Komitee.
Für Auswärtige mag sich dies alles vielleicht ein wenig kompliziert anhören, doch in Urmitz ist das eine lang gelebte Tradition. Und das diese von so vielen jungen Männern fleißig und engagiert an nachfolgende Generationen weitergegeben wird, ist keine Selbstverständlichkeit. Die Veranstaltung „Örms rockt!“, die einst den Ostersonntagsball ablöste, ist zwischenzeitlich ebenfalls schon Tradition. Dass dieses neue Format mit aktueller Rock-, Pop- und Stimmungsmusik in diesem Jahr so hervorragend angenommen wurde, machte die Urmitzer Junggesellen mit Recht Stolz.

