Jörg Meyrer aus Ahrweiler tritt bei einem Benefiz-Marathon in Kenia an

Der Marathon-Pfarrer schnürt wieder die Laufschuhe

01.04.2019 - 11:16

Ahrweiler. Vor fast genau einem Jahr trat Jörg Meyrer, Pfarrer der Pfarreingemeinschaft Ahrweiler, ein ehrgeiziges Projekt an. Und das im wahrsten Sinne des Wortes: In Tansania ging er für die internationale Hilfsorganisation „Compassion International“ bei einem Halbmarathon an Start. Bei dem Rundkurs, der eine Laufstrecke von 21 Kilometern umfasst, ging es um die Ärmsten der Armen. Kinder in Tansania werden durch das Projekt unterstützt, sie erhalten Zugang zu Bildung und dringend benötigter medizinischer Versorgung. Im Vorfeld sammelte Meyrer kräftig Spenden und dieses Unterfangen war von Erfolg gekrönt: Etwas mehr als 10.000 Euro kamen zusammen. Als Meyrer davon hörte, dass „Compassion International“ dieses Projekt auch in diesem Jahr wiederholen wollte, war sein Ehrgeiz erneut geweckt. Diesmal geht es in Kenia an dem Start. In dem ostafrikanischen Land herrschen vergleichbar schlechte Bedingungen wie in Tansania.: Es mangelt an Lehrkräften und Schulen, Büchern und Unterrichtsmaterialien. Auch diesmal sammelt Meyrer Spenden für den „Muskathlon“ wie das Sportevent heißt. Dies ist eine Zusammensetzung der beiden Wörter „Musketier“ und „Triathlon“ und soll so den karitativen Zweck unterstreichen. Die drei Disziplinen des Triathlons sind dabei etwas anders als man es von der Sommerolympiade gewöhnt ist: Statt Schwimmen bietet „Compassion International“ die Disziplin Walken an. Der Marathon und das Fahrradfahren sind jedoch auch hier Teil des „Muskathlons“.

Für Jörg Meyrer ist dieses Projekt die ideale Möglichkeit, Gutes zu tun. Denn Meyrer kann bei seinem Besuch genau erfahren, wo seine Spendengelder ankommen. „Compassion International“ ist ein evangelikales und überkonfessionelles Kinderhilfswerk, dass „Hilfe zur Selbsthilfe“ bietet. Gelder werden also keine ausgezahlt. Stattdessen werden Bücher angeschafft, Lehrer eingestellt und Einheiten im Nachhilfeunterricht bezahlt.


Trainieren für den Marathon


Schon immer faszinierte den Pfarrer das Thema „Afrika“. Da ein Safari-Urlaub nichts für ihn war, wollte er bei dem „Muskathlon“ im letzten Jahr den Kontinent „von unten“ entdecken. Das gelang. Heute erinnert sich Meyrer an beeindruckende und bedrückende Momente in den Slums von Tansania. „Es herrscht unglaubliche Armut und keine Aussicht auf Besserung“, blickt Meyrer zurück. In einem solchen Umfeld zu helfen, spornte ihn zu einer Wiederholung an. Doch Meyrer wollte noch einen Schritt weiter gehen. Dieses Jahr soll es statt dem Halbmarathon ein ganzer Marathon werden. Insgesamt 42 Laufkilometer warten also auf ihn und das Training hat er bereits begonnen. „Seit November gehe ich zwei bis dreimal die Woche laufen“, erklärt Meyrer. Mal mehr Kilometer , mal weniger - aber immer an den perfekten Laufstrecken an Rhein und Ahr. Wirkliche Erfahrung mit einem richtigen Marathon hat er nicht. Seine bisherigen Langstrecken-Erfahrungen sammelt er bei Veranstaltungen wie dem „Ahrathon“. Aus sportlichen Gründen habe er hier allerdings schon bei den letzten Malen den Rotwein weggelassen, lacht der sportliche Pfarrer.

Interessant wird für ihn auch die unterschiedliche Höhenlage. In Kenia geht er auf rund 1200 Höhenmetern an den Start. Ob das Auswirkungen auf die Kondition hat, wird sich noch zeigen – Bedenken habe er allerdings keine und ist gewillt die 42 Kilometer zu packen. Nun sucht Jörg Meyrer Gleichgesinnte, die sich von dem Grundgedanken („Extremes Laufen gegen extreme Armut“) anstecken und begeistern lassen. Mitte Mai geht es los und die Vorfreude auf die sportliche Herausforderung ist jetzt schon riesig. Aber auch auf die Erfahrungen, die Meyrer abseits der Laufstrecke sammeln wird. Denn neben dem eigentlichen „Muskathlon“, der prinzipiell einem großen Sportfest mit Musik und Tanz gleicht, wird er auch Städte besuchen und Einheimische kennenlernen. Und damit auch die Probleme, die gegenwärtig in Kenia herrschen. Auf einen Termin freut sich Meyrer besonders: Seit Ende letzten Jahres hat Jörg Meyrer mit dem achtjährigen Emanuel ein Patenkind aus Kenia, den er unter Aufsicht von „Compassion International“ finanziell unterstützt. Auch Briefe werden ausgetauscht und nun ist die Vorfreude auf die Einblicke in den Alltag und die Lebensweise von Emanuel groß.


Unterstützung für Jörg Meyrer


Die christliche Hilfsorganisation „Compassion International“ ist evangelikal geprägt und bietet vor allem Kindern in Entwicklungsländern eine Perspektive. Die Übernahme von Patenschaften von Kindern aus 25 Ländern können Interessierte aus Industrienationen sicherstellen, dass ihr Patenkind eine fundierte schulische Ausbildung sowie medizinische Versorgung erfährt. Außerdem veranstaltet „Compassion International“ die „Muskathlons“ in vielen Ländern wie den Philippinen, Uganda oder Indonesien. Jörg Meyrer ist einer der Teilnehmer beim „Muskathlon Kenia 2019“ und er sammelt noch Spendengelder, die in den Schulen und christlichen Gemeinden Kenia eingesetzt werden können.

Spenden kann man online: Unter www.muskathlon.com klickt man auf den Button „Teilnehmer“ und es öffnet sich links oben ein Suchfeld. Gibt man dort das Stichwort „Jörg Meyrer“ gelangt man auf seine persönliche Seite. Über den Button „Unterstütze Jörg“ kann man Meyrers Projekt unterstützen. ROB

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

„Von der Wiege bis zur Bahre“

S. Bull:
Die Nordart ist eine absolut empfehlenswerte und grandiose internationale Ausstellung von hohem Niveau! Wer in der Region Urlaub macht oder aus sonstigen Gründen in den Norden reist, sollte sich für einen Besuch der Nordart unbedingt Zeit nehmen! Oder auch nur deswegen dorthin fahren - es lohnt sic...

Er träumte von einer Künstlerkolonie in Mendig

ämge:
Peter Mittler war ein großer Träumer mit großen Träumen. Er war ein Getriebener, ein Schaffer ein Erschaffer. Ich sehe ihn immer noch vor mir, in seiner Werkstatt, egal ob an heißen Sommertagen oder im tiefsten Winter bei minus Graden, fortwährend an irgendwelchen Objekten modelierend oder mit dem Schweißgerät...
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service