St. Martin in der Verbandsgemeinde Bad Hönningen
Die Botschaft von St. Martin steht im Mittelpunkt
Verbandsgemeinde Bad Hönningen. Stolze sechs „große“ Sankt Martinsumzüge werden Jahr für Jahr in der Verbandsgemeinde durchgeführt. Denn nicht nur die Stadt Bad Hönningen und die Ortsgemeinden Rheinbrohl, Leutesdorf und Hammerstein halten an den Traditionen fest, sondern auch der Stadtteil Ariendorf und der Rheinbrohler Ortsteil Arienheller führen ihre Veranstaltungen durch. Dazu kommen verschiedene Veranstaltungen bis hin zu eigenen Martinsumzügen und –bräuchen in den Schulen und Kindergärten. Sankt Martin ist jeweils ein großes Zusammenspiel vieler. Dabei gibt es viele „Akteure vor Ort“, die diese Traditionen aufrechterhalten und pflegen. Viele Vereine und Gruppierungen, die sich in den Dienst der Martins-Botschaft stellen. Neben den Lehrern und Erziehern seien das pastorale Team der Pfarreiengemeinschaft, die Musikvereine, die Feuerwehren, das Rote Kreuz und viele mehr genannt. Das weicht dann auch örtlich ab, so sind zum Beispiel in Rheinbrohl seit jeher die katholischen Junggesellen und die Cohorte XXVI dabei, in Bad Hönningen und Leutesdorf die Jugendfeuerwehr und viele mehr. Und es ist eben nicht nur auf den eigentlichen Martinstag beschränkt, in den Schulen und Kindergärten geht es schon Tage, teils Wochen zuvor mit den Vorbereitungen los.
Beispielsweise führt die Bad Hönninger Kindertagesstätte so auch jährlich eine eigene Veranstaltung durch. Beginnend mit einem Treffen der Familien in der Kirche, wird hier gemeinsam gesungen und die Mantelteilung gespielt. Nach einem Laternenumzug in die Kindertagesstätte erhält dort jedes Kind eine von der Stadt gespendete Brezel und auf dem Spielgelände brennt ein kleines Feuer. Hier werden dann Glühwein und Fruchtpunsch angeboten. Am Vorabend des Martintages, 10. November, nahm man dann aber zudem auch wieder am großen Martinszug durch die Stadt teil.
Auch in Leutesdorf beteiligen sich die Grundschule und die Kindertagesstätte am Sankt Martinsumzug. „Bei uns in der Grundschule steht das Basteln der Laternen sowie die Botschaft von St. Martin (Teilen) im Mittelpunkt.“, so Bettina Kliesrath.
Den Martinszügen in Bad Hönningen, Rheinbrohl und Leutesdorf sind Wortgottesdienste in den Pfarrkirchen vorausgegangen. In Ariendorf gab es eine Einstimmung in der Kapelle.
„St. Martin mit seiner Botschaft des Helfens und des Teilens in den Blick der Kinder und auch der Erwachsenen rücken, das ist der Sinn des Martinsfestes. Und dass diese Botschaft des Hinsehens, Helfens und Teilens nicht eine Botschaft aus früherer Zeit ist, sondern mehr als aktuell – das erfahren wir heute jeden Tag aus Zeitungen, Nachrichten und aus den Begegnungen mit unseren Mitmenschen. Helfen wie Sankt Martin – diese Botschaft darf nicht aus dem Fokus geraten.“, so die beiden Gemeindereferentinnen Regine Wald und Regina Schmitz.
Sankt Martin auch in Hammerstein und Ariendorf
Auch in den kleineren Gemeinden wurde das Fest gefeiert: „In Hammerstein wird der Martinszug von der Ortsgemeinde und von der Alterswehr organisiert. Es ging vom Rheinufer in Begleitung der Feuerwehr bis zum Bürgerhaus. Dort war dann eine Verlosung aufgebaut und ich verteilte die Brezeln an die Kinder. Bei unserer Verlosung gab es zahlreiche Preise zu gewinnen“, berichtet Ortsbürgermeister Wolfgang Kluwig.
In Ariendorf halfen die Feuerwehr Bad Hönningen und das Deutsche Rote Kreuz bei der Durchführung. „Trotz starkem Regen trotzten Sankt Martin und die Kinder mit ihren Fackeln dem Wetter“, so Heinz-Günter Heck, Vorsitzender des Bürgervereins. Das Feuer wurde nach dem Umzug auf dem neuen Parkplatz entzündet und hier 100 Brezeln verteilt. Mit einem Becher Glühwein konnten dann die Bürger die Verlosung verfolgen.
„In Leutesdorf wird der Umzug traditionell durch die Feuerwehr durchgeführt. Diese stellt auch Sankt Martin. Im Anschluss an den Laternenumzug werden für alle Kinder am Martinsfeuer kostenlos Rosinenwecken verteilt“, stellt Wehrführer Uwe Reisdorf dar.
Von positivem Stress berichtet Pascal Berger, Vorsitzender des Musikvereins Leutesdorf. „Ein Umzug von und mit Kindern. St. Martin hat es vorgemacht zu teilen und es wird den Kindern vorgemacht und erklärt, wie wichtig dies ist, egal in welcher Religion.“ Die Musikvereine Leutesdorf und Bad Hönningen, die Bad Hönninger Fanfaren, das Tambour-Corps Rheinbrohl und das Tambour-Korps Ariendorf übernahmen die musikalische Gestaltung der Umzüge. Bis zu vier Auftritte kamen für die Vereine hier zusammen, denn die Leutesdorfer spielten beispielsweise nicht nur im eigenen Ort, sondern auch in Neuwied, in Rodenbach und in Linz. Die Hälfte der Umzüge in der Verbandsgemeinde übernahmen die Rheinbrohler und Ariendorfer Musikanten, die zusammen in Ariendorf, Rheinbrohl und Arienheller spielten. In Hammerstein fiel die musikalische Begleitung des Umzuges aus, eine kleine Formation des Fanfarenzuges Bad Hönningen spielte wetterbedingt am Rheinufer und im Bürgerhaus.
„Ein besonderer Dienst“
„Wie im jeden Jahr werden wir vom Deutschen Roten Kreuz Bad Hönningen kurz vor dem St. Martinsumzug gefragt ob wir wieder Zeit und Lust haben dort Dienst zu machen. Dies machen wir jedes Jahr auch gerne. Für uns im Verein ist es ein ganz besonderer Sanitätsdienst“, so Nadine Höhl, Bereitschaftsleiterin des Ortsvereins Bad Hönningen.
Traditionen werden begrüßt
„Auch wenn wir als evangelische Kirche den Heiligen Martin nicht wie unsere katholischen Brüder und Schwestern verehren, ist er natürlich ein Vorbild, welches die Konfessionen verbindet. Es gehen ja auch nicht nur katholische Kinder bei den Umzügen mit und so begrüße ich die Martinszüge und -traditionen ausdrücklich“, schließt Pfarrer Christoph C. Schwaegermann von der evangelischen Trinitatis-Gemeinde die dargestellten Stellungnahmen ab.
