
Am 08.09.2025
Allgemeine BerichteJürgen Kreusch erhielt die hohe Auszeichnung von Oberbürgermeister Dirk Meid überreicht
Die Ehrenbürgerschaft für einen Mayener mit Herz und Seele
Mayen. Es war schon ein illustrer Kreis, der da zur hohen Ehrung von Jürgen Kreusch, am vergangenen Freitag in den großen Sitzungssaal gekommen war. Die Oberbürgermeister a.D. Günter Laux und Wolfgang Treis, der Bürgermeister a.D. und Ehrenbürger Rolf Schumacher, der Träger des städtischen Ehrenringes Herr Dieter Winkel, die Träger städtischer Ehrungen, Diözesankönig Pierre Prüm, Bundesorganisationsleiter Heinz Gerd Bachus, der stellv. Diözesanbundemeister Norbert Steffens, die Fraktionsvorsitzenden und Damen und Herren des Stadtrates, weitere Ehrengäste, sowie Freunde und Familienmitglieder von Jürgen Kreusch, die herzlich vom Stadtchef auch im Namen von Bürgermeisters Bernhard Mauel und den Beigeordneten Natascha Lentes und Thomas Schroeder willkommen geheißen wurden.
Besonders festlich wurde die Feierstunde durch die musikalische Umrahmung durch das Städtische Orchester Mayen die mit AIR von Johann Sebastian Bach das Opening gestalteten und mit weiteren Beiträgen, wie „Morning has broken“ und „Ich bete an die Macht der Liebe“ erfreuten. Jürgen Kreusch ist nun der „Dritte Mann“, neben Rolf Schumacher und Mario Adorf im Reigen der Mayener Ehrenbürger. Die Idee der Ehrenbürgerschaft hat eigentlich ihre Wurzeln in der französischen Revolution, als die französische Nationalversammlung den Titel des „citoyen d´honneur“ an verdiente Persönlichkeiten verlieh. Diese Idee wurde bald auf deutsche Städte übertragen, um Menschen zu würdigen, die sich besonders um das Wohl der Stadt und deren Ansehen verdient gemacht haben. Eine Ehrenbürgerschaft ist heute die höchste öffentliche Auszeichnung, die eine Stadt oder Gemeinde vergeben kann. Der OB skizzierte exzellent: „Es gibt Momente im Leben einer Stadt, die über Sitzungen, Akten und Verwaltungsarbeit hinausgehen – Momente, in denen wir innehalten und „Danke“ sagen dürfen. Heute ist so ein Moment. Wir haben in Mayen verschiedene Auszeichnungen, um besonderes Engagement zu würdigen. Doch die Ehrenbürgerwürde ist die höchste Ehre, die wir verleihen können. Heute geht sie an jemanden, der dieses „Mehr“ an Einsatz, Herzblut und Verantwortung über Jahrzehnte verkörpert hat: an dich, lieber Jürgen. Wer deinen Namen hört, denkt sofort an die Schützengesellschaft Mayen. Kein Wunder: Seit 1970 – also seit nunmehr 55 Jahren – bist du dort aktiv. Mit elf Jahren hat dich das Schützenfieber gepackt, mit zwölf warst du schon mittendrin. Aus einer kindlichen Begeisterung mit deiner ersten DIANA 60 ist eine Lebensaufgabe geworden. 35 Jahre lang, von 1990 bis 2025, standest du als Brudermeister an der Spitze – eine Amtszeit, die in der über 750-jährigen Vereinsgeschichte einzigartig sein dürfte. In dieser Zeit hast du mit anderen Entscheidungen vorbereitet und getroffen, die Weitsicht und Mut erforderten: Den Verkauf des Hotels und der Minigolfanlage, die umfassende Modernisierung der Schießanlagen oder den Ausbau des Vereinsheims zu einem offenen, barrierefreien Treffpunkt. Du hast große Veranstaltungen nach Mayen geholt – Bundesschützenfeste, das Europäische Schützenfest, Bezirksschützenfeste – und unzählige Feste organisiert, die unsere Stadt weit über die Grenzen hinaus bekannt gemacht haben. Was dich dabei immer getragen hat, war Begeisterung. Begeisterung für die Tradition des Schützenwesens, für das Schießen als Sport, für die Gemeinschaft – und vor allem für die Menschen. Du hast andere mitgenommen, eingebunden, begeistert. Wer dich kennt, weiß: Du wolltest nie allein vorne stehen. Du hast gewusst, wie wichtig es ist, dass viele aktiv mitarbeiten – und du hast die Menschen motiviert, genau das zu tun. Dem bist Du treu geblieben, bis zuletzt, als Du die Verantwortung an Pierre Prüm und einen in Teilen neuen und verjüngten Vorstand übergeben hast. Ein großes Augenmerk lag dabei immer auf der Jugendarbeit. Du hast früh erkannt, dass die Jugend die Zukunft des Vereins ist. Viele junge Schützinnen und Schützen hast du gefördert, begeistert und geprägt – und dass daraus auch sportliche Erfolge hervorgingen, war die Krönung einer engagierten Nachwuchsarbeit. Besonders hervorheben möchte ich dein soziales Engagement. Die Unterstützung der konduktiven Therapie für körper- und mehrfachbehinderte Kinder war dir immer ein Herzensanliegen – auch wenn du nie viel Aufhebens darum gemacht hast. Aber alle haben es bemerkt. Und alle wissen, was es bewirkt hat. 1999 hast du bereits die Ehrennadel der Stadt Mayen erhalten, später die Goldene Verdienstplakette. Doch auch weit über Mayen hinaus wurdest du geehrt – mit hohen Auszeichnungen im deutschen und europäischen Schützenwesen, dem Hohen Bruderschaftsorden, dem Schulterband zum St. Sebastianus Ehrenkreuz oder dem Goldenen Verdienstkreuz der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS). Und es bleibt ja nicht beim Schützenwesen: Du bist Mitglied in Vereinen und Zünften, Unterstützer der Burgfestspiele, Helfer bei Feierstunden und Gedenktagen, langjähriger Wahlvorsteher und Unternehmer, der immer auch gesellschaftliche Verantwortung übernommen hat. Auch dein Hauptberuf als Bestatter war für viele Mayenerinnen und Mayener von unschätzbarem Wert. Du hast Menschen in ihren schwersten Stunden begleitet, ihnen Last abgenommen und die richtigen Worte gefunden. Dafür – und ich sage das ganz bewusst auch persönlich – gebührt dir Dank und Respekt. Wenn man es auf den Punkt bringen will, dann so: Du bist nicht nur Schütze. Du bist ein echter Mayener mit Herz und Seele. Mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde danken wir dir für ein beeindruckendes Lebenswerk. Für deine Menschlichkeit, deine Verlässlichkeit, deine Bodenständigkeit – und deine Leidenschaft für unsere Stadt. Du hast Generationen für das Ehrenamt begeistert, Strukturen aufgebaut, Netzwerke geschaffen und Brücken geschlagen – alles ehrenamtlich, neben Beruf und Familie. Im Namen des Stadtrates und aller Bürgerinnen und Bürger von Mayen sage ich heute: Danke, lieber Jürgen. Für deine jahrzehntelange Treue, deine Leistungen, dein Vorbild. Doch, was du geleistet hast, wäre ohne deine Familie nicht möglich gewesen. Deshalb möchte ich auch dir, liebe Doris, heute Danke sagen. Du hast deinem Mann immer den Rücken freigehalten, auch wenn er wieder einmal für die Schützen oder für die Stadt unterwegs war. Und du bist ja selbst seit vielen Jahren bei den Schützen aktiv, ein Hobby, das ihr teilt und das euch verbindet“, so der Oberbürgermeister, ehe er den Ehrenbürgerbrief der Stadt Mayen überreichte. Anschließend schrieb Jürgen Kreusch in das Goldene Buch der Stadt: „In Ehrfurcht und Demut trage ich mich als neuer Ehrenburger in dieses Buch ein. Ich verspreche stets mein Bestes zu geben, diesem Titel gerecht zu werden und durch mein Handeln ein guter Botschafter unserer Vaterstadt zu sein“. Für den Mayener Stadtrat gratulierte Helmut Sondermann: „Du bist ein Vorbild in selbstlosem Engagement mit Bescheidenheit, Bodenständigkeit, Gradlinigkeit und Menschlichkeit“. Als Nachfolger in Jürgen Kreusch´s Amt des Schützenhauptmanns gratulierte Pierre Prüm: „Deine großen Verdienste reichen weit über das Vereinsleben hinaus. Wir sind stolz, Dich lieber Jürgen, in unserer Gemeinschaft zu haben. Möge Deine Ehrung eine bleibende Inspiration sein. Für heute, morgen und für viele Generationen“. Ein besonderes „Zeitungs-Schätzchen“ mit dem Bericht über den Beginn von Jürgens Brudermeister-Laufbahn übergab ihm sein Vorgänger im Amt, Günter Langenfeld, ebenfalls Schützenbruder mit Leib und Seele. Sichtlich gerührt bedankte sich Jürgen Kreusch, ganz originell mit Namensnennung bei den Damen und Herren des Stadtrates für die wohlgeschätzte Nominierung. Verriet aber: „Als ich davon erfuhr zitterten mir die Knie und es gab auch ein paar Tränchen. Später stellte ich mir dann die Frage, die ich eigentlich nur von meiner Gattin kenne: „Was ziehe ich an“. Nach dem großen Dank an seine Familie bekannte Jürgen Kreusch: „Mir ist genau bewusst, welche Bürde und Verantwortung mit diesem neuen Status der Ehrenbürgerschaft einhergehen. Ich versichere Ihnen, ich werde alles daransetzen, den Erwartungen möglichst gerecht zu werden. Ich fühle mich über die hohe Auszeichnung fast beschämt, denn „esch sain doch nur en Mayener Jung“. Wir meinen: „Aber was für einer, einer der die Ehrenbürgerschaft in hohem Maße verdient hat“. BS

Der Eintrag in das Goldene Buch der Stadt.

Jürgen Kreusch mit Vorgänger an der Spitze der Schützen, Günter Langenfeld (r.) und Nachfolger Pierre Prüm (l.).

Ein „Zeitungs-Schätzchen“ überreichte Günter Langenfeld an Jürgen Kreusch.

Sichtlich gerührt bedankte sich der neue Ehrenbürger Jürgen Kreusch bei allen Gästen.

Die Überreichung des Ehrenbürgerbriefes von Oberbürgermeister Dirk Meid an Jürgen Kreusch.

Das Städtische Orchester umrahmte die Verleihungsfeier.

Viel Applaus für den neuen Ehrenbürger der Stadt Mayen.

Der wörtliche Eintrag im Goldenen Buch der Stadt Mayen.

9Aus der Hand von Pierre Prüm bekam Jürgen Kreusch die Ehrengabe.


Helmut Sondermann gratulierte im Namen des Mayener Stadtrates dem neuen Ehrenbürger.