
Am 02.12.2024
Allgemeine BerichteGroßes Programm für das Bestehen 1250 Jahre Güls im nächsten Jahr - Vier Winzer kreierten einen Jubiläumswein
Die Heimatfreunde wollen alle Vereine und Bürger des Stadtteils mit einbinden
Güls. „Viele Köche verderben den Brei“, heißt ein Sprichwort, das aber nicht für die Gülser Winzer zutrifft. Denn vier von ihnen haben zur Mitfinanzierung der Feiern 1250 Jahre Güls im nächsten Jahr einen Jubiläumswein kreiert. „Ihre 2023er halbtrockenen Riesling Weine haben die Winzer Müller, Spurzem, Hähn und Lunnebach als Cuvee zum Jubiläumswein zusammengestellt“, erklärte Jonas Spurzem in seinem Weingut bei einer Pressekonferenz.
Die hatte der etwa 400 Mitglieder zählende Verein Heimatfreunde Güls organisiert, um die zahlreichen Aktivitäten im Jubiläumsjahr zu präsentieren. Vorsitzender Christoph Müller und der Sprecher des Arbeitskreises, er hat neun Mitglieder und besteht seit zwei en, Jürgen Möhlich betonten, dass alle Güser Ortsvereine und Institutionen in die Gestaltung des Jubiläumsjahres eingebunden werden.
„Wir bieten den Güser Vereinen eine Plattform, um ihr individuelles Wirken sichtbar zu machen, erhöhen unsere eigene Sichtbarkeit und Präsenz, mobilisieren die gesamte Gülser Bevölkerung und kreieren über das Jubiläumsjahr hinweg gemeinsame Momente“, führte Möhlich aus.
So besteht das generationsübergreifende Programm der Heimatfreunde u.a. aus Eröffnungskonzert mit Gülser Chören und Musikgruppen, Jubiläumsweinprobe, Blütenfest mit historischem Festumzug, Sommerserenaden, Fest der Vereine sowie Projekt mit der Grundschule.
Und zur Finanzierung der Feiern bieten die Heimatfreunde zahlreiche Jubiläumsartikel an, die vom Autoaufkleber über Turnbeutel und Tasse bis hin zum Jubiläumswein reichen. Und damit ein solches Projekt auch viele Besucher aus nah und fern bekommt, wendet sich Helene Sauer, sie ist im Arbeitskreis zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, an die Medien, organisiert die Gestaltung der Website und präsentiert einen Videofilm.
Gülser Jubiläumsprogramm
Für das 1250-jährige Bestehen des Stadtteils Güls haben die Heimatfreunde für 2025 bis jetzt folgendes Programm zusammengestellt:
12. Januar, 16 Uhr: Eröffnungskonzert in der Pfarrkirche mit Männergesangverein Moselgruß, Kirchenchor Cäcilia und Musikverein St. Servatius.
30. März: Sonderausstellung zur Ortsgeschichte im Gülser Heimatmuseum.
12. April: Jubiläumsweinprobe auf dem Festplatz.
30. April bis 4. Mai: Blütenfest mit Historischem Umzug aller Vereine.
1. Mai: Jubiläumsabend.
10. Mai: Konzert Jugendchor 30-jähriges Bestehen.
15. bis 18. Mai: 75 Jahre BBC.
22. Mai: Konzert der Band The Acoustics.
5. Juni Ensembles I spill mo und The Roodies.
19. Juni: vergnüglicher Familientag der Seemöwen und Seepfadfinder.
28. bis 29. Juni: 125 Jahre Feuerwehr Güls.
3. Juli: Mundart-Theater der Gülser Husaren.
24. Juli: Aktionen der Heimatfreunde.
7. August: Folklore mit Zores & Bagaasch.
16./17. August: Heyer-Bergfest.
28. August: flotte Klänge es Musikvereins.
6. September: Tag der Vereine auf dem Festplatz.
5. Dezember: Konzert in der Pfarrkirche mit den Mainzer Hofsängern.
Geschichte von Güls
Das 1250-jährige Bestehen von Güls bezieht sich auf eine Schenkungsurkunde Karls des Großen an das Benediktinerkloster Hersfeld in der „Gulse et Capella“ im Jahre 775 erstmals genannt wird. Die Gülser und ihre Vorfahren gab es schon in vorchristlicher Zeit als die Siedlung am heutigen Mühlbach nach dessen damaligem Bachnamen Golu oder Golo, später „Golese“, „Gulse“ oder „Gulisa“, bezeichnet wurde. Seit der Einführung des Christentums (um 370) siedelten sich hier der Adel und andere Privilegierte an. Karl der Große, der in Aachen residierte, hatte in „Gulse“ Ländereien und schenkte 775 der Benediktinerabtei Hersfeld „Gulse et capella“ (Güls mit seiner Kapelle). 1136 tauschte das Kloster in Hersfeld Güls mit dem St. Servatius-Stift Maastricht. Der Legende nach soll Servatius, Bischof im belgischen Tongern (345-384), in Güls geboren sein.
Am 1804 besuchte Napoleon I. Güls, das zum Kanton Rübenach gehörte, und übernachtete in einem Haus in der heutigen Wolfskaulstraße. 1816 wurde Güls preußisch und der Bürgermeisterei Winningen zugeordnet. Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte Güls sich zu einem der größten deutschen Anbauorte für Kirschen. 1932 gab es, ähnlich wie vor drei Jahren im Ahrtal, im Mühlental eine Sturzflut die Häuser wegriss, beschädigte und sechs Menschen tötete.
Als 1951 unter französischer Besatzung die Moselstaustufe Koblenz gebaut wurde, hieß es fortan flapsig „Güls am See“. Die bisher selbständige Gemeinde wurde am 7. November 1970 Stadtteil vom Koblenz.
HEP