St. Martin in der Ortsgemeinde Urmitz/Rhein:
Die Leidenschaft für Pferde in die Wiege gelegt

Urmitz/Rhein. Schon bald ist es soweit: Im November finden die Martinsumzüge statt, die sich vor allem bei Kindern und Familien großer Beliebtheit erfreuen. In der Ortsgemeinde Urmitz/Rhein wird es eine Veränderung geben: Nach rund sechs Jahrzehnten aktiver Unterstützung wird Josef Mertens nicht mehr das Pferd des St. Martin führen. Der Grund hierfür ist einfach: Im März dieses Jahres veräußerte er seine letzten beiden Pferde. Damit beendete der heute 76-Jährige eine ganz besondere Leidenschaft: „Ich habe mich mein Leben gerne mit Pferden und Kutschen beschäftigt und auch immer gute Unterstützung durch meine Frau, meine Tochter und meinen Schwiegersohn erhalten. Aber jetzt war die Zeit gekommen, zumal ich auch nicht mehr der Jüngste bin“, so Josef Mertens.
Der Verkauf war für Josef Mertens ein Meilenstein, an den er mit gemischten Gefühlen zurückdenkt. Rund 60 Mal war er in seiner Heimatgemeinde Urmitz sowie in Nachbargemeinden wie z.B. Weißenthurm, Kettig, Wallersheim, Güls oder Urmitz/Bahnhof an St. Martin im Einsatz. Und mit seinen Kutschfahrten, die er als einziger in der Region anbot, war er ebenfalls weit über die Grenzen von Urmitz hinaus bekannt.
Die Leidenschaft für Pferde und Tiere wurde ihm in die Wiege gelegt. Schon sein Vater war Pferdehändler. Nach dessen Tod im Jahre 1977 führte Josef Mertens den Betrieb weiter, spezialisierte sich aber auf das Kutschfahren. Er ist in Urmitz geboren, wo er auch noch heute glücklich mit seiner Frau und Familie lebt. Er fühlt sich wohl in der Gemeinde und ging weiter seiner Pferde-Leidenschaft nach. Dass Tiere mitten im Ort gehalten wurden, war früher normal, doch in den letzten Jahren war die zentrale Lage eher ungewöhnlich. Für Josef Mertens und seine Familie stand das Tierwohl jedoch stets an oberster Stelle.
Neben den erwähnten Martinsumzügen war Josef Mertens auch als Kutschfahrer im Einsatz. Im Laufe der Jahrzehnte waren es wohl mehrere Hunderte Hochzeiten, auch für Silber- und Gold-Paare, sowie Festumzüge „Wir haben nie in der Zeitung gestanden. Wie oft hat man gelesen, dass irgendwo mal ein Pferd durchgegangen ist. Wir sind schon stolz darauf, dass bei uns trotz der vielen Einsätze nie etwas passiert ist“, so Marion Mertens. So ganz hat ihr Ehemann Josef Mertens beim diesjährigen Martinsumzug seine Hände nicht aus dem Spiel: „Gerne habe ich natürlich ein neues Pferd vermittelt. Über die Jahre hinweg hat man sich ja ein Netzwerk aufgebaut. Insofern war es für mich auch nicht schwer, einen Ersatz zu finden“, so Josef Mertens. Auch wenn er kein eigenes Pferd mehr besitzt, so rufen doch regelmäßig noch Freunde und Bekannte an, falls diese Ratschläge wünschen. Dies zeigt: Es stehen zwar keine Pferde mehr im Stall von Josef Mertens, er wird sich jedoch weiterhin mit Leidenschaft für die Tiere interessieren und einsetzen.KH