Allgemeine Berichte | 08.03.2022

Stefan-Morsch-Stiftung

„Die Situation ist auf beiden Seiten fatal“

Stiftung besorgt über die Lage von Leukämiekranken in Ukraine und Russland

Susanne Morsch, Vorstandsvorsitzende der Stefan-Morsch-Stiftung. Foto: Stefan-Morsch-Stiftung/Andreas Heu

Birkenfeld. Lebensrettende Stammzellprodukte können aufgrund des Krieges, wie etwa durch Schließung der Grenzen oder den Sperrungen im Luftraum, nicht zu den Patienten gebracht werden: Die Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erste Stammzellspenderdatei, steht mit Partnerorganisationen in beiden Ländern in engem Austausch – und plant Hilfsmaßnahmen für geflüchtete ukrainische Leukämiepatienten. „Die Situation ist auf beiden Seiten fatal“, betont die Stiftungsvorsitzende, Susanne Morsch. Bringen Chemotherapien oder Bestrahlungen keinen Erfolg, ist die Stammzelltransplantation von nicht-verwandten Spendern die oftmals einzige Überlebenschance für Betroffene. Dafür benötigt man jedoch einen sogenannten genetischen Zwilling, der häufig nur im Ausland gefunden wird: „Die Hilfe für Menschen mit Leukämie war und ist schon immer grenzüberschreitend und international. Das ist mit dem Ausbruch des Krieges in beiden Ländern so gut wie zum Erliegen gekommen.“ Die Stefan-Morsch-Stiftung, die als erste Stammzellspenderdatei in Deutschland gegründet wurde, um für Leukämiekranke passende Stammzellspender zu finden, hat seit Jahrzehnten gute Kontakte in Osteuropa und Russland: „Wir tauschen uns eng mit beiden Seiten aus und versuchen alles für die Betroffenen möglich zu machen. Wir bemühen uns zu unterstützen, so gut wir können – aber in weiten Teilen sind uns diesbezüglich aufgrund der Lage die Hände gebunden.“

Unter den nach Deutschland geflüchteten Ukrainern befinden sich auch zahlreiche Leukämiekranke: „Da sind beispielsweise Kinder in ukrainischen Kliniken oder auf der Flucht, die eigentlich transplantiert werden sollten. Und aktuell ist es nicht möglich, Stammzellen in die Ukraine zu schicken – oder die Transplantate, die vor Kriegsbeginn geliefert wurden, nun nach Deutschland weiterzuleiten.“ Damit die überlebenswichtige Behandlung nahtlos fortgesetzt werden kann, hat sich nun die Stefan-Morsch-Stiftung eingeschaltet: „Wir stehen einerseits vor der Herausforderung, die Versorgung leukämiekranker Menschen in der Ukraine zu unterstützen – und andererseits die Behandlung ukrainischer Patientinnen und Patienten in Deutschland sicherzustellen“, berichtet Susanne Morsch. „Unsere Stiftung will hier unbürokratisch helfen, damit die Betroffenen so schnell wie möglich transplantiert werden können.“ Aus diesem Grund stimmt sich die gemeinnützige Organisation mit den Kollegen in der Ukraine sowie den deutschen Transplantationszentren ab. Darüber hinaus wurde eine Spendenaktion gestartet.

Auch die World Marrow Donor Association (WMDA), der Weltverband der Knochenmarkspender mit Sitz im niederländischen Leiden, hat sich in einem offenen Brief zur aktuellen Lage in der Ukraine geäußert: „Wir fordern alle Parteien auf, das humanitäre Völkerrecht zu respektieren, indem sie die rasche und sichere Lieferung von Zellprodukten an alle Patienten, die eine Transplantation benötigen, sicherstellen – sowie den Zugang zu Pflege und Arzneimitteln für Patienten gewährleisten, die komplexe Transplantationsbehandlungen benötigen, wie etwa Patienten mit Blutkrebs. Wir stehen unseren Kollegen, Freunden, Familien, Spendern und Patienten bei, die von dieser Tragödie betroffen sind, und wir werden unsere Mitglieder in dieser schwierigen Zeit weiterhin unterstützen.“

Über die Homepage der Stefan-Morsch-Stiftung unter www.stefan-morsch-stiftung.de findet man sowohl die Möglichkeit, sich einfach und schnell als Stammzellspender zu registrieren, als auch – unter dem Stichwort Ukraine – geflüchtete Leukämiepatienten mit einer Geldspende zu unterstützen.

Pressemitteilung

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Susanne Morsch, Vorstandsvorsitzende der Stefan-Morsch-Stiftung. Foto: Stefan-Morsch-Stiftung/Andreas Heu

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